Im Winter

Zwei Para Eishockey-Spieler kämpfen um den Puk
Para Eishockey
Para Eishockey, auch als Schlitten-Eishockey bezeichnet, ist seit den Winterspielen 1994 im norwegischen Lillehammer fester Bestandteil im Programm der Paralympics. Die dynamische und zweikampfbetonte Sportart wurde in den nordischen Ländern entwickelt und richtet sich an Sportler*innen, die aufgrund einer Einschränkung der unteren Extremitäten nicht in der Lage sind, Fußgänger-Eishockey zu spielen. Die Para Eishockey-Spieler*innen bewegen sich sitzend in einem speziellen Schlitten auf dem Eis fort. Dabei nutzen sie zwei Schläger, die an deren Enden mit Spikes bzw. Dornen versehen sind. Gleichzeitig werden die etwas kürzeren Schläger auch zum Passen und Schießen verwendet, wodurch die Kreativität während des Spiels gefördert wird. Das Regelwerk im Para Eishockey stimmt größtenteils mit dem des olympischen Eishockeys überein. Je fünf Spieler*innen und ein*e Torhüterin pro Team spielen in drei Dritteln á 15 Minuten gegeneinander. Ziel des Spiels ist es, den Puck in das gegnerische Tor zu schlagen. Es gewinnt die Mannschaft, die am Ende der Spielzeit mehr Tore erzielt hat. Auch in der paralympischen Version des Eishockeys geht es sehr körperbetont zu – Bodychecks sind erlaubt. Damit Unfälle möglichst vermieden werden können, werden alle Spieler*innen zur Sicherheit während des Spiels mit einem Gurt an den Schlitten geschnallt. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Eishockey ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Ein blinder Skifahrer fährt dem Guide in der Abfahrt hinterher
Para Ski alpin
Para Ski alpin ist seit den ersten Paralympischen Winterspielen 1976 in Örnsköldsvik (Schweden) fester Bestandteil des paralympischen Wettkampfprogramms. Durch den Einsatz diverser Hilfsmittel und Begleitläufer*innen steht der alpine Schneesport einer Vielzahl von Menschen mit Behinderung offen. Der Alpinsport wird von Menschen mit Amputationen, funktionalen Einschränkungen an Armen und Beinen sowie Sportler*innen mit einer Sehbehinderung bzw. Blindheit ausgeübt. Sportler*innen, die im Alltag einen Rollstuhl nutzen, treten in einem sogenannten Mono- oder Bi-Ski an. Athlet*innen mit eingeschränktem Sehvermögen starten hingegen gemeinsam mit einem Guide, der vor der*dem sehbehinderten Sportler*in fährt und ihr*ihm Kommandos zuruft. Die Para Ski alpin-Athlet*innen messen sich bei den Paralympics in fünf verschiedenen Disziplinen: Abfahrt, Super-G, Super-Kombination, Slalom und Riesenslalom. Die Regeln stimmen dabei bis auf wenige Abweichungen größtenteils mit denen der FIS (Fédération Internationale de Ski) überein. So sind beispielsweise die Abfahrtspisten etwas breiter und weisen keine größeren Sprünge, Wellen oder Mulden auf. Hierdurch soll die Verletzungsgefahr der Sportler*innen so gering wie möglich gehalten werden. Im alpinen Schneesport kommt eine funktionelle Klassifizierung zur Anwendung, die auf einem Handicap-System basiert. Die Sportler*innen werden abhängig von ihren funktionellen Möglichkeiten einer der drei Kategorien zugeordnet: stehend, sitzend oder sehbehindert. In jeder dieser Kategorien gibt es verschiedene Startklassen, die nach der Schwere der Beeinträchtigung aufgeteilt sind. Je größer die Beeinträchtigung ausfällt, desto niedriger ist die Startklasse. Das entscheidende im Wettkampf ist jedoch das Handicap-System. Innerhalb der drei Kategorien werden die Leistungen aller Sportler*innen durch einen Faktor, der sich auf die Zeitberechnung auswirkt, miteinander vergleichbar gemacht. Das bedeutet, dass die Zeit stark beeinträchtigter Sportler*innen langsamer läuft als die von weniger stark eingeschränkten Sportler*innen. Ein vereinfachtes Beispiel verdeutlicht diese Regel: Für eine blinde Sportlerin (Klassifizierung B1) läuft die Zeit im Wettkampf langsamer als für eine hochgradig sehbehinderte Sportlerin (Klassifizierung B2). Diese Regel hat den Vorteil, dass es sowohl im Starterfeld der Männer als auch dem der Frauen nur je drei Medaillengewinner*innen gibt und die Leistungen innerhalb einer Startklasse miteinander vergleichbar sind. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Ski alpin ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Eine sehbehinderten Ski-Langläuferin läuft mit ihrem Guide auf der Zielgeraden
