Kugelstoßer Niko Kappel hat sich den Weltrekord zurückerobert. Bei den Halleschen Werfertagen beförderte der kleinwüchsige 24-Jährige die Kugel auf 14,11 Meter - so weit wie noch kein anderer Athlet zuvor in seiner Startklasse. Und Kappel machte es spannend: Der Weltrekord-Stoß gelang ihm im letzten Versuch. Damit hat sich der Athlet vom VfL Sindelfingen nach langwierigen Knieproblemen eindrucksvoll zurückgemeldet.
Entsprechend groß war der Jubel: "Die Bedingungen waren super, die Stimmung in Halle genial. Das hat mich richtig gepusht und ich habe gemerkt: Da geht heute was", sagt Niko Kappel, der bereits in der Vorwoche beim Grand Prix in Nottwil (Schweiz) die 14-Meter-Marke übertroffen hatte. Mit 14,01 Metern blieb er allerdings knapp unter seiner Bestleistung und dem Weltrekord seines polnischen Dauerrivalen Bartosz Tyszkowski (14,04 Meter). "Es hatte sich ein bisschen angedeutet. Ich bin gut in die Saison gestartet und auch der Wettkampf lief gut an", berichtet Kappel.
Allerdings dauerte es bis zum letzten Versuch, ehe der aktuelle Paralympics-Sieger und Weltmeister jubeln durfte. "Wir haben kleine Veränderungen vorgenommen und das Motto lautete: Alles oder nichts." Der Plan ging auf: Die Kugel flog weit und landete erst bei 14,11 Metern - Weltrekord, sieben Zentimeter weiter als Tyszkowski. Und Niko Kappels Kampfansage folgte gleich hinterher: "Das war technisch noch nicht perfekt. Ich freue mich schon auf die nächsten Wettkämpfe." Ein großes Ausrufezeichen auf dem Weg zu den Para Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 7. bis 15. November in Dubai war es allemal.