Léon Schäfer jubelt gemeinsam mit seinem Trainer Kalle Düe
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Léon Schäfer springt mit 7,24 Metern Weltrekord

Léon Schäfer ist als erster oberschenkelamputierter Mensch weiter als sieben Meter gesprungen: Beim Para Leichtathletik Heimspiel in Leverkusen verbesserte er seinen Weltrekord um 25 Zentimeter auf 7,24 Meter. Damit krönte er einen starken Weitsprung-Wettbewerb, bei dem Markus Rehm starke 8,32 Meter gesprungen war. Bereits zuvor war die Niederländerin Fleur Jong in 12,78 Sekunden Weltrekord über 100 Meter gesprintet.

Autor: DBS
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Es war ein hochklassiger Weitsprung-Wettkampf, der coronabedingt ohne Zuschauerinnen und Zuschauer ausgetragen werden musste: Schon beim ersten Sprung von Léon Schäfer konnte erahnt werden, dass er die bisherige Weltrekord-Marke von 6,99 Meter überspringen könnte, doch in der Luft verlor er das Gleichgewicht und landete artistisch. Markus Rehm landete dann bei starken 8,32 Metern, nur 16 Zentimeter von seinem Weltrekord der unterschenkelamputierten Weitspringer entfernt. Dann kam Schäfers Zeit: Erst stellte er seine Weltrekordweite von vor einem Jahr in Leverkusen ein, dann sprang er im letzten Versuch sensationelle 7,24 Meter und damit als erster oberschenkelamputierter Weitspringer über die Sieben-Meter-Marke.

„Hier zu Hause ist es immer am schönsten. Ich wusste, dass ich es in mir habe. Ich hatte zwei, drei Sprünge, bei denen ich vornüber gekippt bin. Heinrich hat mir vor dem letzten dann gesagt, woran es lag und das habe ich umgesetzt“, sagte Schäfer über seinen ehemaligen Teamkollegen und Mentor Heinrich Popow, von dem er im vergangenen Jahr den Weltrekord übernommen hatte: „Obwohl nicht viele Leute da waren, war es eine tolle Atmosphäre und ein starkes Feld mit Markus und den anderen.“ Obwohl der 23-Jährige gerade seinen Weltrekord erneut verbessert hatte und die Saison nun beendet ist, zeigte er sich direkt angriffslustig: „Mit der Weite - ich glaube, da geht noch was.“ Hinter Rehm und Schäfer sprang auch Nachwuchsathlet Noah Bodelier eine starke Bestleistung mit 6,31 Metern.

Bereits zuvor hatte die Niederländerin Fleur Jong mit 12,78 Sekunden über 100 Meter den Weltrekord der beidseitig unterschenkelamputierten Frauen geknackt, nachdem sie inoffiziell mit 12,73 Sekunden vor einigen Wochen schon schneller gesprintet war. „Mein Coach hat sich in der Corona-Zeit den Hintern für uns aufgerissen und den ganzen Tag gearbeitet, um für uns alle alleine da zu sein“, freute sie sich, nachdem sie den Weitsprung fürsorglich abgesagt hatte.

Johannes Floors mit 10,89 Sekunden über 100 Meter und 21,45 Sekunden über 200 Meter zeigte nach seiner Corona-Erkrankung, dass er weiterhin schnell sprinten kann. Mit Teamkollege Felix Streng, der 11,03 Sekunden sprintete, und Michel Meißner vom VfL Wolfsburg lieferte er sich spannende Zweikämpfe.

Dahinter gab es für die Perspektiv- und Nachwuchstalente auch einige Bestleistungen: Nele Moos verbesserte sich über 400 Meter um mehr als eine Sekunde auf 1:04,76 Minuten. Kim Vaske freute sich mit 5,09 Metern über eine Bestweite und über 200 Meter mit 28,40 Sekunden über eine Bestzeit. Merve Petruck sprintete mit 14,37 Sekunden die 100 Meter schneller als je zuvor. Tom Sengua Malutedi warf ebenso wie Lise Petersen Speerwurf-Bestweite: Malutedi 41,27 Meter, Petersen 31,59 Meter mit dem schwereren Speer. Firat Cangir gelang mit 4,08 Metern ebenso eine Weitsprung-Bestleistung wie Tamara Adam mit 3,90 Metern.


Für Markus Rehm steht am 5. September bei der Golden Fly Series in Innsbruck der zweite und letzte Start der Saison an. Für alle anderen Top-Athletinnen und Top-Athleten beginnt nun die Vorbereitung auf die verschobenen Paralympics in Tokio im kommenden Jahr. „Wir hoffen, dass dann 2021 bei unserem Integrativen Sportfest auch wieder Zuschauerinnen und Zuschauer dabei sein können, um diese starken Leistungen zu sehen“, sagt Parasport-Geschäftsführer Jörg Frischmann: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die dieses Heimspiel möglich gemacht haben.“