Der Favoritenrolle gerecht geworden und Gold gewonnen: Paralympics-Sieger Martin Schulz hat bei den Para Triathlon-Europameisterschaften im österreichischen Kitzbühel seinen sechsten EM-Titel in Folge gewonnen. Mit einer Zeit von 1:01,17 Stunden ließ der Leipziger dem Spanier Jairo Ruiz Lopez und dem Briten George Peasgood keine Chance. Weitere Medaillen für Deutschland holten Maike Hausberger mit Silber sowie Stefan Lösler und Lena Dieter mit Begleitläuferin Lena Kämmerer, die sich jeweils über Bronze freuten.
In der Startklasse PT5 bleibt Martin Schulz das Maß aller Dinge. Gut neun Monate nach seinem umjubelten Triumph an der Copacabana in Rio de Janeiro setzte sich der 27-Jährige auch bei den Europameisterschaften in der Sprintdistanz souverän durch. Nach 750 Metern Schwimmen kam Schulz als Zweiter aus dem Wasser, eroberte beim Radfahren bereits die Führung und legte die fünf Kilometer Laufen zum Abschluss in 16:53 Minuten und damit als Schnellster zurück. So feierte der Leipziger, dem von Geburt an der linke Unterarm fehlt, einen ungefährdeten Erfolg mit zweieinhalb Minuten Vorsprung bei schwierigen Verhältnissen bedingt durch teils starken Regen. „Es lief eigentlich alles wie am Schnürchen. Nur das Wetter war leider nicht so schön, es hat vom Einschwimmen an sehr geregnet, deswegen bin ich etwas verhaltener auf dem Rad gefahren und habe da lieber die Sicherheitsvariante gewählt. Beim Laufen hab ich dann den Sack zugemacht. Das ist eine weitere Motivation für den Rest der Saison, damit es hoffentlich so weiter geht“, sagt Martin Schulz.
Groß war die Freude auch bei Maike Hausberger. Die 22-Jährige aus Trier, die bei den Paralympics in Rio de Janeiro noch als Leichtathletin am Start war, lief in 1:25,00 Stunden als Zweite über die Ziellinie und gewann Silber in der Startklasse PT3. Die Bochumerin Nora Hansel, nach dem Schwimmen noch vor Hausberger auf Platz zwei, erreichte das Ziel hingegen nicht.
Dafür jubelten Stefan Lösler und Lena Dieter mit Begleitläuferin Lena Kämmerer jeweils über Überraschungs-Bronze. Die blinde Lena Dieter (20) aus dem hessischen Viernheim rettete den dritten Platz mit zehn Sekunden Vorsprung über die Ziellinie (1:16,36), der oberschenkelamputierte Stefan Lösler (32, Kirchheim unter Teck/BaWü) schob sich dank eines starken Laufs zum Abschluss in 1:14,56 Stunden noch auf den Bronzerang. Nächstes Highlight in diesem Jahr sind die Weltmeisterschaften Mitte September in Rotterdam.