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Sebastian Dietz ist Paralympics-Sieger im Kugelstoßen

Sebastian Dietz hat bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro Gold im Kugelstoßen der Klasse F36 gewonnen und damit bei seinen zweiten Spielen seinen zweiten Sieg errungen.

Autor: Wilhelm Seibert
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. September 2016

Der 31-Jährige von der BSG Bad Oeynhausen, der von Alexander Holstein trainiert wird, stieß die Kugel im fünften Versuch auf die paralympische Rekordweite von 14,84 Meter und distanzierte so seine Konkurrenten Mykola Dibrova aus der Ukraine und Cuiqing Li aus China um 58 Zentimeter auf die Ränge zwei und drei.

Im ersten Versuch hatte Dietz, der eine Landesliga-Frauenfußballmannschaft trainiert, mit 12,28 Metern noch keine gute Weite gezeigt, dann folgten mit 14,32 Metern, 14,80 Metern, 14,69 Metern, 14,84 Metern und 14,63 Metern aber gleich reihenweise starke Stöße. „Ich wusste nach dem ersten Versuch, das war nicht alles, ich wusste, der war nicht gut, ich wusste, ich kann mehr. Ich war relativ locker, weil ich wusste, da kommt noch was, ich kann noch Gas geben.“

Dietz, der Weltrekordhalter mit dem Diskus ist und in London damit auch Gold gewonnen hatte, musste nach 2012 auf Kugelstoß umschulen, weil seine ursprüngliche Disziplin aus dem paralympischen Programm gestrichen worden war. Schon bei der WM in Doha im vergangenen Jahr schnappte er sich Gold, jetzt in Rio folgte die Bestätigung seiner damaligen Leistung. „Ich habe damals gesagt, dass ich kämpfen werde, um wieder Gold zu gewinnen und jetzt hat es geklappt. Mal schauen, was nächstes Jahr bei der WM in London im Programm ist. Am schönsten wäre es, wenn ich in Tokio 2020 in beiden Disziplinen starten und dann noch mal gewinnen könnte.“

Vor dem letzten Versuch animierte er das Publikum, für ihn zu klatschen – und als die Laola-Welle durch das Stadion rauschte, stieß Dietz die Kugel zum letzten Mal aus dem Ring. „Die Stimmung im Stadion war der Hammer, ich bedanke mich bei den Brasilianern, dass ich hier sein durfte, sie haben trotz allem geile Spiele gemacht.“

Besonders freuten sich auch fünf brasilianische Jugendliche, die Dietz und sein Trainer auf eigene Kosten zum Wettkampf eingeladen hatten, die normalerweise auf den Straßen Rios leben und kein Zuhause mehr haben. „Ich möchte ihnen einfach einen schönen Abend machen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und zeigen, dass man es immer schaffen kann, wenn man kämpft.“