Es braucht nicht unbedingt die Goldmedaille, um strahlende Gesichter zu sehen. Beim Para Triathlon-Spektakel am Pont Alexandre III hat Max Gelhaar heute in einem engagierten Rennen die Silbermedaille gewonnen. Anja Renner mit Guide Maria Paulig sowie Martin Schulz erkämpften sich in ihren stark besetzten Startfeldern jeweils Bronze und waren im Ziel überglücklich.
Martin Schulz: Bronze mit Ausrufezeichen
Für den Gold-Hattrick hat es bei Martin Schulz bei seinen vierten Paralympics zwar nicht gereicht, aber in einem absolut hochklassigen Feld war sein Rennen an Spannung kaum zu überbieten. Überraschend lag er nach dem Schwimmen mit deutlichem Rückstand auf die Spitze zunächst auf Rang sechs. Grund genug, auf dem Rad eine furiose Aufholjagd zu beginnen. Nach der zweiten Radrunde hatte er sich bereits auf Platz vier vorgearbeitet. Spektakulär wurde es dann auf der fünften und letzten Runde. Couragiert stürmte er an allen vorbei, um als Erster in die Laufschuhe zu wechseln. Doch die Konkurrenz war nur wenige Sekunden hinter ihm, so dass auf den abschließenden drei Laufrunden ein Kampf um die Medaillenplätze begann. Schon bald wurde Schulz vom Brasilianer Ronan Cordeiro und dem US-Amerikaner Chris Hammer gestellt. Zwischen ihnen entbrannte ein Duell, das Hammer schließlich für sich entschied. Schulz wurde Dritter und war absolut überwältigt und glücklich. „Ich habe auf jeden Fall Bronze gewonnen, mit ganz großem Ausrufezeichen: Die Bronzemedaille bedeutet mir so viel“, sagte er mit Tränen in den Augen.
Anja Renner und Maria Paulig erreichen stolz ihr Minimalziel
Anja Renner und Maria Paulig haben mit dem Gewinn der Bronzemedaille ihr erklärtes Ziel erreicht. „Wir kennen unsere Konkurrenz und wissen, was wir leisten können. Platz eins und zwei haben wir eigentlich ausgeschlossen, aber mit der Bronzemedaille haben wir auf jeden Fall geliebäugelt“, sagte Renner. Als Siebte nach dem Schwimmen machten die beiden auf dem Rad zunächst eine Platzierung gut, bevor sie auf den abschließenden 5 Kilometern ihre Laufstärke ausspielten. Am Ende lagen Renner und Paulig exakt eine Minute vor den Vierplatzieren aus Großbritannien und jubelten im Ziel über Bronze. Maria Paulig freute sich nicht nur über die Medaille, sondern auch darüber, ihre Aufgabe so gut gelöst zu haben. „Als Guide habe ich die Verantwortung dafür, das Rennen für Anja solide über die Bühne zu bringen. Es macht mich stolz, nicht versagt zu haben“, sagte sie. Sie wisse, wie viele Aufwand, Zeit und Energie ihre Teampartnerin in diesen Sport hineinsteckt. „Da freut es mich, dass wir unser Minimalziel erreicht haben.“ Gold und Silber gewannen Susana Rodriuguez/Sara Sala Perez aus Spanien vor Francesca Tarantello/Silvia Visaggi aus Italien.