Wie bereits auf den 200 Meter Lagen und den 100 Meter Brust hat Verena Schott auch auf den 100 Meter Rücken die Bronzemedaille gewonnen. „Bis zu den Spielen von Paris“ wolle die 32-Jährige nun weiterschwimmen. Die deutschen Para Schwimmer erreichten in Tokio insgesamt fünf Medaillen, zweimal Gold und dreimal Bronze.
Fünf Starts, vier Finals, drei Medaillen: Verena Schott machte am Freitag auf den 100 Meter Rücken (S6) das Bronze-Triple perfekt. Nachdem sie bereits auf den 200 Meter Lagen und den 100 Meter Brust Dritte wurde, schlug die amtierende Weltmeisterin über 100 Meter Rücken erneut auf Platz drei im Ziel an. 1:21,16 Minuten brauchte die 32 Jahre alte Schwimmerin vom BPRSV Cottbus - das wäre ein Weltrekord gewesen. Wenn da nicht noch Elizabeth Marks (USA, 1:19,57 Minuten) und Lingling Song (China, 1:20,65 Minuten) gewesen wären. „Etwa die beiden, die frisch aus der S7 herunter klassifiziert wurden?“, fragte die überglückliche Medaillengewinnerin schelmisch. Verena Schott zeigte am Freitag eine famose zweite Bahn. Nach 50 Metern war Schott noch Siebte. „Was habt ihr denn alle mit meiner ersten Bahn? Ihr seid echt gemein“, sagte Schott wohlwissend, dass die ersten 50 Meter nicht zu ihren großen Stärken auf den 100 Meter Rücken gehören. 40,63 Sekunden benötigte die dreimalige Bronzegewinnerin von Tokio auf der ersten Bahn. Die zweiten 50 Meter absolvierte sie in 40,53 Sekunden. „Das Ziel war es, möglichst nah an allen dranzubleiben“, erklärte die routinierte Schwimmerin ihre Strategie für die Strecke vor der Wende. Ihr Lebensgefährte und Trainer, Maik Zeh, „wusste, dass ich die zweite Bahn schneller schwimmen kann als die anderen.“ Den Gewinn einer Medaille hatte sich Schott nicht explizit vorgenommen, aber „ich wollte auf jeden Fall meinen Europarekord zurückhaben.“
Am meisten freue sich Schott auf die Heimreise: „Ich will nach Hause zu meinen beiden Monstern“, sagte die zweifache Mutter. Trotz der drei Bronzemedaillen im Aquatics Centre von Tokio denkt die 32 Jahre alte Athletin noch nicht ans Aufhören. „Bis zu den Spielen in Paris werde ich schwimmen.“ Was Schott dann nachschob, klang beinahe wie eine Drohung an die Konkurrenz: „Und dann schauen wir mal, was da abgeht.“ Bei einer körperlichen und mentalen Verfassung wie bei Tokio 2020 ist der Brandenburgerin dort einiges zuzutrauen. Drei der fünf deutschen Medaillen der Para Schwimmer gingen auf Schotts Konto.
Quelle: Patrick Dirrigl