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Ski alpin: Generalprobe auf paralympischen Pisten

Rund ein Jahr vor der Eröffnungsfeier der Paralympischen Winterspiele in PyeongChang testet die deutsche Nationalmannschaft Ski alpin die Bedingungen vor Ort. Nach dem erfolgreichen Weltcup im japanischen Hakuba ging es für Anna Schaffelhuber und Co. weiter nach Südkorea. Nicht nur für die Athletinnen und Athleten, sondern auch für Bundestrainer Justus Wolf und das Betreuerteam ist es wichtig, einen südkoreanischen Vorgeschmack zu bekommen.

Autor: Wilhelm Seibert
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 08. März 2017

Der Weltcup in Hakuba verlief für das deutsche Team durchaus erfolgreich. Andrea Rothfuss bestätigte ihre Topform von der WM im Januar und fuhr in der stehenden Konkurrenz im Riesenslalom und in beiden Super-G Rennen bis ganz oben auf das Podest. Für Anna Schaffelhuber, Anna-Lena Forster und Georg Kreiter war es der erste Weltcup auf asiatischem Boden, doch davon ließen sich die drei deutschen Monoski-Athleten nicht beeindrucken. Schaffelhuber belegte den ersten Rang im Riesenslalom sowie Platz eins und zwei in den beiden Super-G Rennen. Anna-Lena Forster hatte nach der WM in Tarvisio noch einige Anpassungen an ihrem Monoskigerät vorgenommen, die sich direkt auszahlten. Die Radolfzellerin freute sich über einen zweiten Platz im Riesenslalom sowie Rang drei im Super-G. „Die Umstellungen haben gut funktioniert, sie war nicht nur von den Platzierungen gut unterwegs, sondern auch von den Zeiten her näher dran“, erklärte Justus Wolf.

Trotz eines sensationellen zweiten Durchgangs im Riesenslalom mit Laufbestzeit verpasste Georg Kreiter mit Platz vier das Podium knapp. Im Super-G Rennen stürzte der 32-Jährige hingegen – ein kaputter Ski und muskuläre Verspannungen im Nackenbereich sind die Folgen. Sein Start beim Abfahrtsrennen in PyeongChang ist noch offen, doch spätestens in der Super-Kombination will Kreiter wieder angreifen. „Mit der Leistung der einzelnen Athleten sind wir sehr zufrieden. Schade, dass es für Georg nicht für eine Platzierung auf dem Podium gereicht hat, dennoch haben alle Athleten wieder wichtige Erfahrungen gesammelt“, fasste Bundestrainer Justus Wolf den Weltcup in Hakuba zusammen.

Nun richtet sich der Fokus auf die südkoreanische Stadt, in der im kommenden Jahr die 12. Paralympischen Winterspiele stattfinden werden – PyeongChang. Auf den Pisten, auf denen es 2018 um paralympische Medaillen geht, findet das Weltcup-Finale statt. Aus sportlicher Sicht stehen für Anna Schaffelhuber und Andrea Rothfuss die Chancen auf den Gewinn des Gesamtweltcups gut – die begehrte Kugel würden sie zu gerne mit ins Gepäck für die Heimreise nehmen.

Doch mindestens genauso wichtig ist es für das gesamte Team, die Bedingungen vor Ort zu erkunden, um sich dann optimal auf die Paralympics vorbereiten zu können. Neben den Wettkampfstätten ist es für die Athleten von Vorteil, schon einmal die Infrastruktur, die Besonderheiten der Umgebung und die Kultur mit anderen Gewohnheiten und kulinarischen Vorlieben kennenzulernen, damit im kommenden Jahr die ganze Konzentration auf die Rennen gerichtet werden kann. 

Auch dem gesamten Betreuerteam, allen voran der medizinischen Abteilung, bietet das Testevent die Möglichkeit, sich auf die Paralympischen Spiele vorzubereiten. „Für alle Beteiligte ist es super, einen ersten Eindruck von den Bedingungen und Gegebenheiten vor Ort zu erhalten. Ich werde mir die Beschaffenheit der Pisten genau anschauen, um die Trainingsstrecken in der Vorbereitung optimal zu stecken und somit die Athleten bestmöglich auf die kommenden Spiele vorzubereiten“ sagt Wolf zu den Erwartungen an das Testevent.

Nach dem Weltcup-Finale in PyeongChang ist die Saison für die deutsche Nationalmannschaft beendet. Doch getreu dem Motto „nach der Saison ist vor der Saison“ startet das Team schon Ende April mit einem ersten Zusammenkommen und der Saisonkonzeption in die Vorbereitung der paralympischen Saison.