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Para Rudern: Pille-Steppat sichert Tokio Startplatz

Bei den Para Rudern-Weltmeisterschaften in Linz hat Silvia Pille Steppat den Sprung ins A-Finale geschafft, einen guten fünften Platz belegt und damit einen Nationenstartplatz für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio gesichert. Der Mixed-Zweier und Mixed-Vierer verpasste die Qualifikation nur knapp.

Autor: DBS
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 03. September 2019

Mit einer großen Mannschaft war Bundestrainer Jochen Weber ins österreichische Linz gereist, wo die WM der Para Ruderer zeitgleich mit der WM der olympischen Ruderer ausgetragen wurde. Silvia Pille-Steppat ging im Einer (PR1) an den Start und sorgte mit dem Finaleinzug und der damit verbundenen Qualifikation für die Paralympics am Freitag bereits für großen Jubel. „Hier eine Medaille zu holen ist schwierig. Da gibt es auf jeden Fall drei Athletinnen, die schneller sind als ich. Platz vier oder fünf ist realistisch“, sagte die Hamburgerin vor dem Rennen. Und sie sollte Recht behalten – Am Ende strahlte sie über Rang fünf und den Nationenstartplatz für Tokio in der Klasse. „Sylvia ist in Linz gegen viele bekannte Gesichter angetreten. Dass sie im Finale dann auch noch persönliche Bestleistung gefahren ist, zeigt, dass sich der umfangreiche Trainingsaufwand lohnt und wir an den richtigen Stellschrauben gedreht haben. Auch die enge Zusammenarbeit mit unserem Physio Thomas Friese spiegelt sich in dem Ergebnis wider“, berichtet Cheftrainer Jochen Weber.

Nicht so erfolgreich lief es hingegen für die anderen deutschen Boote. Der Mixed-Vierer mit Steuermann (PR3 Mix4+) legte mit Rang drei im Vorlauf und Platz zwei im Hoffnungslauf die Grundlage für die Halbfinal-Teilnahme. Im Vorfeld war klar: Wenn sich zu große Abstände zu den vorderen Booten ergeben würden, sollte das Tempo reduziert werden, um Kraft für das B-Finale zu sparen. Denn auch die Ränge eins und zwei im B-Finale würden einen Startplatz für Tokio bedeuten. Und so kam es auch – Steuerfrau Inga Thöne nahm die Geschwindigkeit raus und man hoffte auf ein gutes Rennen im B-Finale. Auf Rang vier, hinter den Teams aus Frankreich, der Ukraine und Brasilien, überquerte das Boot mit Susanne Lackner, Hanna Moana Glade, Valentin Luz und Jan Helmich die Ziellinie und verpasste damit vorerst die Qualifikation. „Susanne Lackner ist erst seit gut sechs Wochen wieder mit uns im Training. Da ist es klar, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bei 100 % sind. Ich bin aber optimistisch, dass wir unsere zweite Chance für die Qualifikation im April 2020 nutzen können“, blickt der Cheftrainer auf die Regatta in Italien im Frühjahr des paralympischen Jahres.

Ähnlich verlief es für den Mixed-Zweier (PR2 Mix2) mit Ruder-Routinier Marcus Klemp und WM-Debütantin Amalia Sedlmayr. Nach Platz vier im Vorlauf, Rang eins im Hoffnungslauf und Platz sechs im Halbfinale kamen sie nach einer spannenden Aufholjagd nur knapp hinter den Booten aus China und den USA im B-Finale als Dritte ins Ziel und verpassten damit ebenfalls die direkte Qualifikation. „Das ist wirklich ärgerlich, wir sind schon mal eine 8.49 Minuten gerudert, damit wären wir heute Zweiter gewesen“, resümierte Amalia nach dem Rennen.

Johannes Schmidt musste sich im Einer der Klasse PR1 in einem großen Starterfeld behaupten. Mit Rang drei im Vorlauf und Hoffnungslauf qualifizierte er sich für die C/D-Halbfinals. Mit einem Sieg zog er ins C-Finale ein und überquerte auch dort als Erster die Ziellinie. Rang 13 stand für ihn auf dem End Tableau.

WM-Debütant Leopold Reimann ging ebenfalls im Einer (Pr2) an den Start. Mit einem vierten Platz im Vorlauf und Rang fünf im Hoffnungslauf qualifizierte er sich in seiner Klasse für das B-Finale, welches er im Renne gegen den Chinesen Fei Tianming für sich entschied und somit seine erste WM auf Rang sieben beendete.

Auch für Marc Lembeck und Dominik Siemenroth war es die erste WM-Teilnahme im Zweier ohne Steuermann (Pr3 M2-). Die beiden ehemaligen Para Leichtathleten ließen im Vorlauf das Boot aus den USA hinter sich und qualifizierten sich damit für den Hoffnungslauf. Doch gemeinsam mit Trainer Jochen Weber und dem Teamarzt der deutschen Mannschaft entschieden sie aus gesundheitlichen Gründen nicht ins Rennen zu gehen.

Das Team arbeitet nun gemeinsam weiter bis zur internationalen Regatta im italienischen Varese (27. bis 29. April 2020), um sich dort die heiß begehrten Startplätze für die Paralympischen Spiele 2020 zu sichern.