Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren hat bei der Weltmeisterschaft in Dubai einen überzeugenden Start gefeiert. Zum Auftakt (10.06.2023) ließ die DBS-Auswahl Kontrahent Kanada keine Chance. Am Ende sprang im World Trade Center von Dubai ein 65:52-Erfolg (22:15/36:21/51:35) gegen den dreifachen Paralympics-Champion aus Nordamerika heraus. Einen Tag später schaffte das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger einen 113:21-Kantersieg (22:5/50:11/84:15) gegen Ägypten.
Aus einer starken Verteidigung heraus, die im gesamten Spielverlauf nur zwei Offensivrebounds der Kanadier zuließ, kontrollierte Deutschland die Partie von Beginn an und ließ sich auch durch einen Dreier von Patrick Anderson zum 10:13 (7.) nicht aus dem Konzept bringen. In der Folge trugen offensiv vor allem Thomas Böhme und Matthias Güntner das Team. Beide RBBL-Akteure steuerten am Ende starke 39 Punkte zum verdienten Endergebnis bei. So zog das deutsche Team über 22:15 (10.), 33:21 (19.) und 46:26 (26.) immer weiter davon, ehe Kanada erst in den Schlussminuten eine Chance zur Ergebniskosmetik zu geben.
„Wir sind sehr zufrieden über diesen Auftakt, zumal Kanada der wohl stärkste Konkurrent in dieser Gruppe ist. Vor allem Jens-Eike Albrecht und Thomas Böhme haben den Kanadiern athletisch den Schneid abgekauft. So konnten wir schnell und kontrolliert agieren“, sagte Nicolai Zeltinger nach den ersten 40 WM-Minuten in Dubai auf der arabischen Halbinsel.
Kanada: Patrick Anderson (17/4 Dreier), Colin Higgins (12/1), Garret Ostepchuk (9), Robert Hedges (8), Reed De´aeth (2), Nicola Goncin (2), Tyler Miller (2), Vincent Dallaire, Chad Jassman, Lee Malmick, Jonathan Vermette, Blaise Mutware (n.e.).
Deutschland: Thomas Böhme (22/2, RSV Lahn-Dill), Matthias Güntner (17, RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (7, Hannover United), Aliaksandr Halouski (6, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (5, ING Skywheelers), Jens Eike Albrecht (4, RSB Thuringia Bulls), Jan Haller (4, Hannover United), Tobias Hell (Hannover United), Jan Sadler (Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Christopher Huber (n.e., Rhine River Rhinos Wiesbaden), Julian Lammering (n.e., BBC Münsterland).
Kantersieg gegen den Afrikameister
Nach dem Erfolg am Vortag über Kanada zeigte sich das deutsche Team auch gegen Ägypten von Beginn an hoch konzentriert und entschlossen. Lediglich das 0:2 nach wenigen Sekunden durch den späteren Topscorer Ashraf Ammar, bedeutete einen zwischenzeitlichen Rückstand, ehe die deutschen Korbjäger daraus ein 12:3 (6.) und wenig später das 28:5 (13.) machten. Waren es in der ersten Halbzeit vor allem Aliaksandr Halouski und Alexander Budde, die sich in die Scoringliste eintrugen, übernahm nach dem Seitenwechsel Jan Sadler diesen Part. Bundestrainer Nicolai Zeltinger balancierte in der Folge die Einsatzzeiten seiner Schützlinge und den roten Faden in der Konzentration auf den weiteren Turnierverlauf aus, ehe Alexander Budde bereits in der 35. Spielminute die 100-Punkte-Schallmauer zum 100:17 durchbrach.
„Wir wollten mit einem konzentrierten Auftritt unserer Favoritenrolle gerecht werden und dies ist der Mannschaft gut gelungen. Wichtig war, dass wir 40 Minuten konzentriert gespielt und damit den Turnier-Rhythmus nicht gefährdet haben“, erklärte Nicolai Zeltinger, der ein Extralob an die Dreierschützen Halouski und Sadler verteilte: „Alex und Jan haben mit ihrer hohen Trefferquote von außen dafür gesorgt, dass sich Ägypten nicht hinten einigeln konnte, das hat uns enorm geholfen“. Nun haben die deutschen Herren zwei Tage wohlverdiente Pause, ehe am kommenden Mittwoch als letzter Vorrundengegner Thailand wartet. Bei einem Erfolg über das Team aus Südostasien wäre Deutschland Gruppenerster nach der Vorrunde.
Ägypten: Ashraf Ammar (8), Ashraf Sayed (7), Mohamed Abdelaziz (2), Ahmed Amer (2), Mahmoud Sabry (2), Alhassan Sedky (2), Magdy Abbas, Ahmed Abdelkafi, Mohamed Ahmed, Samy Elsabaawy, Mohamed Hassanein, Touba Issa.
Deutschland: Aliaksandr Halouski (29/4 Dreier, RSB Thuringia Bulls), Alexander Budde (22, Hannover United), Jan Sadler (20/4, Hannover United), Julian Lammering (15, BBC Münsterland), Nico Dreimüller (8, ING Skywheelers), Matthias Güntner (6, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (5, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (4, RSV Lahn-Dill), Lukas Gloßner (2, BSR Bidaideak Bilbao), Jan Haller (2, Hannover United), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (n.e., Rhine River Rhinos Wiesbaden).
Die weiteren Partien der Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft:
Thailand – Deutschland (Mittwoch, 12.15 Uhr)
Viertelfinale: Freitag, 16. Juni
Halbfinale: Sonntag, 18. Juni
Finalspiele: Montag, 19. Juni
Weitere Infos zum Turnier mit Spielplänen, Ergebnissen und mehr gibt's auf der Seite des Veranstalters.
Alle Spiele der Rollstuhlbasketball-WM werden auf dem YouTube-Kanal vom IWBF übertragen.
Text: Andreas Joneck / DRS