Kerstin Brachtendorf hat zum Abschluss der Radsport-Wettbewerbe bei den Paralympics in Rio de Janeiro Platz 5 belegt. Im Straßenrennen der C4/5-Klasse über 72 Kilometer unterlag die im Zielsprint um Bronze der Britin Crystal Lane und Mariela Delgado aus Argentinien. Dabei hatte sie sich mehr vorgenommen.
„Die Enttäuschung ist riesengroß. Ich habe taktisch eigentlich alles richtig gemacht und im Zielsprint lange gewartet. Deswegen ist es sehr bitter, dass es nicht gereicht hat“, ärgerte sich die 44-Jährige nach 2:21:58 Stunden. Vor vier Jahren in London hatte Brachentendorf ebenfalls mit Platz 4 Edelmetall hauchdünn verpasst. Die Britin Sarah Storey (2:15:42) gewann den Wettkampf mit fast dreieinhalb Minuten Vorsprung auf Anna Harkowska aus Polen.
Thomas Schäfer (C4), der wegen der Suspendierung der russischen Mannschaft ins deutsche Aufgebot nachgerückt war, stürzte im ersten Anstieg der zweiten Runde und verletzte sich an der Hand. Trotz diverser Blessuren am Arm und Schmerzen fuhr er weiter und beendete das Rennen in 2:19.26 Stunden auf Rang 12. „Möglicherweise ist der Finger gebrochen, das muss jetzt untersucht werden“, sagte der 35-Jährige nach den 84 Kilometern.
Im Zielsprint des C4/5-Männerrennens gab es eine schwere Kollision zwischen dem Australier Donohue und Yehor Dementyev. Der Ukrainer wurde daraufhin disqualifiziert.
Auch wenn es am letzten Tag der Radsport-Wettbewerbe in Rio zu keiner Medaille mehr reichte, ist die Ausbeute beachtlich: Achtmal Gold, dreimal Silber und viermal Silber – die deutschen Paracycler haben in Brasilien bewiesen, dass sie zu den Besten der Welt gehören.