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Para Ski nordisch: Klug/Härtl in Spitzenform

Beim Para Ski nordisch-Weltcup im schwedischen Östersund sind Clara Klug und ihr Guide Martin Härtl gleich zwei Mal bis ganz oben auf das Podest gelaufen. Nach dem Sieg im Biathlon-Sprint sicherte sich das Team zudem Gold im Einzel-Rennen. Auch Alexander Ehler überzeugte mit starken Leistungen am Schießstand und in der Loipe und belohnte sich mit einem zweiten und zwei dritten Rängen.
Para Ski nordisch: Klug/Härtl in Spitzenform
Foto: © Ralf Kuckuck / DBS
21. Januar 2019

Sie sind anspruchsvoll, die Strecken des Para Ski nordisch-Weltcups im schwedischen Östersund. Beim Biathlon-Sprint bekamen das Clara Klug (PSV München) und ihr Guide Martin Härtl zu spüren. Etwas zu schnell waren die beiden in einer Abfahrt unterwegs. „Da war dann plötzlich diese Kuppe. Und ich habe ein wenig Skispringen ausprobiert“, sagt die 24-jährige Münchnerin. Der Ausflug in die andere Wintersportdisziplin konnte jedoch nichts daran ändern, dass das Duo am Ende im Biathlon-Sprint ganz vorne war. Klug, die schon mit dem zweiten Platz im Langlauf-Rennen über 15 Kilometer einen überzeugenden Eindruck hinterlassen hatte, blieb am Schießstand fehlerfrei und verwies die Ukrainerin Oksana Shyshkova mit mehr als einer Minute Abstand auf den zweiten Rang. „Es lief nicht ganz rund bei mir. Aber ich bin natürlich trotzdem sehr zufrieden“, sagte die Weltcupführende, die ihren Vorsprung durch den Sieg weiter ausgebaut hat.

Doch damit noch nicht genug – auch im Einzel-Rennen triumphierten am Ende das deutsche Team erneut vor der Ukraine.  Während Shyshkova fünfmal daneben schoss, fanden alle 20 Schüsse der Münchnerin ins Ziel und auch auf der Strecke war sie acht Sekunden schneller als ihre Konkurrentin. „Ich weiß nicht, wo die Energie herkam“, staunte die 24-Jährige und sendete ein „Riesendankeschön für die Bombenski“ an die Techniker des deutschen Teams.

Ebenfalls fehlerfrei im Einzel-Rennen blieb Alexander Ehler, der sich mit Rang zwei hinter dem unschlagbaren Franzosen Benjamin Daviet in der Klasse der stehenden Herren belohnte. Der 49-Jährige unterstrich dadurch den positiven Eindruck der vergangenen Tage in Schweden. Er absolvierte alle fünf Langlauf- und Biathlon-Rennen und belegte dabei zwei vierte, zwei dritte und einen zweiten Platz, wobei im Langlauf-Sprint ein Sturz nach einem Überholmanöver eine weitere Podiumsplatzierung verhinderte. „Da war ich leider zu ungeduldig“, berichtete Ehler.

Grund zu Jubeln hatte auch Andrea Eskau. Die Magdeburgerin wurde in den Biathlon-Rennen und im Langlauf über die Langdistanz jeweils Dritte, im Langlauf-Sprint holte sie Silber. Im Einzel-Rennen blieb sie fast fehlerfrei, doch ausgerechnet der 20. und letzte Schuss ging daneben. Dadurch fiel Eskau beim Sieg von Kendall Gretsch (USA) noch vom zweiten auf den dritten Rang hinter Oksana Masters (ebenfalls USA) zurück.

Paralympics-Sieger Martin Fleig haderte in Östersund noch mit seinen Leistungen. Sein bestes Resultat erzielte er mit Rang zwei im Langlauf über die Langdistanz. 

Die 14-jährige Merle Menje, die in Österund erstmals an einem Weltcup außerhalb von Deutschaland teilnahm, konzentrierte sich auf die Langlauf-Rennen. Die Nachwuchsläuferin hinterließ im Schlitten einen positiven Eindruck. „Sie hat sich sehr gut verkauft und hat auch abseits der Wettkämpfe fleißig trainiert“, sagt der Bundestrainer, der den fünften Rang im Sprint hervorhob. „Das war eine tolle Sache.“ Merle Menje selbst sprach von einer „megacoolen Erfahrung“. 

Am kommenden Wochenende ist sie erneut im Einsatz – und die restlichen Schweden-Rückkehrer auch. In Isny und Nesselwang stehen die Internationalen Deutschen Meisterschaften an. Direkt im Anschluss reist die Nationalmannschaft nach Livigno (Italien), wo sie sich bis zum 7. Februar auf die Weltmeisterschaften Mitte Februar in Prince George (Kanada) vorbereitet. „Wir haben beim einen oder anderen noch ein paar Reserven“, sagt Rombach. „Die Zeit ist da.“ 

Einzig Clara Klug und Martin Härtl treten die Fahrt ins Trainingslager nicht an. Klug stehen einige Klausuren an der Uni bevor. Das Team bereitet sich deshalb in gewohnter Umgebung von Mittenwald aus auf die WM vor. „Wir haben in Kaltenbrunn und Seefeld wunderbare Bedingungen. Da werden wir gut trainieren können“, sagt die Münchnerin.