Freudentränen liefen Regine Mispelkamp über das Gesicht, als feststand, dass sie die Bronzemedaille in der Para Dressur-Kür im Grade V gewonnen hat.
Freudentränen liefen Regine Mispelkamp über das Gesicht, als feststand, dass sie die Bronzemedaille in der Para Dressur-Kür im Grade V gewonnen hat. Und das, nachdem sie schon begonnen hatte, sich mit einem möglichen vierten Platz zu arrangieren. Doch die Silbermedaillen-Gewinnerin im Einzel, Sophie Wells aus Großbritannien, landete mit ihrer Kür unerwartet hinter der Deutschen. „Ein Traum ist wahr geworden – einfach mega!“, war das Einzige, das Regine Mispelkamp noch herausbrachte.
Kurz zuvor war schon das Lachen der 50-jährigen Deutschen in der Mixed-Zone des Equestrian Park zu hören gewesen, so glücklich war sie direkt nach ihrem Ritt. „Es war so gut, so harmonisch, die Musik passte von vorne bis hinten. Delight’s war so losgelassen“, sprudelte es aus ihr heraus. Bis auf einen kleinen Energieausbruch, wie sie das zwischenzeitliche Tänzeln ihres Pferdes nannte, lief alles absolut rund. Taktgenau und dynamisch lieferten beide zu Gänsehautmusik eine wunderschöne Kür ab. Da ist die Belohnung mit Edelmetall absolut verdient.
Die Belgierin Michele George, die als letzte Reiterin ins Viereck gegangen war, verdrängte Regine Mispelkamp zwar noch vom zweiten Rang. Ihre Wertung von 80,590 Prozent sicherte ihr die Goldmedaille, Silber ging an den Niederländer Frank Hosmar (80,240). Das schmälert die Freude des gesamten deutschen Teams jedoch in keiner Weise. Im Gegenteil: Die Bronzemedaille und die Wertung von 76,820 Prozent sind ein verdienter wie versöhnlicher Abschluss für die deutsche Equipe Para Dressur nach insgesamt durchwachsenen Paralympics in Tokio. Heidemarie Dresing kam im Grade II mit La Boum und einer guten Leistung (74,867) auf den vierten Platz, Saskia Deutz erreichte auf Soyala im Grade IV mit 73.485 Prozent den sechsten Rang.
Quelle: Heike Werner