Paralympics

Dritte Medaille für Andrea Eskau

Im Klassik-Sprint von PyeongChang läuft die 46-Jährige vom USC Magdeburg zu Silber und ist „super zufrieden“. Alexander Ehler fehlen als Fünfter nur 0,9 Sekunden auf Bronze.

Autor: DBS
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 14. März 2018

Andrea Eskau hat bei den Paralympischen Spielen von PyeongChang am Mittwochnachmittag (Ortszeit) ihre dritte Medaille geholt. Nach Silber im Langlauf über zwölf Kilometer und Gold im Biathlon über zehn Kilometer holte sie im Langlauf-Sprint erneut Silber und musste nur Oksana Masters aus den USA passieren lassen. Alexander Ehler lief hauchdünn an einer Medaille vorbei, Anja Wicker und Nico Messinger scheiterten im Halbfinale.

Bei Temperaturen bis zu 19 Grad erlebten die Para Skilangläufer einen strapaziösen Wettkampftag im Alpensia Biathlon Centre. Die Ausnahmeathletin Eskau aber wusste ihre Kräfte perfekt einzuteilen. Den Prolog überstand sie als Vierte, im Halbfinale und Finale lief sie jeweils als Zweite hinter ihrer Dauerrivalin Masters ins Ziel. „Es war wirklich hart heute“, berichtete sie nach dem Finale und wunderte sich, dass unter anderem die spätere Bronze-Medaillengewinnerin Marta Zainullina (Neutrale Paralympische Athleten) zwar früh an ihrem Schlitten dran war, aber keine Gegnerin  vorbeikam. Ihre Vermutung: „Die anderen waren blau.“

Eskau war das nicht. „Sie weiß einfach im richtigen Moment dagegengehalten, um den anderen den Zahn zu ziehen. Das hat sie wieder brillant gemacht”, sagte der Bundestrainer Ralf Rombach, der um ein Haar eine überraschende zweite Medaille bejubeln hätte können. In der stehenden Konkurrenz zog Alexander Ehler nach Platz vier im Prolog als Dritter seines Halbfinals ins Finale ein, wo ihm dann jedoch die Winzigkeit von 0,9 Sekunden auf Bronze und zwei Sekunden auf Gold fehlten. 

Nach anfänglichem Rückstand in seinem Finallauf kam Ehler der Konkurrenz immer näher, gereicht hat es letztlich nicht. Wenn die Zielgerade nur zehn Meter länger ist, überholt er er die anderen“, vermutete Rombach. Den Sieg schnappte sich im Endspurt der Kasache Alexandr Kolyadin vor dem Japaner Yoshihiro Nitta, Bronze teilten sich die zeitgleichen Mark Arendz (Kanada) und Ikka Tuomisto (Finnland).

„Das Halbfinale hat leider schon zu viel Kraft gekostet“, sagte der geknickte 48-Jährige. Der Bundestrainer attestierte Ehler einen „großartigen Wettkampf”, äußerte aber Verständnis für dessen Enttäuschung. „Wenn man so nah dran ist, will man die Medaille auch.“

Für die beiden anderen deutschen Starter Anja Wicker und Nico Messinger war nach dem Halbfinale Schluss. Beide können ihre Ergebnisse aber als Erfolg werten. Die 26-jährige Stuttgarterin berichtete schon nach dem Prolog von „grenzwertigen Streckenverhältnissen“ und scherzte nach ihrem zwölften Gesamtrang: „Ich habe auf Höhe des Schießstands geduscht. Die Pfütze kannte ich schon vom Weltcup im vergangenen Jahr.“  Messinger zeigte mit seinem Guide Lutz Klausmann einen hervorragenden Prolog mit der viertbesten Zeit, im Halbfinale waren dann der Schwede Zebastian Modin und der Norweger Erik Bye schneller als der 23-Jährige. „Die Bedingungen waren zu schwer für mich. Die anderen sind mir am Berg davongelaufen”, sagte er. Durch einen beherzten Zielsprint ergatterte sich der Freiburger aber noch den siebten Platz im Endklassement. Gold holte der kanadische Seriensieger Brian McKeever.