Beim Weltcup-Sprint von Dresden, der erstmalig in den FIS Weltcup integriert war, haben Nico Messinger vom Ring der Körperbehinderten Freiburg und sein Guide Robin Wunderle den dritten Platz belegt. Marco Maier und Clara Klug mit Guide Martin Härtl zeigten ebenfalls starke Leistungen vor traumhafter Kulisse und verpassten das Podium nur knapp.
Es war ein Ausrufezeichen vor gewaltiger Kulisse am Dresdner Königsufer. Der 25-jährige Nico Messinger lief am Montagnachmittag im Langlauf-Sprint der Männer mit Sehbeeinträchtigung beim Para Ski nordisch Heim-Weltcup auf einen hervorragenden dritten Platz. Der Freiburger und sein Guide Robin Wunderle vom SC Todtnau) mussten sich lediglich dem schwedischen Sprint-Spezialisten Zebastian Modin und dem mehrfachen Paralympicssieger Brian McKeever aus Kanada geschlagen geben.
Schon im Prolog zu Tagesbeginn hatte Messinger als Dritter gezeigt, was möglich ist; seinen Halbfinallauf gewann er sogar vor McKeever. „Nico hat das super gemacht“, sagte der Bundestrainer Ralf Rombach über seinen Schützling, dem bei der Siegerehrung seine Freude anzumerken war. „Nach meinem schlechten Saisonstart in Lillehammer geht es jetzt hoffentlich bergauf“, gab er zu Protokoll.
Für weitere deutsche Aha-Erlebnisse sorgten am Montag Marco Maier und Clara Klug. Maier verpasste beim Sieg des Russen Vladislav Lekomtsev vor dessen Landsmann Aleksandr Pronkov in der stehenden Konkurrenz den Sprung aufs Treppchen nur hauchdünn – das Zielfoto entschied zugunsten des Polen Witold Skupien. An der Zufriedenheit des 20-jährigen Allgäuers rüttelte das kaum. „Ich hätte mit so einem Ergebnis überhaupt nicht gerechnet“, sagte der von anhaltenden Rückenproblemen geplagte Maier.
Der Traum der Anja Wicker
Von ihrem „besten Langlauf-Sprint bisher“ sprach Clara Klug, die sich bei den sehbeeinträchtigten Frauen mit ihrem Guide Martin Härtl vor allem im Halbfinale bärenstark präsentierte. „Das war wirklich gut. Im Finale war dann aber leider der Ofen aus“, berichtete die 25-Jährige. Das Team Klug/Härtl landete am Ende wie Maier auf Rang vier. Den Sieg holte die Österreicherin Carina Edlinger vor Svetlana Sakhanenka (Weißrussland) und Vera Khlyzova (Russland).
Bereits am Sonntag, im Rahmen des Langlauf-Weltcups der FIS, hatte die überraschend fürs Finale der Frauen in der sitzenden Konkurrenz qualifizierte Anja Wicker (MTV Stuttgart) als Sechste das Erlebnis Weltcup in Dresden in vollen Zügen genossen. „Es war ein Traum, vor so einer Kulisse zu starten.“ Die Entscheidungen der Para Sportler im Schlitten hatten direkt im Anschluss an den Team-Sprint der Langlauf-Weltstars stattgefunden, den mehr als 3500 Zuschauern verfolgten.
Erstmals in der Geschichte des Wintersports fanden damit Weltcup-Rennen mit olympischen und paralympischen Athletinnen und Athleten am selben Tag und selben Ort statt. „Es war eine tolle Sache für uns, da dabei zu sein“, sagte Ralf Rombach nach der Weltpremiere. „Ich hoffe, wir werden noch weitere Gelegenheiten haben, so etwas mitzuerleben.“
Der Tross der Para Skilangläufer und Biathleten reiste am Montag weiter ins Erzgebirge. In Altenberg finden bis zum Wochenende weitere Weltcup-Rennen statt. Der für Dienstag geplante Langlauf über die Kurzdistanz im freien Stil musste wegen schwieriger Witterungsbedingungen allerdings um einen Tag verschoben werden. Das für den Mittwoch geplante Klassik-Rennen über die Mitteldistanz fällt aus. Für Freitag, Samstag und Sonntag stehen drei Biathlon-Rennen auf dem Programm.