Para Ski nordisch
Im Bereich des Behindertensports liegt der Fokus im Ski nordisch vor allem auf Para Langlauf und Para Biathlon. Dabei werden die Wettkämpfe anhand der zurückzulegenden Strecke und ihrer Startform unterschieden. Para Langlauf zählt zu den traditionsreichsten Wintersportarten der Paralympics. Seit den ersten paralympischen Winterspielen im Jahr 1976 gehört sie zum offiziellen Wettkampfprogramm. Der Para Langlauf ist variabel ausführbar und steht daher Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen offen. Die Sportler*innen treten in den folgenden drei Kategorien an: sitzend, stehend oder sehbehindert. Die Sportart wird dementsprechend sowohl von Sportler*innen mit Amputationen oder Funktionseinschränkungen an Armen und Beinen ausgeübt als auch von Sportler*innen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit. Athlet*innen, die im Alltag einen Rollstuhl verwenden, nehmen während des Rennens auf einem Sitzski Platz und bewegen sich ausschließlich über den Armeinsatz voran. Sehbehinderte Sportler*innen hingegen starten gemeinsam mit einem Guide, der ihnen durch diverse Kommandos den Weg weist. Der Weltverband World Para Skiing veranstaltet Rennen in der kurzen, mittleren und langen Distanz. Zusätzlich gibt es ein Staffelrennen, bei dem Sportler*innen aus allen drei Kategorien gemeinsam antreten. Stehende und sehbehinderte Sportler*innen starten sowohl in der klassischen als auch in der freien Technik. Para Biathlon, bestehend aus den beiden Teildisziplinen Langlauf und Schießen, ist seit den Winterspielen im Jahr 1988 in Innsbruck paralympisch. Wie auch im alpinen Schneesport treten die Sportler*innen hier in drei Kategorien an: sitzend, stehend oder sehbehindert. Para Biathlon ist somit für Sportler*innen mit Amputationen, Funktionseinschränkungen an Armen und Beinen sowie für sehbehinderte und blinde Sportler*innen allesamt gleichermaßen zugänglich. Athlet*innen, die im Alltag einen Rollstuhl verwenden, nehmen während des Rennens auf einem Sitzski Platz und bewegen sich ausschließlich über den Armeinsatz voran. Sehbehinderte Sportler*innen hingegen starten gemeinsam mit einem sogenannten Guide, der ihnen durch Zurufe den optimalen Weg weist. Das Schießen erfolgt dann nach Gehör. Sehbehinderte Sportler*innen greifen auf ein Lasergewehr mit einem Infrarotsystem zurück, welches ein Zielen auf Basis unterschiedlicher Tonhöhen ermöglicht. Je höher der Ton, desto genauer zielt die*der Athlet*in in die Mitte. Im Biathlon absolvieren die Athlet*innen abhängig von der Gesamtdistanz mehrfach einen Rundkurs in der freien Technik, wobei nach jeder Runde ein Schießen stattfindet. Die Herausforderung im Biathlon besteht darin, die Ausdauerfähigkeit im Langlauf und die Konzentrationsfähigkeit beim Schießen miteinander in Einklang zu bringen. Ähnlich wie im olympischen Sport gibt es verschiedene Para Biathlon-Disziplinen. Im Sprint (6 km Frauen / 7,5 km Männer) müssen die Athlet*innen zwei Mal an den Schießstand. In der Mitteldistanz (10 km / 12,5 km) und im Einzelwettbewerb (12,5 km / 15 km) geben die Para Biathlet*innen je vier Mal fünf Schuss ab. In der Sprint- und Mitteldistanz müssen die Sportler*innen pro Fehlschuss eine Strafrunde laufen, auf der langen Distanz gibt es für jeden Fehlversuch eine Strafminute. Im Unterschied