WM

„Wir haben zu viel liegen gelassen“

Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren hat nach dem Sieg im Auftaktspiel der Weltmeisterschaften in Hamburg die folgenden zwei Gruppenspiele verloren. Trotz einer kämpferisch starken Leistung hatte das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger im zweiten Spiel gegen den Iran am Ende mit 63:67 (19:23/30:38/45:53) das Nachsehen. Auch im letzten Gruppenspiel musste sich die deutsche Auswahl gegen treffsichere Kanadier mit 61:78 (14:13/31:37/45:56) erneut geschlagen geben.
„Wir haben zu viel liegen gelassen“
Foto: © Uli Gasper
20. August 2018

Im Spiel gegen den Iran ließen sich die deutschen Herren eiskalt erwischen und sahen sich schnell einem 2:9 Rückstand gegenüber. Immer wieder wurden die offensiven Bemühungen des Team Germany durch die schnelle iranischen Verteidigung gestoppt. Nach einer ersten Auszeit und einem Wechsel in der Line-Up bekamen die deutschen Korbjäger das Spiel etwas besser in den Griff. Nico Dreimüller brachte seine Mannschaft wieder bis auf 10:13 heran. So ging das Spiel hin und her. Kaum hatte sich die deutsche Equipe wieder näher heran gekämpft und schien das Momentum auf ihrer Seite zu haben, wurden sie von einem erneuten Konter der Iraner überrascht. Kurz vor der Halbzeit schien der Ausgleich beim Stand von 30:32 greifbar nah. Doch einige Unkonzentriertheiten wusste der Gegner erneut für sich zu nutzen und so wandelte sich die zuvor eingeläutete Aufholjagd bis zur Halbzeitpause wieder in einen acht Punkte Rückstand zum 30:38.

Auch in in der zweiten Halbzeit zeichnete sich ein ähnliches Bild auf dem Parkett der Arena im Hamburger Inselpark ab. Offensiv fehlte dem deutschen Team zum Teil das nötige Quäntchen Glück. Und so wollte die Hypothek der deutschen Herren nicht kleiner werden. Getragen von den nun frenetisch anfeuernden Zuschauern in der Halle bäumten sich Kapitän Jan Haller und Co. mit Beginn der Crunchtime und einem nun mehr minimalen drei Punkte Rückstand nochmals gegen die drohende Niederlage auf, doch der letzte Kick wollte nicht kommen. Am Ende hieß es 63:67 für den Iran. 

„Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir nicht zu unserem Spiel gefunden haben. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, die haben alle hart gekämpft. Wir hatten insgesamt zu viele Ballverluste. Zudem haben wir an der Freiwurflinie zu viel liegen gelassen“, zeigte sich Headcoach Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene enttäuscht.

Nur einen Tag später sahen die Zuschauer im letzten Gruppenspiel in der edel-optic.de Arena von Beginn an eine muntere Partie, in die das Team aus Kanada den besseren Einstieg erwischte. Beim Stand von 5:11 aus deutscher Sicht brachte Nicolai Zeltinger mit der Einwechslung von Andre Bienek jedoch etwas mehr Schwung in die deutsche Offensive. So wandelte sich der erste Rückstand schnell in eine 12:11 Führung, mit der das Team Germany in die erste Viertelpause rollte (14:13). Mit Beginn der zweiten zehn Minuten waren es nun die deutschen Herren, die den Ton angaben und über das 22:18 ihre Führung erstmal ausbauten. Dann nahmen jedoch mit Ende des zweiten Viertels die treffsicheren Schützen der Kanadier an Fahrt auf und brachten ihr Team wieder in Front. Die deutschen Herren blieben dran, sahen sich aber zur Pause beim Stand von 31:37 einem sechs Punkte Rückstand gegenüber.

Zurück auf dem Parkett schraubte sich der Rückstand erstmals zweistellig in die Höhe. Dieser hielt sich bis zu Beginn des vierten und letzten Viertels konstant. Auch hier blieben die offensiven Bemühungen der deutschen Herren erfolglos, sodass die deutsche Mannschaft auch das zweite von bislang drei Spielen mit 61:78 verloren geben musste. 

„Wir hatten uns viel vorgenommen für das Spiel gegen die Kanadier. Leider muss ich attestieren, dass Kanada verdient gewonnen hat. Unsere Trefferquote an sich war ok, aber wir haben zu wenige Chancen bekommen. Das ist jetzt eine schwierige Situation für uns. Wir werden als Crossover-Gegner entweder auf die USA oder Großbritannien treffen. Wir haben jetzt einen Tag Pause und dann müssen wir unser bestes Spiel bringen“, resümiert Nicolai Zeltinger nach dem Schlusspfiff.

Hier finden Sie alle weiteren Informationen zur Rollstuhlbasketball-WM in Hamburg.