Anna-Lena Forster beim Riesenslalom
WM

Anna-Lena Forster rast zum Gold-Triple, Andrea Rothfuss zur 30. WM-Medaille

Anna-Lena Forster

Wie bereits zum Auftakt im Super-G jubelt das deutsche Team bei der Para Ski alpin-Weltmeisterschaft im spanischen Espot auch im Riesenslalom über einen kompletten Medaillensatz: Anna-Lena Forster gewann im Monoski bereits ihren dritten WM-Titel in Spanien, während Anna-Maria Rieder und Andrea Rothfuss in der stehenden Klasse Silber und Bronze holen - für Rothfuss war es die 30. WM-Medaille ihrer Karriere.

Autor: DBS
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 27. Januar 2023

Gold, Gold, Silber, Gold: Die WM-Ausbeute von Anna-Lena Forster liest sich fantastisch. Und doch ist sie nicht ganz zufrieden bei der WM in Espot – die dürftige Konkurrenz-Situation macht der 27-Jährigen zu schaffen. Zwar waren acht Athletinnen am Start, aber vier davon kamen auf dem anspruchsvollen Steilhang von Espot nicht ins Ziel. „Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll“, meinte Forster und zuckte mit den Schultern.

Vor einem Jahr in Lillehammer war sie bei der WM auf Kurs, um fünf Goldmedaillen in fünf Rennen zu holen – blieb dann aber im Riesenslalom hängen und stürzte. „Daher freut es mich, dass ich im Riesenslalom auch mal eine Goldmedaille gewinnen konnte. Aber es war schon ein krasser Lauf, sehr drehend – ich habe mich nur schlecht gefühlt, aber das gehört auch mal dazu“, sagte Forster, die nun nach vier Renntagen in Folge zwei Tage Pause hat, um dann im abschließenden Slalom, ihrer Paradedisziplin, Gold Nummer vier anzugreifen: „Ich freue mich, mal länger zu schlafen, den Kopf freizubekommen und einfach mal resetten, um im Slalom wieder frisch zu sein.“

Rieder nach Abfahrts-Gold mit Silber im Riesenslalom

„Der erste Durchgang war nicht optimal, ich habe ein bisschen gebraucht. Im zweiten wurde es definitiv besser. Mir ist einfach die Kraft etwas ausgegangen nach den fast eineinhalb Wochen hier. Aber Podium ist super“, sagte Rieder, die am Vortag ihren ersten WM-Titel überhaupt bejubeln durfte. „Ich habe so viele Nachrichten bekommen, ich konnte noch gar nicht alle beantworten – aber ich bin sehr zufrieden und glücklich.“

Das war auch Andrea Rothfuss, die im Ziel direkt die Faust ballte und sich freute, weil sie wusste, dass sie Bronze sicher hat. Schließlich ist es die 30. WM-Medaille in der Karriere der 33-Jährigen - was für eine Bilanz. „Riesenslalom ist meine Paradedisziplin, da fühle ich mich wohl, da fühle ich mich zuhause und da wollte ich unbedingt noch mal auf dem Podium stehen und eine Medaille mitnehmen.“

Christoph Glötzner und Leander Kress hingegen kamen im Riesenslalom der Männer in der stehenden Klasse auf die Plätze 18 und 21 - und waren damit alles andere als zufrieden. „Ich wollte mich im zweiten Lauf deutlich verbessern, aber der war ziemlich drehend, was gerade für uns Einbeiner ein ziemlicher Nachteil ist, die Zweibeiner tun sich da einfacher. Ich freue mich jetzt umso mehr auf den Slalom am Samstag und hoffe, dass ich da ordentlich abschneiden kann“, sagte Glötzner und Kress ergänzte: „Ich hatte keine schnellen Schwünge im ersten Lauf, im zweiten konnte ich bis zur Hälfte pushen, aber dann sind mir im Steilen große Fehler passiert. Deshalb bin ich sehr unzufrieden und will jetzt im Slalom richtig angreifen und zeigen, was in mir steckt.“

Nach vier Renntagen hat das deutsche Team nun vier Gold-, vier Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen auf dem Konto. Nach einem Ruhetag stehen am Samstag (Männer) und Sonntag (Frauen) noch die Slalom-Entscheidungen auf dem Plan. Der ursprünglich für 29. Januar angedachte Parallel-Slalom wurde durch die wetterbedingten Verschiebungen am vergangenen Wochenende aus dem Programm gestrichen.


Hinweis: Von allen Entscheidungen gibt es frei verfügbares Bewegtbild-Material und Stimmen – bei Bedarf gerne bei nico.feisst@web.de oder unter 0151/19556391 melden.


Kader Para Ski alpin-WM in Espot (Spanien):
Andrea Rothfuss (33, Freudenstadt, SV Mitteltal), Anna-Lena Forster (27, Singen, BRSV Radolfzell), Anna-Maria Rieder (22, Garmisch-Partenkirchen, RSV Murnau), Christoph Glötzner (19, Neumarkt in der Oberpfalz, RBA im ASV 1860 Neumarkt), Leander Kress (22, Friedberg, TSV Friedberg).

Der voraussichtliche Zeitplan:
Samstag, 28. Januar
Slalom 10.00 Uhr, 2. Lauf 13.00 Uhr
Leander Kress, Christoph Glötzner

Sonntag, 29. Januar
Slalom 10.00 Uhr, 2. Lauf 13.00 Uhr
Anna-Lena Forster, Andrea Rothfuss, Anna-Maria Rieder

Weitere Informationen rund um die WM und Ergebnisse gibt es auf der Webseite des internationalen Skiverbandes.