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Ski nordisch: Vielversprechender Auftakt in Canmore

Nach dem ersten Para Ski nordisch und Para Biathlon Weltcup im kanadischen Canmore zieht Bundestrainer Ralf Rombach ein positives Fazit. Nachdem Andrea Eskau dreimal im Langlauf siegte, knackten die sehbehinderten Athleten Clara Klug, Vivian Hösch und Nico Messinger im Biathlon die Norm für die Paralympics in PyeongChang. Steffen Lehmker erzielte sein bestes Karriere-Ergebnis mit Rang vier über 15 Kilometer.

Autor: Ben Schieler
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 19. Dezember 2017

Clara Klug und ihr Guide Martin Härtl hatten gleich am ersten Tag des Para Biathlon Weltcups Grund zur Freude. Die 23-Jährige vom SK Nesselwang überquerte nach 12,5 Kilometern als Zweite die Ziellinie und erfüllte damit die Norm für die Paralympischen Spiele im März 2018. Die zweite Deutsche in der Konkurrenz der Sehbehinderten, Vivian Hösch vom Ring der Körperbehinderten Freiburg, war wie Klug lange auf Podiumskurs, fiel nach zwei Fehlern beim letzten Schießen aber noch auf den fünften Rang.  Steffen Lehmker erzielte in der stehenden Konkurrenz der Herren über 15 Kilometer seine bislang bestes Karriere-Ergebnis. Der 28-Jährige aus Bad Bevensen wurde mit einem Schießfehler Vierter. „Das Podest rückt immer näher. Darüber freu ich mich riesig“, sagte Lehmker nach dem Rennen. Alexander Ehler belegte in der gleichen Startklasse Rang sechs.

Andrea Eskau verpasste in der sitzenden Konkurrenz der Damen mit Platz vier das Podest nur denkbar knapp. Anja Wicker landete in der gleichen Klasse auf Platz neun. Martin Fleig beendete mit ungewöhnlichen vielen Schießfehlern das Rennen auf Rang sieben.

Über die Sprintdistanz wurden die Karten neu gemischt. Vivian Hösch knüpfte mit ihrem Guide Florian Schillinger an die gute Leistung aus dem ersten Rennen an und sicherte sich in der Klasse der sehbehinderten über sechs Kilometer Rang zwei und somit ebenfalls die Norm für die Paralympics. Am Schießstand blieb die 26-Jährige fehlerfrei und ließ sich den Podestplatz in der Loipe nicht mehr nehmen. Clara Klug überquerte direkt hinter ihrer Mannschaftskollegin Hösch die Ziellinie und wurde trotz Sturz in der ersten Runde Dritte.

Auch Nico Messinger vom Ring der Körperbehinderten Freiburg überzeugte in der Konkurrenz der Sehbehinderten über die Sprintdistanz. Nachdem der 23-Jährige mit seinem Guide Lutz Klausmann das erste Rennen aufgrund von Rückenbeschwerden abbrechen musste, verpasste er im Sprint mit nur 6,3 Sekunden haarscharf das Podest. Mit Platz vier hinter drei russischen Athleten, die unter neutraler Flagge in Canmore starteten, sicherte auch er sich die Norm für die Paralympics. „Das war mein bestes Rennen bisher. Ich bin super zufrieden“, jubelte Messinger.

Auch Martin Fleig verpasste mit Platz vier in der sitzenden Konkurrenz das Podest nur knapp. Anja Wicker beendete den Sprint auch Rang sechs. In der gleichen Klasse landete Andrea Eskau nach fünf Strafrunden auf Rang acht. Steffen Lehmker und Alexander Ehler belegten in der stehenden Konkurrenz Rang sechs und neun.

In der Verfolgung verteidigte Vivian Hösch ihren Platz auf dem Podest und lief nach Rang zwei im Spint als Dritte ins Ziel ein. Für Clara Klug und Guide Martin Härtl lief es hingegen nicht nach Plan. Nach einem Sturz musste sie das Rennen abbrechen. Auch Nico Messinger und Lutz Klausmann überquerten die Ziellinie nicht. Muskuläre Probleme bei Messinger führten zu einem Rennabbruch.

Martin Fleig und Anja Wicker hatten in der sitzenden Konkurrenz am Schießstand mit starken Windböen zu kämpfen. Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg erkämpfte sich trotz dieser schweren Bedingungen erneut Rang vier. Anja Wicker landete auf Rang zehn. Andrea Eskau fand nach Problemen am Schießstand in den ersten beiden Rennen mit Rang fünf in der Verfolgung ein versöhnliches Ende. Mit Grund dafür war die Hilfsbereitschaft des kanadischen Teams, das bei der Reparatur der Waffe aushalfen.

Insgesamt war der Bundestrainer mit dem ersten Auftritt des Winters durchaus zufrieden. „Wir hatten schon schlechtere Starts in die Saison“, sagte er. Läuferisch sieht Rombach seine Athleten größtenteils „auf einem guten Weg“. Die Sportler selbst freuen sich nun auf die Weihnachtspause, bevor es spätestens im neuen Jahr wieder im Training zur Sache geht. Vom 20. bis 28. Januar folgt der Heim-Weltcup in Oberried.