Maack freut sich nach dem Rennen
WM

Vier Finals mit deutscher Beteiligung: Maack mit Bestzeit über 100 Meter Schmetterling

Am dritten Wettkampftag der WM der Para Schwimmer gab es vier Finals mit deutscher Beteiligung. Taliso Engel, der Weltmeister über die 100 Meter Brust (SB13), schaffte es auch bei den 100 Meter Freistil unter die besten Acht. Justin Kaps (400 Meter Freistil, S10) und Katherina Rösler (100 Meter Brust, SB7) standen je in einem Endlauf, waren direkt dafür qualifiziert.

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 15. Juni 2022

Mira Jeanne Maack ging am Dienstag gleich bei zwei Endläufen an den Start: Während sie sich bei den 100 Meter Schmetterling in der Klasse S8 über einen Vorlauf qualifizierte, stand die Berlinerin zusammen mit Rösler direkt im 100-Meter-Brust-Finale (SB7). Schon am Vormittag sagte Maack, dass ihr der erfolgreiche Montag, die Athletin vom Berliner Schwimmteam sicherte sich Bronze über die 100 Meter Rücken (deutscher Rekord), noch etwas in den Gliedern stecke. Dennoch stellte sie über die 100 Meter Schmetterling eine persönliche Bestzeit auf, schlug nach 1:31,63 Minuten im Ziel an. „Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, unter 1:30 zu schwimmen“, sagte Maack und schob entschlossen hinterher: „Weil ich weiß, dass ich das kann.“

Doch bevor es am Abend zum Schmetterling-Finale kommen sollte, standen erst noch die 100 Meter Brust an. Dort wurde Maack Achte, blieb zehn Sekunden über ihrer Bestzeit in dieser Disziplin. „Ich glaube, dass es daran liegt, dass ich seit neuem eine andere Technik habe. Vergangenes Jahr bin ich bei der EM meine Bestzeit geschwommen, da war meine Beinarbeit ähnlich der Delfin-Bewegung. „Ich glaube, ich brauche einfach viel mehr Kraft für die Technik“, sagte die 18 Jahre alte Schwimmerin, die bei ihrem famosen Rennen zu Bronze am Montag alles aus sich herausgeholt hatte. „Beim Schmetterling will ich später trotzdem wieder Bestzeit schwimmen. Ich hoffe nur, dass meine Arme auch mitmachen: Die sind gerade ziemlich platt.“ Knapp drei Stunden nach dem Brust-Finale ging es wieder ins Wasser. Und Maack haute nochmal richtig einen raus: Sie schwamm im Schmetterling-Finale 1:27,56 Minuten, unterbot die morgens aufgestellte Bestmarke nochmals um mehr als vier Sekunden. Mehr noch: Bis zum Schluss kämpfte die Berlinerin um Bronze, unterlag der Argentinierin Maria Aragon Diani aber äußerst knapp um 13 Hundertstel. „Ich habe keine Ahnung, wo ich das jetzt noch herausgeholt habe“, sagte Maack. Sie habe gemerkt, dass sie weit vorne gewesen sei, „aber ich wusste nicht, dass es so knapp war.“ Am Mittwoch stehen die 100 Meter Freistil für Maack an. „Ich möchte auch hier wieder Bestzeit schwimmen“, sagte die 18-Jährige, die genau weiß, was sie kann.

Taliso Engel, der am Montag seinen WM-Titel von 2019 verteidigen konnte, schnappte sich über die 100 Meter Freistil (S13) den achten Platz. Die Zeit, 54,77 Sekunden, stellte den Schwimmer der SG Bayer zwar nicht vollends zufrieden, dennoch war der Paralympics-Sieger von Tokio fast eine halbe Sekunde schneller als noch im Vorlauf. „Der Plan war, einfach komplett mit dem maximalen Tempo anzugehen und dann zu schauen, was hintenraus noch so geht“, sagte Engel, der nach 50 Metern noch Dritter war. Nach seinem gestrigen Triumpf blieb dem 20 Jahre alten Weltmeister nicht viel Zeit fürs Ausschwimmen und die aktive Regeneration: Er musste direkt zur Dopingkontrolle. „Ich bin nicht ganz zufrieden, aber das geht unter den Umständen in Ordnung.“

Ähnlich erging es auch Justin Kaps: Der Athlet vom Berliner Schwimm Team kam bei den 400 Meter Freistil als Fünfter ins Ziel, schlug nach 4:22,10 Minuten an. „Wir haben zuletzt mehr die Kurzstrecken trainiert, deshalb war es nach 200-300 Metern sehr anstrengend für mich“, sagte Kaps. „Mein Körper wollte dann nicht mehr.“ Mit Platz fünf war der 20 Jahre alte Berliner also „ganz zufrieden.“

Katherina Rösler, die zusammen mit Maack die 100 Meter Brust (SB7) schwamm, wurde in 1:46,89 Minuten Siebte. Bei ihrer ersten WM war es bereits ihr zweiter Endlauf. „Ich bin einfach glücklich, dass ich mitfahren durfte und habe alles gegeben.“

Das deutsche Team hat bei der Weltmeisterschaft der Para Schwimmer auf der Insel Madeira weiterhin insgesamt sieben Medaillen auf dem Konto. Zwei Mal Gold, drei Mal Silber und ein Mal Bronze. Am Mittwoch, dem vierten Wettkampftag in Funchal, treten unter anderem die Weltmeisterin Tanja Scholz und der Silbermedaillengewinner Josia Topf an.

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