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Deutsche 4x100-Meter-Staffel ist Paralympics-Sieger

Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Klasse T42-47 hat Gold bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro gewonnen. Markus Rehm, David Behre, Felix Streng und Johannes Floors sprinteten in paralympischem Rekord von 40,82 Sekunden ins Ziel und hielten dem großen Druck stand, den sie sich selbst gemacht hatten.

Autor: Wilhelm Seibert
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 12. September 2016

Silber ging in 42,04 Sekunden an Gastgeber Brasilien, Bronze an Japan in 44,16 Sekunden.

Die USA mit Jerome Singleton, Jarryd Wallace, Jaquvis Hart und Hunter Woodhall überquerten die Ziellinie als Erstes mit Weltrekord, wurden aber nachträglich wegen eines Wechselfehlers von Wallace auf Hart disqualifiziert. Behre sagte: „Das sind heiße Wechsel, da kann sowas passieren. Wir trainieren das jeden Dienstag in Leverkusen zusammen, weil unser Trainer Karl-Heinz Düe da voll auf die deutschen Tugenden setzt, alles richtig zu machen. Er ist ein alter Fuchs, er wusste, dass wir es über die Wechsel schaffen können.“ Streng, der die zwei Tage davor noch erkältet das Bett gehütet hatte, fügte hinzu: „Die Amerikaner kamen danach trotzdem und haben uns gratuliert, das war eine große Geste. Wir haben auch großen Respekt vor ihnen und freuen uns auf die nächsten Rennen gegen sie.“

Startläufer Markus Rehm kam gut aus dem Block und übergab den Stab sauber an David Behre, der auf der Gegengerade Druck machte. 100-Meter-Bronzegewinner Felix Streng, der als einziger bei diesen Spielen bereits eine Medaille geholt hatte, kam gut durch die Kurve und lag sogar in Führung, drückte Johannes Floors den Staffelstab in die Hand und pushte ihn auf die Zielgerade. Floors sprintete hinter Woodhall über die Ziellinie, doch nach der Ehrenrunde erfuhr auch die deutsche Weltmeisterstaffel von 2015 von ihrem Paralympics-Sieg. Rehm sagte: „Ich war schon mit Silber zufrieden, weil wir Europarekord gerannt sind. Aber draußen sind alle ausgerastet – und als es dann Gold wurde, war es einfach nur krass.“

Ganz starke Geste: Weil Streng gesundheitlich schon angeschlagen war und Floors sich beim Jubeln verletzt hatte, verzichteten alle vier darauf, zur Feier des Tages ins Deutsche Haus zu gehen. Rehm sagte: „Entweder wir feiern dort als Kollektiv oder eben nur im kleinen Rahmen bei uns im Dorf.“