zum olympischen Biathlon laufen die Sportler*innen allerdings nicht mit dem Gewehr auf dem Rücken, sondern bekommen es erst am Schießstand gereicht. Im Para Ski nordisch, zu dem Para Biathlon und Para Langlauf zählen, wird ein Prozentsystem angewandt, das die Leistungen der Sportler*innen innerhalb der drei Kategorien vergleichbar machen soll. Zunächst werden die Sportler*innen innerhalb der Kategorien auf Basis ihrer funktionellen Möglichkeiten einer Startklasse zugeordnet und erhalten dementsprechend einen Prozentwert. Je stärker sich die körperliche Einschränkung im Wettkampf auswirkt, desto niedriger ist die Startklasse und somit auch der Prozentwert. Der Prozentwert wird mit der tatsächlichen Rennzeit multipliziert, um die angepasste Rennzeit zu erhalten. Das bedeutet, dass die Zeit für eine*n Sportler*in mit einer starken Einschränkung langsamer abläuft als für eine*n Sportler*in mit einer verhältnismäßig geringeren Einschränkung. Ein Beispiel hilft zur Veranschaulichung: Für eine*n Sportler*in mit relativ gutem Sehvermögen (Startklasse B3) verrinnt die Zeit mit dem Faktor 1,0, also in Normalgeschwindigkeit. Für eine*n blinden Sportler*in (Startklasse B1) mit einem Faktor von 0,88 (88 %), läuft sie hingegen deutlich langsamer ab. Auf diese Weise kann pro Kategorie und für jedes Geschlecht ein*e Gewinner*in ermittelt werden. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Ski nordisch ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Para Snowboard
Para Snowboard zählt zu den jungen Sportarten der Paralympics und war erstmals bei den Winterspielen 2014 in Sotchi vertreten. In dieser Wintersportart treten ausschließlich Wintersportler*innen mit Beeinträchtigungen der unteren und der oberen Extremitäten gegeneinander an und fahren ein Rennen gegen die Zeit. Sportler*innen mit Amputationen der Beine nutzen bei der Ausübung ihres Sports eine Prothese. Eine besondere Herausforderung für Athlet*innen mit Beeinträchtigungen der Arme stellt die Kontrolle des Gleichgewichts dar. Im Para Snowboard gibt es zwei Wettkämpfe – den Snowboardcross und den Banked Slalom. Der Snowboardcross ist eine Mischung aus einem Abfahrtsrennen und einem Hindernisparkour. Auf einer 500 bis 1000 Meter langen Strecke überwinden die Sportler*innen zahlreiche Hindernisse, wie Schanzen, Kurven, Senken und Absätze und fahren dabei gegen die Zeit. Zunächst wird eine Qualifikationsrunde ausgetragen, bevor anschließend die schnellsten Para Snowboarder*innen im Eins-gegen-Eins antreten. Im Banked Slalom durchlaufen die Sportler*innen einen Kurs mit Hügeln und Sprüngen. Dabei haben sie drei Versuche, um sich für das Finale zu qualifizieren. Der schnellste Lauf fließt in die Wertung ein. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Snowboard ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Ein Rollstuhl auf dem Eis, neben dem Reifen liegt ein Curling-Stein
Rollstuhlcurling
Rollstuhlcurling wurde erstmals 2006 in Turin (Italien) in das Programm der Paralympischen Winterspiele aufgenommen. Die noch recht junge Sportart erfreut sich großer Beliebtheit. Sie wird von Sportler*innen mit Einschränkungen der unteren Extremitäten ausgeübt. Dazu zählen Personen, die im Alltag einen Rollstuhl nutzen oder nur kurze Strecken als Fußgänger absolvieren können. Rollstuhlcurling ist eine Präzisionssportart, die ein hohes taktisches und strategisches Verständnis erfordert. Eine Besonderheit stellen die geschlechtergemischten Teams dar. Der Regel des Rollstuhlcurlings nach muss jedes Team aus mindestens einem Mann und einer Frau bestehen. Rollstuhlcurling ist ein Mannschaftssport, bei dem vier Spieler*innen pro Team gegeneinander antreten. Ein Team besteht aus einem Lead, Second, Third und dem Skip, die*der als Kapitän*in die Strategie vorgibt. Gespielt wird auf einer 