Der selbst ernannte „alte Mann“ hat bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Schwimmerinnen und Schwimmer mit Behinderung im nordrhein-westfälischen Remscheid mächtig aufgetrumpft: Daniel Simon hat gut zwei Monate nach dem Abschluss der Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro gleich Weltrekord aufgestellt. Darüber hinaus gab es im Remscheider „Sportbad am Stadtpark“ fünf Europa- und 29 deutsche Rekorde zu bestaunen.
Besonders erfreut war natürlich Daniel Simon (VSG Darmstadt), der über 50 Meter Brust (31,43 Sekunden) und 50 Meter Schmetterling (26,74) zwei Ausrufezeichen gesetzt hatte. Trotz Rückenbeschwerden gelangen dem sehbehinderten 28-Jährigen aus Berlin gleich zwei Weltrekorde. „Das ist sensationell und ein super Gefühl. Damit hätte ich nicht gerechnet, allerdings habe ich die Form aus Rio offensichtlich gut herübergerettet nach Remscheid“, betont Simon. Er habe nach seiner dritten Paralympics-Teilnahme nur zwei Wochen Pause gemacht und damit deutlich früher angefangen, als die meisten Kolleginnen und Kollegen aus der Nationalmannschaft. „Mit den Zeiten bin ich super zufrieden“, sagt Simon, der in Rio bei seinen wohl letzten Paralympics über seine Paradestrecke 100 Meter Brust Siebter wurde.
Ganz am Anfang steht hingegen Josia Topf vom SV Erlangen. Und der 13-Jährige sorgte für eine große Überraschung, schaffte er doch über die 100 Meter Rücken in seiner Startklasse S3 einen Europarekord (2:24,94 Minuten). Belohnt wurde die Leistungsentwicklung des jungen Nachwuchsschwimmers mit der erstmaligen Berufung in den D/C-Kader, dem insgesamt 15 Talente angehören.
Rund 140 Athletinnen und Athleten aus mehr als 50 Vereinen gingen bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Remscheid an den Start, darunter auch die beiden Lokalmatadoren Hannes Schürmann und Anna Krzyzaniak. So herrschte an den zweieinhalb Wettkampftagen eine tolle Atmosphäre beim alljährlichen Treffen der großen Schwimmfamilie mit Startern von jung bis alt. Die zahlreichen Helferinnen und Helfer sorgten für einen hervorragenden Rahmen der Veranstaltung. „Wir sind sportlich und organisatorisch rundum zufrieden. Es hat alles reibungslos geklappt und wir hatten viele bekannte Gesichter des paralympischen Schwimmsports aus Deutschland am Start“, freute sich Dirk Krzyzaniak aus dem Organisationsteam. Auch 2017 wird die DKM wieder in Remscheid stattfinden.