Im direkten Anschluss an die Europameisterschaften haben sich die deutschen Para Kanuten beim Weltcup im polnischen Poznan erneut mit der internationalen Konkurrenz gemessen. Cheftrainer Andre Brendel zeigte sich mich dem Abschneiden des deutschen Teams durchweg zufrieden. „Die arrivierten Athleten konnten sich zum Vorjahr deutlich steigern und die jungen Paddler zeigten bei ihrem ersten internationalen Auftritt sehr gute Leistungen“, resümierte Brendel.
In der Kl 2 der Herren belegte Ivo Kilian im Finale einen guten achten Platz. „Persönliche Bestzeit in diesem Jahr – das reicht für den 8. Platz. Es zeigt mir, dass das Erreichen eines slots für die Paralympics in Tokyo möglich ist“, sagte er nach seinem Rennen. Die ersten Startplätze für die Paralympics werden bei der WM im August in Ungarn vergeben.
Anja Adler, ebenfalls vom Hallescher KC 54, hat das gleiche Ziel vor Augen. Das Abschneiden beim Weltcup mit Platz sechs im Finale im Kajak der Startklasse Kl 2 bestärkt die Rollstuhlfahrerin in diesem Anspruch. Im Va´a der Startklasse Vl 3 erreichte sie einen hervorragenden dritten Platz. Damit konnte sie an ihre Erfolge aus dem Vorjahr und der Europameisterschaft vor einigen Tagen anschließen.
Bei den Damen ist im Va´a nur die Startklasse Vl 2 paralympisch in Tokyo. Daher freute sich das gesamte Team mit Katharina Bauernschmidt über die Umklassifizierung in ihrer Paradedisziplin in diese Klasse. Die 29-jährige Rollstuhlfahrerin erreichte einen hervorragenden 5. Platz im Finale.
Felicia Laberer von Aktiv e.V. Stahnsdorf wurde im Semifinale der schnellsten Damen der Startklasse Kl 3 knapp Fünfte. Die 19-jährige Sportlerin hat erst im vergangenen Jahr mit dem Paddeln begonnen. „Die Erfahrungen hier beim Weltcup, auch mit den wechselnden Wind- und Wetterbedingungen sind ein guter Lernprozess für mich. Ich habe gemerkt, dass ich bereits jetzt mit den arrivierten Para Kanuten mitfahren kann. Weiteres gezieltes Training wird mich weiter nach vorne bringen“, blickt die junge Athletin optimistisch in die Zukunft.
Ihr Vereinskollege Johannes Pietzsch schied in einem starken Vorlauf aus. Der 20-jährige Rollstuhlfahrer startet in der sehr stark besetzten Vl 3. Auch er ist erst seit kurzem im Para Sport aktiv, doch seine Entwicklung in den letzten Wochen gibt den Trainern Anlass zur Hoffnung, dass er bald Anschluss an die Weltspitze bekommt.