Maurice Wetekam bei der Siegerehrung
Paralympics

Maurice Wetekam schwimmt zu Bronze

Maurice Wetekam

Die erste Medaille für Team Deutschland Paralympics! Maurice Wetekam sicherte sich auf den 100 Meter Brust (SB9) Bronze. Wetekam haute bereits im Vorlauf ordentlich einen raus: Auf den 100 Meter Brust (SB9) schwamm der Dortmunder eine persönliche Bestzeit, kam nach 1:07,79 Minuten mit deutschem Rekord im Ziel an. Damit drückte der 18-Jährige seine alte Bestzeit (1:08,89 Minuten) auf seiner Paradestrecke um mehr als eine Sekunde.

2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 30. August 2024

 Der große Formel-1-Fan feierte kurz nach dem Anschlag im Ziel mit dem "Vettel-Finger": Er hob seinen rechten Zeigefinger in die Luft, wie es der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel nach seinen zahlreichen Grand-Prix-Siegen meist getan hatte.

Auf den zweiten 50 Metern des Vorlaufs ging dem 18 Jahre alten Schwimmer des TSV Bayer 04 Leverkusen ein wenig die Puste aus: "Hintenraus war es schon hart. Aber ich denke, das geht heute Abend nochmal 'ne deutliche Ecke schneller." Und Recht sollte Wetekam behalten: Im Endlauf steigerte er nochmals seine Bestzeit und schlug nach 1:07,04 Minuten im Ziel an. Und dieses Mal waren es die zweiten 50 Meter, die Wetekam bockstark gestaltete: "Ich habe links von mir gesehen, dass Stefano Raimondi vor mir war. Rechts von mir war der NPA-Athlet Artem Isaev vor mir. Auf gut Deutsch gesagt dachte ich mir da: Scheiße!"

Mit einem sensationellen Schlussspurt sichert er sich das Edelmetall

Doch Wetekam zog einen wahnsinnigen Endspurt an, kämpfte sich auf den letzten 15 bis 20 Metern an den NPA-Schwimmer heran – und überholte ihn auf den letzten Metern! Artsev schlug 25 Hundertstel nach dem Deutschen im Ziel an. Der Schlussspurt machte die Bundestrainerin Ute Schinkitz in der Mixed Zone regelrecht sprachlos. Mit Tränen in den Augen schüttelte sie immer wieder ihren Kopf und freute sich für Wetekam, der kein leichtes letztes halbes Jahr hatte, vieles im Training umgestellt hatte und sich nun dafür belohnte.

Gold ging an den Italiener Raimondi (1:05,28 Minuten), Silber an den Lokalmatador Hector Denayer: Der Franzose brauchte 1:05,91 Minuten für die 100 Meter Brust.