WM

Zwei neue deutsche Rekorde an Tag zwei

Para Schwimmen-Weltmeisterschaften: Mira Jeanne Maack zieht bei ihrem WM-Debüt direkt in ein Finale ein und schwimmt wie Malte Braunschweig einen neuen deutschen Rekord
Zwei neue deutsche Rekorde an Tag zwei
Foto: © Dirrigl
11. September 2019

Gleich bei ihrer ersten Teilnahme an einer Para Schwimm-Weltmeisterschaft hat sich Mira Jeanne Maack eine Finalteilnahme und einen neuen deutschen Rekord gesichert. Die 15-jährige Berlinerin, die jüngste Athletin im deutschen Team, wurde Sechste über 100 Meter Rücken. Malte Braunschweig verbesserte erneut seinen eigenen deutschen Rekord: Am ersten Wettkampftag gelang dem 19-Jährigen dies über 100 Meter Freistil, Dienstagmorgen legte er über 100 Meter Rücken nach.

Eine kleine Träne kullerte Mira Jeanne Maack über die rechte Wange, als sie nach ihren 100 Meter Rücken nach 1:24,48 Minuten aus dem Becken stieg - die Berlinerin hatte ihre persönliche Bestleistung nur um ein Zehntel verfehlt. Bundestrainerin Ute Schinkitz eilte sofort herbei, nahm Maack in den Arm und sagte der jüngsten Schwimmerin im deutschen Team, was ihr aufgrund der anfänglichen Enttäuschung nicht aufgefallen war: Die 15-Jährige hatte sich soeben für das Finale qualifiziert! Bei ihrer ersten Para Schwimm-Weltmeisterschaft sicherte sich die Berlinern direkt einen Platz im Endlauf der Startklasse S8 und war außer sich vor Freude. Und es sollte noch besser werden: Im Finale sicherte sich Maack in 1:23,95 Minuten den 6. Platz und unterbot den eigens von ihr aufgestellten deutschen Rekord.

Gina Böttcher (18, Brandenburg an der Havel, SC Potsdam) schaffte es bei ihrer ersten WM-Teilnahme ebenfalls souverän ins Finale. In der Startklasse S4 gewann die Athletin vom SC Potsdam gar ihren Vorlauf über 100 Meter Freistil in 1:34,40 Minuten. Böttcher, nach dem Final-Rennen sichtlich geknickt, wurde Vierte mit 1:34,80 Minuten und konnte die Australierin Rachael Watson (1:33,90 Minuten) nicht mehr vom dritten Platz verdrängen.

Eine beeindruckende Leistung zeigte zudem Johannes Weinberg. Der Oberstdorfer unterbot in London seine vorherige persönliche Bestzeit von 1:25,45 Minuten um fast sechs Sekunden: Nach 1:19,60 Minuten war der Athlet vom TV 1860 Immenstadt als 13. in der Startklasse S11 im Ziel.
In der Morgen-Session sorgte erneut Malte Braunschweig (19, Berlin, Berliner Schwimmteam) für ein Highlight: Nachdem er bereits am ersten Wettkampftag seinen deutschen Rekord über 100 Meter Freistil in der Startklasse S9 verbessert hatte, gelang ihm dieses Kunststück nun auch über 100 Meter Rücken. Nach 1:06,81 Minuten schlug Braunschweig an, er unterbot seine vorherige Bestmarke um mehr als eine Sekunde (1:07,91 Minuten). Er wurde Neunter, verpasste seine erste Finalteilnahme bei Para Weltmeisterschaften knapp – der Australier Brenden Hall sicherte sich mit einem Vorsprung von nur drei Zehnteln das letzte Finalticket.

Die 4x50-m-Lagenstaffel belegte mit 3:07,59 Minuten den 10. Platz. Den Start machte Fabian Brune von der VfG Finnentrop, der für seine 50 Meter Rücken 39,29 Sekunden benötigte – damit lag er nur elf Hundertstel über seiner Saisonbestleistung. Der 18-Jährige übergab an Position drei liegend an Verena Schott, die am ersten Wettkampftag Silber über die 100 Meter Brust gewinnen konnte. Die Greifswalderin hielt die Platzierung, schlug nach 48,02 Sekunden über 50 Meter Brust an Josia Topf, der seine 50 Meter im Schmetterling zurücklegte. Der Athlet vom SV Erlangen übergab als Vierter nach 54,47 Sekunden an die Schlussschwimmerin Gina Böttcher, die nach etwas mehr als einer Stunde nach ihrem Final-Einzug über 100 Meter Freistil 45,81 Sekunden über die halbe Distanz benötigte.

„Wir hatten zwei Youngster im Finale, das ist eine tolle Leistung. Vor allem wie locker Mira heute geschwommen ist“, sagte Bundestrainerin Ute Schinkitz. Noch bis zum 15. September schwimmt in London die Para Schwimm-Elite um die begehrten Weltmeistertitel.