Einen perfekten Start feierte die deutsche Herren Sitzvolleyball-Nationalmannschaft beim paralympischen Qualifikationsturnier in Duisburg: Das Team besiegte die Mannschaft von Kanada mit 3:0.
Gerade im ersten Satz legten die Deutschen um Kapitän Stefan Hähnlein furios los: Lediglich sieben Punkte überließen sie den Kanadiern. „Wir wollten direkt volle Pulle starten und das haben wir geschafft – auch emotional waren wir von Anfang an da“, freut sich Cheftrainer Michael Merten. In seiner Startaufstellung setzte der Coach auf seinen Kapitän Stefan Hähnlein, Torben Schiewe und Heiko Wiesenthal im Zuspiel, die Angreifer Dominik Albrecht, Francis Tonleu und Alexander Schiffler sowie Libero Mathis Tigler.
„Ich habe hier zwölf Spieler dabei, zu denen ich allen riesiges Vertrauen habe, das ist eine geniale Situation“, erklärt Merten sein Luxusproblem. „Aber es sind viele Gedanken notwendig, um gegen den richtigen Gegner dann die richtige Aufstellung zu finden - das ist gegen Kanada geglückt. Wahrscheinlich hätte ich heute aber auch mit einer anderen Aufstellung die richtige Wahl getroffen.“
Im zweiten Satz fand Kanada dann etwas besser ins Spiel und konnte den Satzanfang zunächst ausgeglichen gestalten. Doch beim Stand von 9:9 begannen die Deutschen sich Stück für Stück zu einer 23:15 Führung abzusetzen. Obwohl die Kanadier sich wehrten und unter anderem noch ein Ass im deutschen Feld unterbringen konnten, sicherte sich Deutschland auch den zweiten Durchgang mit 24:19. Ähnlich verlief Satz 3 und bei 24:16 brachte Lukas Schiwy den Ball zum Matchgewinn auf der gegnerischen Feldhälfte unter.
Michael Merten freut sich über den konzentrierten Auftritt seiner Mannschaft: „Wir wussten von den Kanadiern einige Dinge, aber vieles auch nicht. Auf die bekannten Sachen haben wir unsere Taktik umgesetzt und auf die unbekannten sehr gut reagiert“, lobt er seine Spieler. „Fairerweise muss man sagen, dass den Kanadiern hier vier Spieler fehlen - vielleicht nicht unbedingt die allerstärksten, aber schon auch zwei Stammspieler, die aus Quarantäne- bzw. Arbeitsgründen nicht anreisen konnten. Daher haben sie es gut gemacht, haben gefightet, es technisch gut gelöst, aber wir waren einfach die bessere Mannschaft heute.“
Mit dem Auftaktsieg im Rücken kann das deutsche Team nun mit viel Selbstvertrauen in das zweite Spiel der ersten Gruppenphase gegen Kasachstan am morgigen Mittwoch starten. „Wir denken, dass die Aufgabe mit Kasachstan morgen schwerer ist, das ist eine ganz andere Mannschaft“, so Merten. „Sie haben sehr viele Linkshänder, wahrscheinlich auch in der Startaufstellung. Und sie haben sehr viel trainiert, hatten Trainingslager in Russland und Ägypten mit Länderspielen. Wir konnten uns aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich in Deutschland vorbereitet, was auch absolut verständlich ist - es ist, wie es ist. Allerdings sind uns die Kasachen im Gegensatz zu den Kanadiern wesentlich bekannter.“
Neben Regeneration steht am heutigen Nachmittag noch einmal Training und Videoanalyse auf dem Programm der deutschen Herren – am Abend kann sich das Team dann ein Bild von der aktuellen Verfassung des morgigen Gegners machen, wenn Kanada um 18 Uhr auf Kasachstan trifft.
Mit einem Sieg gegen Kasachstan würde die deutsche Mannschaft als Gruppenerster in die zweite Gruppenphase gehen und so ein Spiel sparen, da der Sieg gegen den Gruppenzweiten mitgenommen würde.
Alle Spiele werden live auf Sportdeutschland.tv übertragen: https://sportdeutschland.tv/behindertensport
Weitere Informationen gibt es auf der nationalen Veranstaltungsseite sowie der Website des Weltverbandes.