42,07 x 4,28 Meter langen Spielfläche (Rink), an deren Enden sich je eine Zielscheibe mit vier Ringen (Haus) befindet. Beide Mannschaften versuchen abwechselnd einen Curlingstein so nahe wie möglich in die Mitte des Hauses zu befördern. Dazu benutzen die Spieler*innen einen Stick, mit dem sie den Stein über das Eis schieben. Pro Durchgang (End) hat jede Mannschaft insgesamt acht Steine. Für jeden Stein, der näher als der gegnerische Stein in der Mitte des Hauses platziert ist, erhält die Mannschaft einen Punkt. Insgesamt werden acht Ends gespielt. Damit ein Spieler nach dem Loslassen des Curlingsteins auf dem Eis mit dem Rollstuhl nicht wegrutscht, wird er von einer*m Mitspieler*in gehalten. Ein zentraler Unterschied zum Fußgänger-Curling ist, dass der Boden vor dem Stein nicht gewischt wird. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Rollstuhlcurling ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Zwei Para Eishockey-Spieler kämpfen um den Puk
Para Eishockey
Para Eishockey, auch als Schlitten-Eishockey bezeichnet, ist seit den Winterspielen 1994 im norwegischen Lillehammer fester Bestandteil im Programm der Paralympics. Die dynamische und zweikampfbetonte Sportart wurde in den nordischen Ländern entwickelt und richtet sich an Sportler*innen, die aufgrund einer Einschränkung der unteren Extremitäten nicht in der Lage sind, Fußgänger-Eishockey zu spielen. Die Para Eishockey-Spieler*innen bewegen sich sitzend in einem speziellen Schlitten auf dem Eis fort. Dabei nutzen sie zwei Schläger, die an deren Enden mit Spikes bzw. Dornen versehen sind. Gleichzeitig werden die etwas kürzeren Schläger auch zum Passen und Schießen verwendet, wodurch die Kreativität während des Spiels gefördert wird. Das Regelwerk im Para Eishockey stimmt größtenteils mit dem des olympischen Eishockeys überein. Je fünf Spieler*innen und ein*e Torhüterin pro Team spielen in drei Dritteln á 15 Minuten gegeneinander. Ziel des Spiels ist es, den Puck in das gegnerische Tor zu schlagen. Es gewinnt die Mannschaft, die am Ende der Spielzeit mehr Tore erzielt hat. Auch in der paralympischen Version des Eishockeys geht es sehr körperbetont zu – Bodychecks sind erlaubt. Damit Unfälle möglichst vermieden werden können, werden alle Spieler*innen zur Sicherheit während des Spiels mit einem Gurt an den Schlitten geschnallt. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Eishockey ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Ein blinder Skifahrer fährt dem Guide in der Abfahrt hinterher
Para Ski alpin
Para Ski alpin ist seit den ersten Paralympischen Winterspielen 1976 in Örnsköldsvik (Schweden) fester Bestandteil des paralympischen Wettkampfprogramms. Durch den Einsatz diverser Hilfsmittel und Begleitläufer*innen steht der alpine Schneesport einer Vielzahl von Menschen mit Behinderung offen. Der Alpinsport wird von Menschen mit Amputationen, funktionalen Einschränkungen an Armen und Beinen sowie Sportler*innen mit einer Sehbehinderung bzw. Blindheit ausgeübt. Sportler*innen, die im Alltag einen Rollstuhl nutzen, treten in einem sogenannten Mono- oder Bi-Ski an. Athlet*innen mit eingeschränktem Sehvermögen starten hingegen gemeinsam mit einem Guide, der vor der*dem sehbehinderten Sportler*in fährt und ihr*ihm Kommandos zuruft. Die Para Ski alpin-Athlet*innen messen sich bei den Paralympics in fünf verschiedenen Disziplinen: Abfahrt, Super-G, Super-Kombination, Slalom und Riesenslalom. Die Regeln stimmen dabei bis auf wenige Abweichungen größtenteils mit denen der FIS (Fédération Internationale de Ski) überein. So sind beispielsweise die Abfahrtspisten etwas breiter und weisen keine größeren Sprünge, Wellen oder Mulden auf. Hierdurch soll die Verletzungsgefahr der Sportler*innen so gering wie möglich gehalten werden. Im alpinen Schneesport kommt eine