Bei den Para Sportschießen-Europameisterschaften in Belgrad hat die deutsche Auswahl um Cheftrainer Rudi Krenn mit fünf Finalteilnahmen und Gold im Teamwettbewerb mit Natascha Hiltrop, Elke Seeliger und Bernhard Fendt auf ganzer Linie überzeugt. Hiltrop rundete das gute Ergebnis mit Einzel-Silber im Liegendschießen ab.
Cheftrainer Rudi Krenn zog nach den Wettkämpfen ein entsprechend positives Fazit: „Das war wieder eine beeindruckende Darbietung von Natascha Hiltrop. Sie hat ihre Stellung unter den ganz großen im Para Sportschießen hier in Belgrad erneut untermauert. Auch Elke Seeliger konnte mit einer starken Leistung im Qualifikationswettkampf Luftgewehr liegend überzeugen. Wir sind mit der Erfolgsbilanz von je einmal Gold und Silber sowie insgesamt fünf Finalplatzierungen überaus zufrieden.“
Im Teamwettbewerb standen Elke Seeliger und Natascha Hiltrop jeweils im Finale im Liegend- und Stehendschießen. Bernhard Fendt hingegen verpasste das Liegend-Finale der besten acht Schützen um nur 1,2 Ringe – und das mit einem Ergebnis von 629,4 Ringen. Noch besser waren die beiden Frauen, die sich als Zweite (Hiltrop) bzw. Dritte (Seeliger) souverän durchsetzen. Seeliger schoss 634,1 Ringen und freute sich damit über eine neue persönliche Bestleistung. „Ich habe heute in der Qualifikation meine persönliche Bestleistung überhaupt in dieser Disziplin geschossen. Ein überwältigendes Gefühl. Da es das erste Finale in dieser Disziplin war, bin ich dennoch mit Rang sechs nicht unzufrieden – da geht noch mehr“, kündigte sie kämpferisch an.
Auch Hiltrop war mit ihrer Leistung nicht durchweg zufrieden: „Wie in der Qualifikation habe ich auch im Finale am Anfang etwas geschwächelt. Glücklicherweise bin ich nach hinten hin stärker geworden und konnte mich mit hohen Zehnern immer wieder vor dem Finalaustritt retten. Schade, dass ich meinen Titel von der letzten EM nicht verteidigen konnte, aber mit Silber kann ich durchaus zufrieden sein.“ In Addition der drei Qualifikationsergebnisse gab es Gold mit dem komfortablen Vorsprung von 7,2 Ringen vor der Ukraine.
Im Stehend-Finale mussten sich die beiden Frauen mit den Plätzen vier und fünf zufriedengeben, wobei Hiltrop eine bessere Platzierung in der zweiten Serie mit vier Neuner-Wertungen in Folge vergab. „Im Finale hatte ich einen guten Start, jedoch ist mein Anschlag nach der ersten 5-er Serie wie im Vorkampf etwas schwammig geworden. Zum Schluss hin wurde es aber zum Glück wieder besser. Meine Leistung ist noch ausbaufähig, aber ein vierter Platz ist auch in Ordnung“, sagte sie im Anschluss.
Norbert Gau belegte im Stehend-Anschlag bei den Männern Platz sieben. Die Möglichkeit auf eine bessere Platzierung vergab er bereits in der ersten Finalserie: „In der ersten Serie (47,6 Ringe, Anm. d. Red.) habe ich alle guten Vorsätze vergessen, da hat auch nicht mehr die sehr gute zweite Fünf-Schuss-Serie (52,6 Ringe, Anm. d. Red.) geholfen. Einfach zu spät aufgewacht.“