Denise Schindler hat bei den Para Radsport-Weltmeisterschaften auf der Bahn die Titelverteidigung verpasst, dafür jedoch die Silbermedaille gewonnen. Im niederländischen Apeldoorn musste sich die 33-jährige Olchingerin in der Verfolgung über drei Kilometer nur der überraschend starken Paige Greco aus Australien geschlagen geben. Ganz knapp an der Bronzemedaille vorbeigefahren ist nach starker Leistung Pierre Senska.
Souverän zog Denise Schindler in ihrer Paradedisziplin mit der zweitschnellsten Zeit in der Startklasse C3 ins Finale ein. Dort kam es zum Duell mit der Australierin Paige Greco, während Paralympics-Siegerin und Weltrekordhalterin Megan Giglia (Großbritannien) den Kampf um die Medaillen als Sechste verpasste – auch ein Beweis für das erneut gestiegene Niveau knapp anderthalb Jahre vor den Spielen in Tokio. Doch die Australierin, die neu in der C3-Klasse ist, setzte schon in der Qualifikation mit einem Weltrekord ein dickes Ausrufezeichen.
Entsprechend hoch hingen die Trauben für Schindler vor dem Finale. „Ich wusste, dass ich nur mit Risiko Gold gewinnen kann. Daher bin ich All-In gegangen und habe alles auf eine Karte gesetzt. Leider ist der Plan nicht aufgegangen, doch anders hätte ich auch keine Chance gehabt“, sagt die Athletin des BPRSV Cottbus, der nach einem Unfall im Alter von zwei Jahren der rechte Unterschenkel amputiert werden musste, und fügt an: „Natürlich bin ich traurig, wenn man im Finale Gold verpasst, aber ich brauche mich auch als Vize-Weltmeisterin nicht zu schämen. Mit Blick auf die Paralympics in Tokio sehe ich noch viel Potenzial und weiß, was ich drauf habe.“
Ein starkes Comeback bei der WM auf der Bahn feierte nach vierjähriger Abstinenz Pierre Senska. Der 30-jährige Berliner glänzte schon in der Qualifikation der C1-Klasse mit einem deutschen Rekord (3:55,266 Minuten) und verpasste im kleinen Finale Bronze nur hauchdünn um drei Hundertstel im Duell mit dem Kanadier Ross Wilson. „Ich bin mega zufrieden. Klar ist es ein bisschen ärgerlich, wenn man eine Medaille so knapp verfehlt. Doch in der Qualifikation bin ich schon deutschen Rekord gefahren und hatte nur eine Sekunde Rückstand auf den Zweiten. Daher bin ich wirklich happy“, sagt der Athlet des BPRSV Cottbus. Michael Teuber verbesserte seine persönliche Bestzeit um rund fünf Sekunden und reihte sich in der starken Konkurrenz der Starklasse C1 auf Rang sechs ein, zwei Plätze dahinter landete mit Erich Winkler der dritte Deutsche. Ein deutsches Trio unter den besten Acht – ein starkes Teamergebnis.
Damit hat die Mannschaft von Bundestrainer Tobias Bachstaffel nach dem ersten von vier Wettkampftagen einmal Silber gewonnen. Am Freitag geht es weiter mit der Verfolgung über vier Kilometer der Tandems sowie mit dem Zeitfahren der Damen und Herren stehend.