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Vanessa Low mit Weltrekord und Gold

Was für ein goldiger WM-Start

Autor: Wilhelm Seibert
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 23. Oktober 2015

Nach Gold und Bronze für Sebastian Dietz und Frank Tinnemeier am Morgen haben am Abend Vanessa Low (25, Oklahoma City/USA, TSV Bayer 04 Leverkusen) und Jana Schmidt (42, Klocksin/MVP, 1. LAV Rostock) im Weitsprung der Startklasse T42 für mächtig Furore gesorgt. Vanessa Low ist nicht nur zum Titel gesprungen und damit vor ihrer italienischen Dauerrivalin Martina Caironi gelandet – die 25-Jährige hat sogar einen neuen Weltrekord aufgestellt. Während die Italienerin einen Zentimeter unter der bisherigen Bestmarke blieb, die das Duo übrigens gemeinsam aufgestellt hatte, überbot Low ihre bisherige Bestleistung gleich viermal und krönte ihre sensationelle Gala im dritten Versuch mit neuem Weltrekord auf 4,79 Meter.

„Ich bin unglaublich glücklich darüber. Nach der langen verletzungsbedingten Pause im Winter war ich auf den Punkt fit, es hat alles gepasst“, freute sich die nach einem Unfall beidseitig oberschenkelamputierte Leichtathletin. Zwar habe sie beim Warmspringen und im ersten Versuch noch Nerven gezeigt, doch gelang es ihr dann, sich voll auf ihre Leistung zu konzentrieren. „Ich bin nicht nur körperlich sehr gut drauf, sondern auch mental. Das hat mir unheimlich geholfen. In der Zeit in den USA bin ich sehr gewachsen, sowohl sportlich als auch persönlich“, sagt die Oklahoma City lebende Low. So hat sie sich ihren Traum von WM-Gold bravourös am ersten Wettkampftag erfüllt, und kann den 100 Metern in acht Tagen (30. Oktober 2015) ganz entspannt entgegenblicken.

Auf Platz drei landete mit Jana Schmidt die zweite Deutsche im Wettbewerb. Mit ihrem Sprung auf 3,73 Meter gewann die 42-Jährige Bronze – ein tolles Ergebnis. Rennrollstuhlfahrer Marc Schuh (26, Heidelberg/BW, TV Herkenrath) hat das Podium hingegen ganz knapp verpasst. Als Schnellster des Vorlaufs fehlten dem 26-Jährigen im Finale mit 25,67 Sekunden über 200 Meter nur drei Hundertstel zu Bronze.

Damit hat das deutsche Team von Bundestrainer Willi Gernemann zweimal Gold und zweimal Bronze auf dem Konto. Am morgigen Freitag geht es spannend weiter, unter anderem starten Markus Rehm im Weitsprung sowie Franziska Liebhardt und Ilke Wyludda mit der Kugel.

In Doha kämpfen die besten Leichtathletinnen und Leichtathleten mit Handicap in insgesamt 214 Entscheidungen um die WM-Titel. Für das deutsche 30-köpfige Team geht es dabei nicht nur um WM-Medaillen, sondern auch um die ersten Startplätze für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro.