Die deutschen Sitzvolleyballer haben das stark besetze Dutch Tournament in Assen gewonnen. Die Auswahl von Bundestrainer Michael Merten siegte in vier der fünf Vorrundenspielen und qualifizierte sich damit für das Finale. Im Endspiel gegen Kasachstan revanchierte sich das deutsche Team für die einzige Vorrundenniederlage, gewann mit 3:0 und sicherte sich damit den Turniersieg.
In der Vorrunde spielten die sechs teilnehmenden Mannschaften im Modus Jeder-gegen-Jeden. Mit zwei deutlichen 3:0-Siegen gegen die Teams aus den Niederlanden und Großbritannien startete die deutsche Mannschaft stark in das Turnier. Gegen die USA entschieden die Sitzvolleyballer die umkämpften und knappen Sätze für sich und siegte mit 3:1 und auch gegen die Brasilianer gewannen sie mit 3:1. „Die Brasilianer sind in Assen mit vielen neuen Spielern gestartet und mussten sich noch etwas finden. Ich bin mir sicher, dass sie zukünftig sehr starke Gegner sein werden“, kommentierte Bundestrainer Merten die Begegnung in der Vorrunde. Lediglich in der Partie gegen Kasachstan mussten sich die deutschen Sitzvolleyballer knapp mit 2:3 geschlagen geben.
Doch mit vier Siegen aus fünf Spielen löste die Mannschaft das Ticket für das Finale und freute sich auf eine erneute Begegnung mit den Kasachen. Im Finale spielten die deutschen Sitzvolleyballer stark auf und gewann die ersten beiden Durchgänge deutlich. Der dritte Satz ging in die Verlängerung und es entwickelte sich ein dramatischer Schlagabtausch, den das deutsche Team für sich entschied und sich damit den Turniersieg sicherte. „Das Turnier in Assen war eine absolut runde Sache und gut besetz - vier der Top-Ten Nationen der Welt waren vor Ort. Wir haben es als Übergangsturnier genutzt und einige taktischen Positionswechsel ausprobiert. Anfang September starten wir dann mit der Mannschaft in die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaften in Sarajevo“, berichtet Michael Merten.
Vom 4. Bis 11. November findet die Sitzvolleyball-Weltmeisterschaft in Sarajevo statt. Sowohl die deutschen Damen als auch die Herren werden in der Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas um den Titel spielen.
Wertvolle Erkenntnisse für die Sitzvolleyball Damen
Auch die deutschen Damen nutzen die Möglichkeit des internationalen Vergleichs in Assen. Mit Paralympics-Sieger USA, den Bronzemedaillengewinnerinnen von Tokio aus Brasilien, Kanada, Italien, Großbritannien und den Gastgeberinnen aus den Niederlanden traf die deutsche Auswahl von Cheftrainer Christoph Herzog auf international gefestigte Nationen.
Im Modus Jeder-Gegen-Jeden wurde das Team von Coach Christoph Herzog am Ende Fünfter. Gegen die USA, Italien und Kanada konnten die deutschen Damen zwischenzeitlich durchaus zeigen, was sie spielerisch können, allerdings fehlte noch die Konstanz. Im Match gegen die Italienerinnen, die sich sowohl gegen Kanada als auch gegen Brasilien durchsetzen konnten, brach das Team sogar einen Bann: Nie zuvor hatte das Team einen Satz in einem offiziellen Turnier gegen Italien gewonnen.
Etwas schade war, dass die Mannschaft gegen Brasilien hingegen zu keinem Zeitpunkt ins Match fand. Coach Herzog resümierte: „Das Dutch Tournament war ein perfekter Gradmesser auf dem Weg zur WM. Wir wissen nun, was wir in den nächsten Monaten alles anpacken müssen. Es war ideal, in einem so kompakten und intensiven Turnier gegen vier der besten Teams der Welt spielen zu können.“
GER vs. USA 0:3 (21:25, 18:25, 11:25)
GER vs. BRA 0:3 (9:25, 15:25, 14:25)
GER vs. ITA 1:3 (16:25, 25:23, 14:25, 12:25)
GER vs. GBR 3:0 (25:21, 25:16, 25:15)
GER vs. CAN 0:3 (12:25, 23:25, 18:25)
GER vs. NED 3:0 (25:12, 25:11, 25:15)
Quelle: Sonja Scholten