Bei den World Games in Birmingham hat die deutsche Low-Point Auswahl Bronze im Rollstuhlrugby gewonnen. Nach drei Siegen aus fünf Spielen in der Vorrunde traf die Mannschaft im Spiel um Platz drei auf Kanada. Mit 44:30 sicherte sich das Team einen souveränen Sieg und damit die Bronzemedaille.
Bei den World Games in Birmingham gingen vom 7. bis 17. Juli rund 3.600 Athlet*innen in 34 nicht-olympischen und paralympischen Sportarten an den Start. Rollstuhlrugby war als Demo-Wettbewerb Bestandteil des Programms der diesjährigen World Games und wurde für Athletinnen und Athleten mit größeren Einschränkungen angeboten - den sogenannten Low-Pointern.
Gleich am ersten Spieltag war das deutsche Team um Spielertrainer Christian Riedel doppelt gefragt. Gegen Kanada erspielte sich die Mannschaft mit 41:33 den Auftaktsieg. Noch am gleichen Tag folgte das Spiel gegen einen Gegner, der für das deutsche Team im Vorfeld schwer einzuschätzen war, da man noch nie ein Match gegen die Mannschaft aus Japan bestritten hatte. Im Spielverlauf entwickelte sich ein spannendes Match, das deutsche Team hielt lange mit, musste sich schlussendlich aber mit 30:35 geschlagen geben. „Gegen Kanada haben wir die taktischen Vorgaben gut umgesetzte und verdient gewonnen. Aus der Partie gegen Japan nehmen wir mit, dass wir unsere Fehler noch minimieren müssen“, resümierte Thomas Schuwje.
Im dritten Gruppenspiel gegen die Gastgeber aus den USA spielte sich die deutsche Auswahl in einen Rausch und siegte deutlich mit 59:15. Mit einem 41:23-Sieg am Folgetag gegen die Schweiz erspielte sich die deutsche Mannschaft den Einzug ins Halbfinale. Das letzte Gruppenspiel gegen Großbritannien entscheid darüber, ob die Deutschen im Finale um Gold oder Silber spielen oder im kleinen Finale um Bronze kämpfen würden.
Im Spiel gegen Großbritannien spielte die deutsche Auswahl stark auf, verteidigte einen kleinen Vorsprung bis zum Beginn des vierten Viertels und kämpfte mit allen Kräften für den Finaleinzug. Doch die Briten, die am dritten Spieltag ausschließlich gegen die deutsche Mannschaft spielten, nutzen ihre frische aus und drehte das Spiel in den letzten Minuten zu einem 38:32 aus britischer Sicht. „Die Ansetzung des Spielplans war in diesem Fall nicht glücklich. Alle Teams haben von den Briten vorher eine Klatsche bekommen. Taktisch waren wir gut eingestellt, aber die Gegner kamen ausgeruht aufs Feld, da sie nur die eine Partie an diesem Spieltag hatten“, bilanzierte Riedel und ergänzte: „Wir haben alle Kräfte mobilisiert, konnten aber den zweiten Tabellenplatz, auf dem wir bis dato standen, nicht mehr verteidigen.“
Im Spiel um Bronze traf das deutsche Team erneut auf Kanada, die die Gruppenphase auf Rang vier beendet hatten. "In der Vorrunde gegen Kanada haben wir wie noch nie zuvor so deutlich gegen Kanada gewonnen. Die Taktik steht, der Wille ist da, der Sieg muss her“, gab Christian Riedel die Marschroute vor. Und sein Team sollte ihn nicht enttäuschen: Mit einem ungefährdeten 44:30-Sieg belohnte sich das gesamte deutsche Team mit der Bronzemedaille.
In der Gesamtwertung sicherte sich das Team Deutschland, das mit 254 Athlet*innen in Birmingham am Start war den ersten Platz in der Nationenwertung - Erstmals seit den World Games 1993 in Den Haag hat das deutsche Team auf Platz eins im Medaillenspiegel abgeschlossen- Mit 24 Mal Gold, sieben Mal Silber und 16 Mal Bronze setzten sich die deutschen Athlet*innen klar von der Konkurrenz ab und zeigten bei der 11. Ausgabe der World Games in Birmingham (Alabama) ihre ganze Klasse.
Das Bronze-Team:
Britta Kripke (1.0, F), Christian Riedel (0.5), Peter Schreiner (0.5), Florian Bongard (1.0), Niklas Braschoß (1.0), Robert Teichmann (1.0), Thomas Schuwje (1.5)
Christian Riedel und Peter Schreiner haben als Spielertrainer sowohl gespielt, als auch das Team gecoacht.
Betreuer:
Swantje Hörr, Brianna Braschoß, Alex Schreiner und Alexander Schuwje (Mechaniker)