Am 30. April startet die erste Mixed Double-Weltmeisterschaft im Rollstuhlcurling in Lohja (Finnland). Cheftrainer Helmar Erlewein erwartet einen offenen Kampf um den Titel – und formuliert klare Ziele für das deutsche Team.
Das Wettkampfprinzip der Mixed Double steckt im Rollstuhlcurling noch in den Kinderschuhen. Erst 2019 hat der erste internationale Wettkampf stattgefunden, viele weitere Turniere wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Die Regeln sind ähnlich wie beim Teamwettbewerb, allerdings bestehen die Teams nur aus je einem Spieler und einer Spielerin und es werden pro Mannschaft fünf statt acht Steine gespielt.
Bei der anstehenden Weltmeisterschaft (30. April bis 5. Mai) wollen 18 Teams den ersten offiziellen internationalen Titel in der neuen Disziplin mit nach Hause nehmen. Der deutsche Cheftrainer Helmar Erlewein sieht allerdings ein großes Wachstumspotential und die Chance, dass die Variante der Mixed Double bei den Winterspielen 2026 in Italien paralympisch werden könnte.
Pro Nation ist nur ein Duo bei der WM zugelassen – für Deutschland starten Christiane Putzich und Burkhard Möller in Finnland, die bereits bei dem einzigen Vorbereitungsturnier in Prag mit einem dritten Platz überzeugt haben. Dennoch war die Vorbereitung aufgrund der Pandemie nicht einfach und die Konkurrenz ist schwer einzuschätzen. Auch deshalb erwartet Erlewein einen offenen Kampf um den WM-Titel: „Die Favoriten sind aus meiner Sicht Schweden, Kanada, die Slowakei und Italien, aber eigentlich kann jedes Team jeden schlagen. Auch die neue Wettkampfform sorgt dafür, dass es einige Überraschungen geben kann." Nicht dabei ist der aktuelle Paralympics-Sieger im Teamwettbewerb China (pandemische Lage) und das sonst starke russische Team (Ausschluss wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine).
Bundestrainer Erlewein hat klare Erwartungen an seine Athlet*innen: „Das Ziel muss es sein, unter die Top 12 zu kommen, um uns für die WM im kommenden Jahr direkt zu qualifizieren." Dafür sollte das deutsche Duo gleich am ersten Wettkampftag in den herausfordenden Spielen gegen die USA und Kanada gute Leistungen zeigen, um die Chance auf eine gute Platzierung zu bewahren. Gespielt wird in zwei Neunergruppen „jeder gegen jeden“, anschließend qualifizieren sich die ersten drei Teams pro Gruppe für weitere K.O.-Spiele. Für Erlewein zählt bei dieser Weltmeisterschaft aber nicht nur die Platzierung: „Es geht vor allem auch darum, Erfahrungen in dieser neuen Spielform zu sammeln."
[nbsp]
Die deutsche Gruppe:
USA, Kanada, Dänemark, Lettland, Slowakei, Tschechien, Norwegen, Türkei, Deutschland
[nbsp]
Das deutsche Team:
Christiane Putzich (46, Curling Club Füssen [&] RSC Frankfurt, Hofgeismar)
Burkhard Möller (54, Curling Club Schwenningen, Mannheim)
Cheftrainer: Helmar Erlewein