funktionelle Klassifizierung zur Anwendung, die auf einem Handicap-System basiert. Die Sportler*innen werden abhängig von ihren funktionellen Möglichkeiten einer der drei Kategorien zugeordnet: stehend, sitzend oder sehbehindert. In jeder dieser Kategorien gibt es verschiedene Startklassen, die nach der Schwere der Beeinträchtigung aufgeteilt sind. Je größer die Beeinträchtigung ausfällt, desto niedriger ist die Startklasse. Das entscheidende im Wettkampf ist jedoch das Handicap-System. Innerhalb der drei Kategorien werden die Leistungen aller Sportler*innen durch einen Faktor, der sich auf die Zeitberechnung auswirkt, miteinander vergleichbar gemacht. Das bedeutet, dass die Zeit stark beeinträchtigter Sportler*innen langsamer läuft als die von weniger stark eingeschränkten Sportler*innen. Ein vereinfachtes Beispiel verdeutlicht diese Regel: Für eine blinde Sportlerin (Klassifizierung B1) läuft die Zeit im Wettkampf langsamer als für eine hochgradig sehbehinderte Sportlerin (Klassifizierung B2). Diese Regel hat den Vorteil, dass es sowohl im Starterfeld der Männer als auch dem der Frauen nur je drei Medaillengewinner*innen gibt und die Leistungen innerhalb einer Startklasse miteinander vergleichbar sind. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Ski alpin ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Eine sehbehinderten Ski-Langläuferin läuft mit ihrem Guide auf der Zielgeraden
Para Ski nordisch
Im Bereich des Behindertensports liegt der Fokus im Ski nordisch vor allem auf Para Langlauf und Para Biathlon. Dabei werden die Wettkämpfe anhand der zurückzulegenden Strecke und ihrer Startform unterschieden. Para Langlauf zählt zu den traditionsreichsten Wintersportarten der Paralympics. Seit den ersten paralympischen Winterspielen im Jahr 1976 gehört sie zum offiziellen Wettkampfprogramm. Der Para Langlauf ist variabel ausführbar und steht daher Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen offen. Die Sportler*innen treten in den folgenden drei Kategorien an: sitzend, stehend oder sehbehindert. Die Sportart wird dementsprechend sowohl von Sportler*innen mit Amputationen oder Funktionseinschränkungen an Armen und Beinen ausgeübt als auch von Sportler*innen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit. Athlet*innen, die im Alltag einen Rollstuhl verwenden, nehmen während des Rennens auf einem Sitzski Platz und bewegen sich ausschließlich über den Armeinsatz voran. Sehbehinderte Sportler*innen hingegen starten gemeinsam mit einem Guide, der ihnen durch diverse Kommandos den Weg weist. Der Weltverband World Para Skiing veranstaltet Rennen in der kurzen, mittleren und langen Distanz. Zusätzlich gibt es ein Staffelrennen, bei dem Sportler*innen aus allen drei Kategorien gemeinsam antreten. Stehende und sehbehinderte Sportler*innen starten sowohl in der klassischen als auch in der freien Technik. Para Biathlon, bestehend aus den beiden Teildisziplinen Langlauf und Schießen, ist seit den Winterspielen im Jahr 1988 in Innsbruck paralympisch. Wie auch im alpinen Schneesport treten die Sportler*innen hier in drei Kategorien an: sitzend, stehend oder sehbehindert. Para Biathlon ist somit für Sportler*innen mit Amputationen, Funktionseinschränkungen an Armen und Beinen sowie für sehbehinderte und blinde Sportler*innen allesamt gleichermaßen zugänglich. Athlet*innen, die im Alltag einen Rollstuhl verwenden, nehmen während des Rennens auf einem Sitzski Platz und bewegen sich ausschließlich über den Armeinsatz voran. Sehbehinderte Sportler*innen hingegen starten gemeinsam mit einem sogenannten Guide, der ihnen durch Zurufe den optimalen Weg weist. Das Schießen erfolgt dann nach Gehör. Sehbehinderte Sportler*innen greifen auf ein Lasergewehr mit einem Infrarotsystem zurück, welches ein Zielen auf Basis unterschiedlicher