EM

Ein Sieg und eine Niederlage an Tag drei der Rollstuhlbasketball-EM

Jeweils zwei Siege und eine Niederlage stehen nach drei Spieltagen auf den Konten der beiden Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaften. Am sechsten Wettkampftag der European Para Championships schlagen die deutschen Damen Frankreich souverän mit 51:25, die Herren müssen sich Polen knapp mit 86:84 geschlagen geben.
Ein Sieg und eine Niederlage an Tag drei der Rollstuhlbasketball-EM
Rollstuhlbasketball Foto: © Ralf Kuckuck / DBS
13. August 2023

Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen ist nach der Niederlage gegen den Turnierfavoriten Niederlande zurück in der Erfolgsspur. Am Sonntag bezwangen die ING-Korbjägerinnen Frankreich klar mit 51:25 (15:5/31:9/39:15) und feierten in Rotterdam damit den zweiten Erfolg im dritten EM-Spiel. Zur Topscorerin avancierte dabei die Tübingerin Amanda Fanariotis mit einem Double-Double von 16 Punkten und elf Rebounds.

Vor allem in der ersten Halbzeit merkte man dem deutschen Team an, dass es sich für die deutliche Pleite vom Vortag rehabilitieren wollte. Erst nach dem 8:0 (5.) durch Mareike Miller, kam die Equipe Tricolore zu den ersten Punkten, konnte aber den bereits zur Halbzeit auf 9:31 angewachsene Rückstand auf die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Passiwan nicht verhindern.

Zwar gewannen die deutschen Damen auch die Spielviertel drei und vier, doch nach der Halbzeit ließen es Svenja Mayer & Co. im Angesicht des sicheren Vorsprungs deutlich ruhiger angehen. Bundestrainer Passiwan nutzte die Chance allen Spielerinnen Einsatzzeit zu geben und so auch mit den Kräften hauszuhalten. Bereits am Montag steht im vierten Duell binnen vier Tagen die Vorrundenpartie gegen Underdog Türkei auf dem EM-Spielplan in der Rotterdamer Ahoy Arena.

„Wir haben heute viel rotiert, konnten und mussten einiges ausprobieren, auch weil Lisa Bergenthal krankheitsbedingt leider nicht zur Verfügung stand. Alles in allem ein zufriedenstellender Auftritt, dem morgen ein Erfolg über die Türkei folgen soll, um für das wichtige Gruppenfinale gegen Spanien gerüstet sein zu können“, so Bundestrainer Dirk Passiwan nach 40 Spielminuten gegen Frankreich.

Deutschland: Amanda Fanariotis (16, RSKV Tübingen), Natalie Passiwan (12, Doneck Dolphins Trier), Mareike Miller (9, BG Baskets Hamburg), Svenja Mayer (4, RSV Bayreuth), Annabel Breuer (2, Doneck Dolphins Trier), Lena Knippelmeyer (2, Hot Rolling Bears Essen), Maya Lindholm (2, BG Baskets Hamburg), Anne Patzwald (2, UnipolSai Briantea84 Cantù), Catharina Weiß (2, RSV Lahn-Dill), Svenja Erni (Doneck Dolphins Trier), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls)
 

EM-Dämpfer für deutsche Herrenauswahl

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft musste in ihrem dritten Vorrundenspiel der European Para Championships die erste Niederlage einstecken. Am Sonntagnachmittag unterlag Deutschland in der Rotterdamer Ahoy Arena Polen knapp aber verdient mit 84:86 (15:19/39:46/60:67).

Nach einem 1:6-Start schienen die ING-Korbjäger zunächst auf dem richtigen Weg zu sein, nachdem Center Matthias Güntner mit drei Korberfolgen in Serie für das 9:9 (6.) verantwortlich zeigte. Doch die routinierte polnische Auswahl hatte an diesem Tag mehr vor und veranstaltete vor allem Offensiv ein Feuerwerk. Zwischenzeitlich lag die Trefferquote dabei bei über 70 Prozent, was dafür sorgte, dass das Team Germany bis zur Pause fast auf zehn Punkte Differenz zurückfiel.

Deutschland agierte auch nach dem Seitenwechsel zwar keineswegs schlecht, doch immer wieder einfache Ballverluste spielte den Polen in die Hände, die nach einem Dreier des auch schon in der RBBL aktiven Mateusz Filipski zum 65:75 (35.) in Zugzwang geriet. Selbst drei weitere Treffer von jenseits der 6,75m-Markierung binnen zwei Spielminuten durch Aliaksandr Halouski reichten so am Ende nicht mehr für die Wende gegen eine clevere polnische Auswahl. Bereits am Montagabend hat das deutsche Team nun die Chance zur Rehabilitation, Gegner ist dann jedoch Titelverteidiger und Gastgeber Niederlande.

„Am Ende waren es Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben, aber man muss den Polen attestieren, dass sie heute ein Topspiel mit einer bärenstarken Trefferquote abgeliefert haben. Natürlich wirft uns dies jetzt etwas zurück, aber wir sind noch in der Gruppenphase und da ist weiterhin alles offen. Wir wollen nun Morgen stark gegen die Niederlande zurückkomen“, so Bundestrainer Nicolai Zeltinger nach der Partie in Rotterdam.

Deutschland: Aliaksandr Halouski (24/4, RSB Thuringia Bulls), Matthias Güntner (15, RSV Lahn-Dill), Nico Dreimüller (15, ING Skywheelers), Thomas Böhme (13/1, RSV Lahn-Dill), Jan Haller (10, Hannover United), Jens Eike Albrecht (7, RSB Thuringia Bulls), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Alexander Budde (n.e., Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Jan Sadler (n.e., Hannover United)


Text: Andreas Joneck / DRS