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Felix Streng gewinnt Bronze über 100 Meter

Felix Streng hat im Rennen über 100 Meter der Klasse T44 Bronze gewonnen und damit bei seinem Paralympics-Debüt gleich eine Medaille geholt. Der 21-Jährige, der für den TSV Bayer Leverkusen startet und von Karl-Heinz Düe trainiert wird, sprintete in 11,03 Sekunden zu Bronze und verfehlte Silber nur um eine Hundertstelsekunde.

Autor: Wilhelm Seibert
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. September 2016

Das war ihm im Ziel aber egal: Als die Zeit auf der Anzeigetafel erschien, legte er noch mal einen Sprint ein, um vor seinen Teamkollegen Heinrich Popow, Johannes Floors und all den anderen Deutschen zu jubeln, die ihn lautstark unterstützt hatten. Trainer Karl-Heinz Düe war sichtlich gerührt und Streng, der in diesem Jahr schon sechs Mal unter elf Sekunden gelaufen war, schnappte sich eine Deutschland-Fahne und ging auf die Ehrenrunde.

Nachdem er im Vorlauf 11,12 Sekunden benötigt hatte und von einem „nicht so guten Rennen“ sprach, lief es im Finale umso besser – obwohl Streng Anfang der Woche noch Probleme mit der Wade hatte: „Ich war vorsichtig, ich war fokussiert, ich wollte das Ding rocken, egal wie der Fuß weh tat.“

Paralympics-Sieger wurde der Brite Jonnie Peacock in 10,81 Sekunden, Zweiter wurde der Neuseeländer Liam Malone in 11,02 Sekunden. Arnu Fourie (Südafrika) und Jarryd Wallace (USA), der nach dem Vorlauf als Medaillenkandidat galt, wurden Vierte und Fünfte. Streng sagte über seinen Erfolg: „Gerechnet habe ich nicht damit, aber ich wollte es, ich war konzentriert, ich war hungrig und umso glücklicher bin ich, dass es passiert ist.“

David Behre, dessen Fokus bei den Paralympics auf den 200 und 400 Metern liegt und der im Vorlauf Europarekord der Klasse T43 gelaufen war, zeigte mit 11,26 Sekunden und Platz sieben, dass seine Grundschnelligkeit für die längeren Strecken stimmt.

Streng, dem im vergangenen Jahr bei der WM über 100 Meter nur Rang vier blieb, gab auch der Gedanke an die 4x100-Meter-Staffel Kraft, mit der er zusammen mit Behre, Floors und Markus Rehm in Doha Weltmeister geworden war: „Ich hatte die Staffel auf jeden Fall im Hinterkopf, jeder von uns ist dafür wichtig. Nur als Team sind wir stark. Ich denke, alle freuen sich auch mit mir und vielleicht gibt es ihnen ja auch Motivation. Für uns als Staffel ist das sehr positiv, wenn da der drittschnellste der Welt auf Position drei läuft.“