WM

Maurice Schmidt verpasst Viertelfinale nur knapp

Die Rollstuhlfechten-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Cheongju sind für das deutsche Team bis auf wenige Lichtblicke nicht wie erhofft verlaufen. Für einen guten WM-Auftakt sorgte zunächst Maurice Schmidt (SV Böblingen) im Degen. Mit Platz neun schrammte er nur knapp am Viertelfinale vorbei. Positiv überrascht hat das deutsche Herrenflorett-Team mit Platz acht. Dane-ben gab es viele Enttäuschungen.
Maurice Schmidt verpasst Viertelfinale nur knapp
25. September 2019

„Es ist leider sehr vieles schief gelaufen. Dabei waren wir vor der WM schon acht Tage in Japan, haben super trainiert und waren bestens vorbereitet“, sagt Bundestrainer Alexander Bondar und fügt an: „Ich werde jetzt eine Woche das Videomaterial sichten und analysieren, damit wir schnell an unseren Problemen arbeiten können. Das Potenzial ist eigentlich da, wir hatten tolle Weltcup-Ergebnisse in diesem Jahr – jetzt müssen wir schauen, woran es gelegen hat, dass wir bei der WM nicht unsere Leistungen abrufen konnten.“

Immerhin sorgte das Herrenflorett-Team mit Julius Haupt (PSV Weimar), Maurice Schmidt und Balwinder Cheema (Makkabi Rostock) in Südkorea für eine Überraschung. Zunächst setzte sich das deutsche Trio mit einer soliden Leistung gegen den fünf Plätze besser gesetzten Gastgeber Korea durch. Mit Haupt als einzigem Florettspezialisten im Team sei das eine hervorragende Leistung, sagt die Vorsitzende des Fachbereichs Rollstuhlfechten, Ira Ziegler. Besonders die langjährige Erfahrung Cheemas komme dem Team dabei zugute. Im Kampf um den Einzug unter die Top Vier unterlag das deutsche Team dann aber doch den späteren Vize-Weltmeistern aus Italien, die sich nur den insgesamt dominierenden Chinesen geschlagen geben mussten.

In den Einzel-Wettbewerben blieben die Deutschen hingegen hinter den Erwartungen zurück. Während sich Sylvi Tauber (Makkabi Rostock) im Degen auf Rang 20 platzierte, reicht es im Florett für den 19. und im Säbel für den 17. Platz.  Balwinder Cheema erkämpfte sich mit seiner Drittwaffe Platz 23 im Florett. Mit dem Säbel errang er in der stark besetzten Vorrunde nur einen Sieg, wodurch Cheema die Direktausscheidung verpasste und auf Rang 24 landete. Im Degen platzierte er sich auf Rang 27. Dabei hatten beide Athleten bei der WM durchaus das Ziel, wichtige Punkte für die Qualifikation für die Paralympischen Spiele 2020 zu sammeln. „Die WM-Ergebnisse waren nicht gut, aber alle vier Athleten haben noch die Chance, sich für die Paralympics zu qualifizieren“, erklärt Bondar.

Besser sah es für Maurice Schmidt aus, der mit dem neunten Platz im Degen nur knapp den Einzug ins Viertelfinale verpasste. An Position drei gesetzt startete der Böblinger in die Direktausscheidung, unterlag jedoch dem späteren Dritten Zhong Sai Cun aus China. Den Weltmeistertitel sicherte sich Piers Gulliver (GBR). „Das ist zwar nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten“, erklärt Ziegler, „aber gegen eine so starke Konkurrenz kann man schon mal verlieren. Wir hatten uns nach dem zweiten Platz beim Weltcup nur ein wenig mehr ausgerechnet“.

Im Herrenflorett der Kategorie A schaffte es Julius Haupt, dem späteren Bronzemedaillengewinner Artur Yusupov (RUS) zehn Punkte im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale abzunehmen. Am Ende belegte er Platz 22. Haupt habe sich im Florett überraschend gut verkauft, betont Ziegler. „Da gibt es in den kommenden Jahren sicher noch einiges zu erwarten.“ Jetzt gilt es, den passenden Schlüssel zu finden, um nach der insgesamt enttäuschenden WM wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden.