Irmgard Bensusan ist bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro über 100 Meter der Klasse T44 zu Silber gesprintet und hat damit nach Silber über 200 und 400 Meter ihre dritte Paralympics-Medaille geholt. „Ich habe gekämpft bis zum Schluss, es war echt knapp“, sagte die 25-Jährige, die erst seit zwei Jahren für Deutschland startet und beim TSV Bayer 04 Leverkusen unter Karl-Heinz Düe trainiert. Die gebürtige Südafrikanerin rannte nach 13,04 Sekunden ins Ziel und blieb wie über 200 Meter nur hinter der niederländischen Weltrekordhalterin Marlou van Rhijn.
Besonders bitter: Zu Beginn führte die Britin Sophie Kamlish, die im Vorlauf in 12,93 Sekunden T44-Weltrekord gelaufen war, dann überholte Bensusan und sah kurzzeitig wie die Siegerin aus – doch auf der Ziellinie flog van Rhijn vorbei und war zwei Hundertstel schneller. „Was soll man sagen? Sie hat gewonnen. Ob zwei Hundertstel, ein Hundertstel – gewonnen ist gewonnen. Das ist schade für mich, aber ich bin auch mit Silber glücklich.“
Europameisterin Bensusan riss trotzdem die Hände in die Luft und freute sich mit Deutschlandfahne. Als einzige Athletin stand sie in drei Einzelwettbewerben auf dem Podium. „Es ist nicht so einfach ins Finale zu kommen, wie es alle sagen. Drei Mal Silber ist deshalb echt super.“
Ihr Wunsch unmittelbar nach ihrem letzten von fünf Rennen war simpel: „Ich gehe jetzt erst ein Eis essen – und dann gehe ich ins Deutsche Haus.“