Paralympics

Golden Girl: „Ich bin unfassbar glücklich“

Anna Schaffelhuber hat es wieder gepackt: Nach ihrem Fünffach-Triumph in Sotschi hat die 25-jährige Monoskifahrerin ihren sechsten Paralympics-Sieg geholt und ist in der Abfahrt im Jeongseon Alpine Centre zu Gold gerast. Die erste Medaille für die Deutsche Paralympische Mannschaft in PyeongChang gewann Andrea Rothfuss mit Silber in der Startklasse der Damen stehend. Pech hatte hingegen Anna-Lena Forster, die auf Goldkurs liegend ausschied.

Autor: DBS
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. März 2018

„Ich bin unfassbar glücklich. Es kann sich kaum jemand vorstellen, wie ich mich fühle“, sagte Anna Schaffelhuber sichtlich erleichtert. Nach einem Fehler im mittleren Abschnitt habe sie im Ziel nicht gewusst, ob ihre Zeit von 1:33,26 Minuten überhaupt reichen würde. Doch zunächst schied Teamkollegin Anna-Lena Forster aus und direkt im Anschluss auch Mitfavoritin Claudia Lösch (Österreich). Als sich die Japanerin Muraoka (+ 1,49 Sekunden) und die Amerikanerin Laurie Stephens (+ 2,54) hinter Schaffelhuber einreihten, durfte die 25-Jährige vom TSV Bayerbach jubeln. „Der Druck und die Erwartungshaltung waren schon ziemlich hoch“, gab Schaffelhuber zu und schob direkt hinterher: „Doch das ist jetzt völlig weg. Ich wollte Gold in PyeongChang holen, das ist mir gelungen. Diese Medaille bedeutet mir sehr viel.“ Ebenfalls lange Zeit bestens unterwegs war Schaffelhubers Teamkollegin Anna-Lena Forster. Die 22-Jährige vom BRSV Radolfzell lag bei beiden Zwischenzeiten vorne, führte sogar mit gut einer halben Sekunde, blieb dann allerdings an einem Tor hängen und schied aus. „Das ist sehr bitter. Ich hatte ein richtig gutes Gefühl und war schnell unterwegs. Doch dieses gute Gefühl nehme ich mit in die nächsten Rennen“, betonte Forster.

Erleichterung pur verspürte Andrea Rothfuss. „Mir ist ein dicker Stein vom Herzen gefallen. Es lief im Training nicht gut für mich und auch die bisherige Saison war schwierig. Deshalb bin ich super happy mit Silber“, sagt Rothfuss, die mit 1:32,53 Minuten gut zwei Sekunden hinter der Topfavoritin Marie Bochet aus Frankreich blieb. „Ich habe alles in die Waagschale geworfen und im richtigen Moment gezeigt, was ich kann. Da habe ich auch von meiner Erfahrung profitiert, die ich inzwischen gesammelt habe“, erklärte die 28-Jährige von der VSG Mitteltal.

Knapp am Treppchen vorbei schrammten bei ihrer Paralympics-Premiere die sehbehinderte Noemi Ristau und ihr Guide Lucien Gerkau. Von Enttäuschung war nach einem guten vierten Platz jedoch keine Spur. „Ich bin voll zufrieden. Wir waren drei Sekunden schneller als im Training und es hat Spaß gemacht, die Piste hinunter zu düsen. Vor dem Start war ich schon aufgeregt, aber nicht unsicher“, sagte Ristau. Die deutschen Monoskifahrer Georg Kreiter und Thomas Nolte konnten in der Abfahrt nicht in den Medaillenkampf eingreifen, waren mit ihren Leistungen dennoch zufrieden. Georg Kreiter (33, RSV Murnau) schaffte es beim Sieg des Amerikaners Andrew Kurka unter die besten Zehn, Thomas Nolte (32, MTV Braunschweig) war zunächst gut unterwegs, musste sich nach einem Fehler allerdings mit Platz 20 begnügen.

Bundestrainer Justus Wolf zog nach dem ersten Wettkampftag bei den Paralympics in PyeongChang ein positives Fazit: „Das war ein Auftakt nach Maß und wir haben eine deutliche Steigerung zum Training gezeigt. Jetzt haben wir eine gute Ausgangslage für die nächsten Rennen. Für Anna war es ein großer Sieg, da sie schon unter Druck war und das super gemeistert hat. Schade, dass Anna-Lena nach Zwischenbestzeit ausgeschieden ist, doch ihre Leistung stimmt uns zuversichtlich. Zudem freuen wir uns über den zweiten Platz von Andrea.“