Paralympics

"Die erste Gold-Rakete hat gezündet"

Martin Schulz holt beim paralympischen Triathlon-Rennen (PTS5) die erste Goldmedaille für das Team Deutschland Paralympics bei den Spielen in Tokio.

Autor: DBS
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 29. August 2021

Martin Schulz holt beim paralympischen Triathlon-Rennen (PTS5) die erste Goldmedaille für das Team Deutschland Paralympics bei den Spielen in Tokio. Der 31-Jährige entschied das Aufeinandertreffen der Weltelite seiner Wettkampfklasse am Ende über die Laufdistanz (5 km) für sich. Im Wasser (750 m) und auf dem Rad (20 km) hatte er zuvor noch knapp hinter seinem Konkurrenten George Peasgood aus Großbritannien zurückgelegen. Für Schulz ist es das zweite paralympische Edelmetall in Folge.

„Gestern Abend wurde meinem Trainer und mir plötzlich bewusst, dass ich der Erste aus dem Team sein könnte, der hier eine Goldmedaille holt“, sagt Martin Schulz, kurz nach seinem Rennen: „Diese Vorstellung war es, die mich in der letzten Runde nach vorne gepusht hat. Ich bin einfach nur glücklich.“ Im Odaiba Marine Park überzeugte Schulz von Beginn an und ließ bereits über die 750 Meter-Schwimmdistanz von Tokio viele seiner Konkurrenten hinter sich. „Ich war sehr glücklich, dass ich vorne mitschwimmen und Gegner hinter mir lassen konnte, die sonst in den letzten Jahren immer mal wieder vor mir waren. Es ist heute einfach alles aufgegangen. Das warme Wasser hat den anderen vielleicht mehr zugesetzt als mir“, analysierte Schulz den Auftakt des Rennens.

Mit rund einer Minute Rückstand auf den Briten George Peasgood ging es für ihn anschließend auf die Radstrecke, eingeteilt in vier Runden à fünf Kilometer. Dort hatte er auf Anhieb ein gutes Gefühl, wodurch er bereits in der ersten Runde fast die Hälfte seines Rückstands aufholen konnte. „Auf dem Rad hat es sich einfach gut angefühlt und ich konnte nach der ersten Runde sogar etwas rausnehmen, da der Kanadier hinter mir, Stefan Daniel, immer weiter zurückgefallen ist“, sagt Schulz.

Auf der abschließenden Laufdistanz (5 Kilometer) ließ der Athlet vom SC DHfK Leipzig keinen Zweifel daran, dass er sich die zweite Paralympics-Goldmedaille seiner Karriere sichern würde. Vor den Augen von Friedhelm Julius Beucher, dem Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbandes, ging er bereits nach wenigen Minuten am Briten vorbei. „Mit diesem Sieg hat unsere erste Gold-Rakete gezündet. Mit einer grandiosen Aufholjagd in dieser einzigartigen Umgebung hat Martin Schulz seinen Erfolg von Rio wiederholen können. Das ist eine super Leistung“, zeigte sich der DBS-Präsident begeistert.

In einer Zeit von 58:10 Minuten verwies Schulz den Briten Peasgood auf den zweiten Rang. Bronze ging an den Paralympicszweiten von Rio de Janeiro, Stefan Daniel aus Kanada. Für den Trainer von Martin Schulz, Tom Kosmehl, ist der Erfolg seines Schützlings trotz der großen Freude über das Erreichte keineswegs das Ende des gemeinsamen Weges. „Man sagt ja so schön: Vor dem Rennen ist nach dem Rennen“, sagt Kosmehl: „Wir schauen natürlich nach vorne, denn es sind nur noch drei Jahre bis Paris. Das ist ein tolles Ziel.“

Quelle: Niklas Klütsch