WM

Goldener Schlusspunkt mit Silber im Zeitfahren

Völlig verausgabt und sichtlich gerührt: Matthias Schindler feiert bei der Para Radsport-WM als Vize-Weltmeisters seine Medaillenpremiere – Vierte Plätze für Tobias Vetter und Steffen Warias

Autor: Niklas Klütsch
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 06. August 2018

Mit Silber im Einzelzeitfahren der Startklasse C3 setzte Matthias Schindler den Ereignissen des heutigen Zeitfahrens bei der Para Radsport-WM in Maniago die Krone auf. Nachdem bereits die erste Session am heutigen Vormittag mit Gold für Michael Teuber, Silber für Denise Schindler und Bronze für Jana Majunke sehr erfolgreich war, sorgte der 36-jährige Para Sportler für eine echte Überraschung. Es war zugleich seine Premiere.

Damit hatte auch er nicht gerechnet – völlig verausgabt und sichtlich berührt nahm Matthias Schindler das grandiose Ergebnis von seiner ersten Podiumsplatzierung bei einer WM auf. „Diese Medaille bedeutet mir sehr viel. Sie ist der Beweis dafür, dass sich die ganze Arbeit, die ich seit 2013 in den Sport stecke, lohnt. Vor allem meine Familie verzichtet durch mein hartes Training auf sehr viel. Doch solche Tage zeigen mir, dass meine Mühe nicht umsonst ist und sich auszahlt“, sagt der Regensburger, der für den BSV München startet.

Allerdings lag vor dem Jubel des frischgebackenen Vize-Weltmeisters bei sehr heißen Temperaturen über 30 Grad ein hartes Stück Arbeit und der Kampf mit starken Kontrahenten, denen Schindler großen Respekt zollt. „Das Rennen war brutal, doch das wussten wir alle. Natürlich macht man sich im Voraus ein paar Hoffnungen. Diese Startklasse ist jedoch so stark besetzt, dass es sogar möglich ist, mit einer sehr guten Leistung Achter zu werden. Von daher bin ich sehr glücklich“, betont der 36-Jährige. Nach Platz zehn im Zeitfahren bei der letztjährigen WM in Südafrika setzte Matthias Schindler mit seinem unerwarteten Triumph ein dickes Ausrufezeichen und lässt damit auf zukünftige Großtaten hoffen.

Auch Bundestrainer Patrick Kromer imponierte die Leistung des Regensburgers: „Er war mit seiner Leistung sicherlich der Ausreißer nach oben. Das war so nicht zu erwarten und sehr stark. Aber auch die anderen Podest-Platzierungen waren natürlich klasse – allen voran der zehnte Zeitfahrtitel von Michael Teuber.“ Die Ergebnisse seiner Mannschaft in den ersten beiden Wettkampftagen bei der Para Radsport-WM stimmen ihn zuversichtlich für die noch anstehenden Straßenrennen und Teamwettkämpfe. „Alles in allem waren die beiden Zeitfahrtage sehr gut. Aus diesem Grund denke ich, dass wir es in den Straßenrennen ähnlich gut machen können. Dabei kommen viele weitere Faktoren dazu, die den Ausgang des Rennens beeinflussen können – in erster Linie Glück. Ich gehe jedoch sehr positiv in die zweite Hälfte.“

Neben Vize-Weltmeister Matthias Schindler überzeugten auch die weiteren deutschen Starter. So fuhr Tobias Vetter (36 / Gera / BSV München) in seiner Startklasse C4 mit weniger als drei Sekunden Rückstand hauchdünn am Podium vorbei. Drei Ränge dahinter landete Thomas Schäfer (37 / Wernigerode (Sachsen-Anhalt) / Nordharzer RSG Bad Harzburg). Auch Steffen Warias (33 / Tübingen / BSV München) verpasste das Treppchen in der Startklasse C3 nur knapp und belegte einen tollen vierten Platz.

Damit hat die Mannschaft von Bundestrainer Patrick Kromer nach zwei von vier Wettkampftagen einmal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze auf dem Medaillenkonto. Am morgigen Samstag starten bei der Para Radsport-WM in Maniago die Straßenrennen der Disziplinen Tandem und Handbike.