Bei den Para Triathlon-Europameisterschaften in Madrid hat Martin Schulz seinen elften Europameistertitel in Folge gewonnen. Elke van Engelen (Startklasse PTS4) und Neele Ludwig (PTS2) holten Silber, Max Gelhaar (PTS3) komplettiert mit Bronze das sehr gute Abschneiden der deutschen Mannschaft.
Der zweimalige Paralympics-Sieger Martin Schulz hat es wieder einmal allen gezeigt: Auch eine kurzfristige Wettkampfänderung hinderte den 33-Jährigen nicht daran, seine beeindruckende Erfolgsserie fortzuschreiben und sich zum elften Mal in Serie den Europameister-Titel im Para Triathlon zu sichern. Schulz setzte sich in der Startklasse PTS5 in 54:40 Minuten vor dem Portugiesen Filipe Marques (55:18) und dem Briten Michael Salisbury (56:13) durch.
Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen beziehungsweise der Wasserqualität hatten die Organisatoren kurzerhand entschlossen, wie schon im vergangenen Jahr auf das Schwimmen zu verzichten und aus dem Triathlon einen Duathlon zu machen. Das hieß für die Athlet*innen: 2,5 Kilometer Laufen, 20 Kilometer Radfahren und noch einmal fünf Kilometer Laufen. „Wir hatten ein Déjà-vu-Erlebnis wie vor einem Jahr als bei der EM über Nacht schon mal aus einem Triathlon ein Duathlon wurde“, berichtete Bundestrainer Tom Kosmehl. Damals konnten die Sportler*innen aufgrund der Kälte nicht ins Wasser steigen. Diesmal entsprach das Gewässer nicht den Vorgaben.
Umso mehr freute sich Kosmehl über den Erfolg seiner Athlet*innen, die trotz der Umstände mit vier Medaillen alle Erwartungen übertrafen. „Ich bin mega zufrieden mit meinen Sportlern. Sie zeigten nicht nur, was sie leisten können, sondern sind dabei über sich hinausgewachsen - gerade bei diesen schwierigen Bedingungen im Vorfeld.“ Der Tag habe doch etwas chaotisch begonnen. „Aber alle im Team haben sich sehr schnell und professionell darauf eingestellt. Der Erfolg ist angesichts der Umstände gar nicht hoch genug einzuordnen.“
Neben Martin Schulz, der sich sein Rennen gut einteilte und einem ungefährdeten Sieg entgegenlief, schaffte Elke van Engelen nach EM-Bronze im Vorjahr diesmal Platz zwei (1:18:36 Stunden). Sie musste sich nur der Spanierin Marta Francés Gómez (1:15:16) geschlagen geben. Neele Ludwig erreichte nach 1:33:15 Stunden hinter der Siegerin Cécile Saboureau aus Frankreich (1:23:07) das Ziel und holte in ihrem erst dritten internationalen Rennen somit ihre erste internationale Medaille.
Max Gelhaar bestätigte seinen dritten Platz bei der WM im Vorjahr – und feierte Bronze. Er musste sich dabei wie bei der Weltmeisterschaft dem Spanier Daniel Molina und dem Niederländer Nico Van Der Burgt geschlagen geben. Allerdings verpasste Gelhaar Silber nur knapp im Zielsprint: Molina siegte in 1:07:49 Stunden vor Van Der Burgt (1:08:44) und Gelhaar, der das Ziel nach 1:08:52 Stunden erreichte.
Neuling Anja Renner (PTVI) belegte mit ihrer Pilotin Delia Blaess Platz fünf, für Adam Karas (PTS5) gab es Rang neun. „Anja und Delia haben sich gut ins europäische Feld eingebettet“, freute sich der Bundestrainer, der optimistisch auf den bevorstehenden Paralympics-Qualifikationszeitraum blickt. „Die Ergebnisse geben uns viel Rückenwind.“
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Quelle: Stefanie Bücheler-Sandmeier