EM

Rollstuhlrugby: Ein deutlicher Sieg zum Abschluss

Die Deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft hat sich mit einem deutlichen 69:44-Sieg gegen die niederländische Auswahl Platz fünf bei der EM in Dänemark gesichert und bleibt damit in der Division-A. Mannschaftskapitän Marco Herbst wurde mit 140 Punkten Topscorer des Turniers. Der EM-Titel ging an das Team aus Großbritannien, die sich im Finale gegen das heimische Team aus Dänemark durchsetzen.

Autor: Nadine Bieneck
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 12. August 2019

Nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Begegnungen gegen Frankreich und Schweden platzte letztendlich im dritten Vorrundenspiel bei der Deutschen Mannschaft der Knoten. Dort siegte das deutsche Team deutlich mit 70:45 gegen die Niederlande. Trotz allem konnten sie sich damit nicht mehr für das Halbfinale qualifizieren und kämpften von nun an in den Crossover-Spielen um die Plätze fünf bis acht. Hier ging es zudem um den Verbleib in der Division-A. Im ersten Crossover-Spiel traf die deutsche Auswahl auf die Schweiz, welche sich erst im Herbst für die A-Europameisterschaften qualifiziert hatte. Nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten setzten sich die Deutschen später mit einem überzeugenden 53:41 Sieg durch.

Im Spiel um Platz fünf war das Team um Kapitän Marco Herbst von Beginn an hellwach, aggressiv und mutig  und erarbeitete sich vom Tip-Off hinweg schnell eine deutliche Dominanz auf dem Feld und hatte sich bereits zum Ende des ersten Viertels einen deutlichen 18:10-Vorsprung herausgearbeitet. Dieser konnte im zweiten Viertel weiter auf 36:21 ausgebaut werden. Trotz der deutlichen Führung setzten die Deutschen weiter nach und erlaubten sich keine Verschnaufpause. Immer wieder zwangen sie das holländische Team zu Ballverlusten und erspielten sich zahlreiche Turnover. Am Ende des vierten Viertels stand schließlich erneut ein Kantersieg zu Buche - mit 25 Toren Vorsprung und einem 69:44-Sieg sicherte sich die Mannschaft von Nationaltrainer Christoph Werner damit den fünften Platz bei der EM 2019.

Der war nach Abpfiff des Spiels zufrieden sowohl mit dem Ergebnis, als auch mit der Spielweise seiner Mannschaft: „Die Spieler haben ihre Aufgaben genau so umgesetzt, wie wir es uns vorgestellt haben. Es gab lediglich die ein oder andere Kleinigkeit, die mich geärgert hat, über die wir jedoch heute kein Wort verlieren brauchen“, so Christoph Werner. „Es hat sich im Spiel gezeigt, dass sich unsere intensive Vorbereitung auf das Turnier ausgezahlt hat. Unser Team war auf den Punkt genau topfit und konditionell voll da.“

Der Rückblick des Trainers auf die Europameisterschaft fällt dennoch durchwachsen aus. „Der verpasste Einzug ins Halbfinale liegt mir schon noch im Magen“, räumt er ein. Davon abgesehen jedoch ist Christoph Werner mit dem EM-Verlauf seines jungen Teams nach dem großen Umbruch zufrieden: „Wir haben bis dato die beiden Siege mit den höchsten Ergebnissen eingefahren. Wir wissen, dass unser Team einen großen Umbruch hinter sich hat, wir viele junge Spieler haben, die noch eine Vielzahl an Erfahrung sammeln müssen. Unabhängig davon ist unser aktuelles Team die bislang fitteste und beste deutsche Nationalmannschaft, mit der ich jemals eine Europameisterschaft gespielt habe. Und das ist etwas, worauf man zu Recht sehr stolz sein kann.“

Ob sich die Deutschen trotz des verpassten Halbfinaleinzugs noch für das Paralympics-Qualifikationsturnier qualifizieren, hängt von den Zonenmeisterschaften u.a. in Amerika (Ende August) ab. Gegebenenfalls könnte je nach Abschneiden anderer Teams dann die Weltrangliste für die Teilnahme am Qualiturnier ausschlaggebend sein.