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Kress auf Platz 22 im Riesenslalom, Glötzner stürzt

Leander Kress

Leander Kress ist dank eines starken zweiten Laufs 22. im Riesenslalom geworden. Sein Zimmerkollege Christoph Glötzner stürzte beim Einfahren.

Autor: DBS
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. März 2022

Der Schock des Tages passierte schon beim Einfahren vor dem Riesenslalom: Christoph Glötzner rutschte auf seinem Ski weg und stürzte. „Das kann immer passieren als Einbeiner, wenn man nicht aufpasst“, sagt Leander Kress über seinen Zimmerkollegen, der aber mehr Pech hatte als bei einem „normalen Sturz“: Glötzner verfing sich im Netz und verletzte sich. Das erhoffte Paralympics-Debüt, auf das der 18-Jährige fast zwei Wochen im Paralympischen Dorf in Yanqing gewartet hatte, blieb erstmal aus.

Im Krankenhaus ergaben Untersuchungen, dass glücklicherweise nichts gebrochen ist – mit einer schweren Schienbeinprellung und einer Muskelverletzung am Oberarm ist der Start im auf Sonntag verschobenen Slalom aber mehr als fraglich. „Ich werde ihn mental aufbauen“, sagte Kress, nachdem er im Riesenslalom ins Ziel gekommen war: „Er hat mich nach der Abfahrt aufgebaut, dann werde ich ihn jetzt aufbauen."

Starker 2. Lauf: „Das ist ein schöner Lichtblick“

Nach einem Sturz in der Abfahrt und Platz 27 im Super-G war Kress alles andere als erhofft in seine ersten Winterspiele gestartet. Platz 17 in der Super-Kombination war dann ein großer Erfolg und im Riesenslalom am Donnerstag belegte der 21-Jährige vom TSV Friedberg Platz 22. „Mich ärgert der erste Lauf. Es war ein bisschen blöd, dass der eng und drehend gesteckt war, da bin ich nicht auf Zug gekommen. Da hatte ich im Zielhang keine Kraft mehr und bin wie ein Anfänger runtergefahren“, haderte Kress, der im zweiten Durchgang eine umso bessere Leistung zeigte und mit der Einstellung startete, Bestzeit fahren zu wollen.

„Der war rhythmischer, besser zu fahren und dann ging es sich mit der Kraft aus“, sagte der gebürtige Friedberger, der im Ziel vorübergehend Platz eins übernehmen und zwei Läufer hinter sich lassen konnte: „Es war schon ein cooles Gefühl, als die Anzeige Grün aufblinkte. Das ist ein schöner Lichtblick, so kann es weitergehen.“ Kress, der sich in der zusammengelegten Klasse der stehenden Athleten auch an den anderen einbeinigen Skifahrern orientiert, hätte in einer eigenen Wertung Platz zwei belegt. „Den Polen konnte ich noch überholen, aber Ziel war eigentlich noch der italienische Einbeiner“, sagte der 21-Jährige über Davide Bendotti, der einen Rang vor ihm landete: „Das hat leider nicht geklappt. Alles in allem kann ich aber zufrieden sein. Ich bin hier, um zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.“

Terminänderungen wegen hoher Temperaturen

Am morgigen Freitag ist der Riesenslalom der Frauen mit Anna-Lena Forster, Andrea Rothfuss, Anna-Maria Rieder sowie Noemi Ristau und Guide Paula Brenzel auf 8.30 Uhr Ortszeit vorverlegt worden. Zudem gab es einen Tausch der Rennen am Wochenende: Am Samstag findet nun der Slalom der Frauen statt, am Sonntag sind die Männer dran – auch jeweils ab 8.30 Uhr. Grund für die Änderungen sind die warmen Temperaturen in Yanqing.