Mit einer starken Leistung auf der zweiten Streckenhälfte hat Manuela Diening bei den Para Rudern-Europameisterschaften in München Silber im Einer gewonnen. Bei leichtem Gegenwind und mit lautstarker Unterstützung von den Tribünen überquerte die 30-Jährige hinter der Norwegerin Birgit Skarstein die Ziellinie und jubelte über EM-Silber.
Schon im Bahnverteilungsrennen am Donnerstag hatte Diening gezeigt, dass sie bei der Vergabe der Medaillen mitmischen kann. Im A-Finale musste sie nur die amtierende Paralympics-Siegerin Skarstein aus Norwegen ziehen lassen. Nach 11:07,89 Minuten überquerte sie auf der Olympia-Regattabahn in München als Zweite die Ziellinie und ließ die Ukrainerin Anna Sheremet und die Israelin Moran Samuel hinter sich.
Nachdem Diening den Start noch eher ruhig angehen ließ und nach den ersten 500 Metern auf Rang vier lag, kämpfte sie sich im zweiten und dritten Rennviertel Meter für Meter nach vorne und überholte die Konkurrentinnen aus Israel und der Ukraine.
„Manuela ist ein sehr gutes Rennen gefahren und hat genau das umgesetzt, was sie sich vorher mit ihrem Trainer Sebastian Fuchs taktisch überlegt hatte. Gerade auf den mittleren 1000 Metern hat sie einen richtig guten Job gemacht und sich die Silbermedaille erkämpft. Die Norwegerin war mal wieder nicht zu schlagen, aber Manuela hat ihr Ding gemacht und ist gut an ihr dran geblieben“, berichtet Para-Bundestrainer Marc Stallberg.
Der Athletin vom RV Münster 1882 war die Freude über ihre erste internationale Medaille nach dem Rennen deutlich anzumerken: „Ich bin total happy über diese Medaille! Der Start war noch nie meine Stärke. Umso mehr freue ich mich, dass ich dann im weiteren Rennverlauf richtig in Fahrt gekommen bin. Auch der leichte Gegenwind kam mir zu Gute. Dass es am Ende Silber wird, hätte ich vorher nicht gedacht.“
Auf den letzten Renn-Metern wurden die Para Ruderinnen lautstark vom Publikum auf den Tribünen unterstützt. Die Rennen der Para-Europameisterschaften finden bei den European Championships inmitten der Wettkämpfe der Sportler*innnen ohne Behinderung statt. „Im Rennen bekomme ich sowas nicht mit, da bin ich ganz bei mir. Aber die Stimmung hier bei der Heim-EM ist schon was ganz besonderes“, sagt Diening.
Am Sonntag stehen zwei weitere A-Finals mit deutscher Beteiligung im Para Rudern auf dem Plan: Um 11:52 Uhr wollen Sylvia Pille-Steppat und Leopold Reimann im Mixed-Zweier angreifen. Um 12:09 Uhr startet dann der Mixed-Vierer um Schlagmann Marc Lembeck in das Finalrennen.