Gruppenfoto der jubelnden Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft
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Rollstuhlbasketball-EM: Herren belohnen sich mit Bronze

Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft © Steffie Wunderl

Bei der Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft in Sarajevo haben sich die deutschen Herren den Traum von der Bronzemedaille erfüllt. In einem hochklassigen Spiel um Platz 3 besiegte die Mannschaft von Jan Haller Gegner Italien deutlich und bescherte ihrem Coach bei seiner Premiere als Bundestrainer gleich eine Medaille.

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 20. Oktober 2025

Die Stimmung unter den Fans und den Spielern in der Hotel Hills Arena war entsprechend ausgelassen. Nach dem souverän herausgespielten 79:60 (21:14. 42:24, 62:47) über Italien hatten die deutschen Spieler auch allen Grund dazu. Nach Bronze bei den Paralympics in Paris im letzten Jahr, gab es wie zuletzt 2017 Edelmetall bei einer Europameisterschaft – insgesamt das sechste Mal EM-Bronze für die Herrenauswahl.

Angeführt von ihren beiden stark aufspielenden Kapitänen Thomas Böhme und Nico Dreimüller machte Team D vom Start weg deutlich, wer hier als Sieger das Parket verlassen würde. Mit einem Blitzstart legte die DBS-Auswahl einen 10:1-Lauf hin und zwang Italiens Trainer Gertjan van der Linden schon nach wenigen Minuten zu einer ersten Auszeit. Kurz vor Ende des Viertels brachte Böhme mit seinem Wurf zum 21:11 (10. Min.) seine Farben erstmals zweistellig in Führung.

Im zweiten Viertel schalteten sich dann Matthias Güntner und Aliaksandr Halouski erfolgreich ins Angriffsspiel ein, während es die deutsche Defensive immer wieder schaffte, die Italiener zu schweren Würfen zu zwingen und deren Wurfquote unter 50 Prozent zu halten. Mit 42:24 und einem komfortablen Vorsprung wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Die Italiener präsentieren sich im dritten Viertel zunächst deutlich frischer und konzentrierter und konnten, immer wieder angetrieben durch ihren Kapitän Filippo Carossino, den Spielabschnitt mit 23:20 für sich entscheiden. Von der kurzfristigen Leistungsschwankung ließen sich die deutschen Korbjäger aber nicht irritieren und setzten ihre starke Perfomance weiter fort. Halouski eröffnete das Schlussviertel mit einem erfolgreichen Versuch aus der Distanz zum 62:47, Böhme zauberte unter dem Jubel der vielen deutschen Fans einen Dreier in die Reuse und Günter stellte mit seinem Korbleger zum 73:53 (37.) erstmals einen 20- Punkte-Abstand her. Julian Lammering war es dann vorbehalten, den Schlusspunkt zum 79:60 zu setzten.

Beste Werfer aus deutscher Sicht waren Thomas Böhme (29 Punkte, 2 Dreier) und Nico Dreimüller (23). Matthias Günter schaffte ein Double Double mit 15 Punkten und zehn Rebounds. Bei den Italienern war Filippo Carossino nicht zu bremsen und erzielte 22 Punkte.

"Ausschlaggebend war, dass wir heute die größere Energie hatten gegenüber den Italienern", fasst Lukas Gloßner aus Sicht des Teams das Spiel zusammen. "Wir waren von Anfang an hart an ihren Stühlen dran, haben sie raus gepusht und zu schweren Würfen gezwungen. Zwischendurch sind sie etwas besser ins Spiel gekommen, aber nicht so stark, dass sie uns noch gefährlich werden konnten. Wir haben fast allen Spielern Spielzeit geben können und haben sehr überzeugend gespielt. Dementsprechend haben wir verdient gewonnen – auch in der Höhe."

Text: Gregor Pleßmann / DBS

Der Kader der Herren für die EM in Sarajevo:

Jens-Eike Albrecht (34 / Rotenburg / RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (34 / Bayreuth / RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (25 / Winsen / Hannover United), Nico Dreimüller (27 / Frankfurt am Main / Rhine River Rhinos), Lukas Gloßner (25 / Weißenburg / RSB Thuringia Bulls), Matthias Güntner (26 / Neuwied / RSV Lahn-Dill), Aliaksandr Halouski (38 / Minsk (Weißrussland) / RSB Thuringia Bulls), Tobias Hell (25 / Räckelwitz / Hannover United), Alexander Keiser (22 / Bergheim / Köln 99ers), Julian Lammering (21 / Stadtlohn / RSV Lahn-Dill), Maximilian Lammering (18 / Stadtlohn / BBC Münsterland), Thomas Reier (25 / Köln / RBC Köln 99ers)