Tonhöhen ermöglicht. Je höher der Ton, desto genauer zielt die*der Athlet*in in die Mitte. Im Biathlon absolvieren die Athlet*innen abhängig von der Gesamtdistanz mehrfach einen Rundkurs in der freien Technik, wobei nach jeder Runde ein Schießen stattfindet. Die Herausforderung im Biathlon besteht darin, die Ausdauerfähigkeit im Langlauf und die Konzentrationsfähigkeit beim Schießen miteinander in Einklang zu bringen. Ähnlich wie im olympischen Sport gibt es verschiedene Para Biathlon-Disziplinen. Im Sprint (6 km Frauen / 7,5 km Männer) müssen die Athlet*innen zwei Mal an den Schießstand. In der Mitteldistanz (10 km / 12,5 km) und im Einzelwettbewerb (12,5 km / 15 km) geben die Para Biathlet*innen je vier Mal fünf Schuss ab. In der Sprint- und Mitteldistanz müssen die Sportler*innen pro Fehlschuss eine Strafrunde laufen, auf der langen Distanz gibt es für jeden Fehlversuch eine Strafminute. Im Unterschied zum olympischen Biathlon laufen die Sportler*innen allerdings nicht mit dem Gewehr auf dem Rücken, sondern bekommen es erst am Schießstand gereicht. Im Para Ski nordisch, zu dem Para Biathlon und Para Langlauf zählen, wird ein Prozentsystem angewandt, das die Leistungen der Sportler*innen innerhalb der drei Kategorien vergleichbar machen soll. Zunächst werden die Sportler*innen innerhalb der Kategorien auf Basis ihrer funktionellen Möglichkeiten einer Startklasse zugeordnet und erhalten dementsprechend einen Prozentwert. Je stärker sich die körperliche Einschränkung im Wettkampf auswirkt, desto niedriger ist die Startklasse und somit auch der Prozentwert. Der Prozentwert wird mit der tatsächlichen Rennzeit multipliziert, um die angepasste Rennzeit zu erhalten. Das bedeutet, dass die Zeit für eine*n Sportler*in mit einer starken Einschränkung langsamer abläuft als für eine*n Sportler*in mit einer verhältnismäßig geringeren Einschränkung. Ein Beispiel hilft zur Veranschaulichung: Für eine*n Sportler*in mit relativ gutem Sehvermögen (Startklasse B3) verrinnt die Zeit mit dem Faktor 1,0, also in Normalgeschwindigkeit. Für eine*n blinden Sportler*in (Startklasse B1) mit einem Faktor von 0,88 (88 %), läuft sie hingegen deutlich langsamer ab. Auf diese Weise kann pro Kategorie und für jedes Geschlecht ein*e Gewinner*in ermittelt werden. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Ski nordisch ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Para Snowboard
Para Snowboard zählt zu den jungen Sportarten der Paralympics und war erstmals bei den Winterspielen 2014 in Sotchi vertreten. In dieser Wintersportart treten ausschließlich Wintersportler*innen mit Beeinträchtigungen der unteren und der oberen Extremitäten gegeneinander an und fahren ein Rennen gegen die Zeit. Sportler*innen mit Amputationen der Beine nutzen bei der Ausübung ihres Sports eine Prothese. Eine besondere Herausforderung für Athlet*innen mit Beeinträchtigungen der Arme stellt die Kontrolle des Gleichgewichts dar. Im Para Snowboard gibt es zwei Wettkämpfe – den Snowboardcross und den Banked Slalom. Der Snowboardcross ist eine Mischung aus einem Abfahrtsrennen und einem Hindernisparkour. Auf einer 500 bis 1000 Meter langen Strecke überwinden die Sportler*innen zahlreiche Hindernisse, wie Schanzen, Kurven, Senken und Absätze und fahren dabei gegen die Zeit. Zunächst wird eine Qualifikationsrunde ausgetragen, bevor anschließend die schnellsten Para Snowboarder*innen im Eins-gegen-Eins antreten. Im Banked Slalom durchlaufen die Sportler*innen einen Kurs mit Hügeln und Sprüngen. Dabei haben sie drei Versuche, um sich für das Finale zu qualifizieren. Der schnellste Lauf fließt in die Wertung ein. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Snowboard ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Ein Rollstuhl auf dem Eis, neben dem Reifen liegt ein Curling-Stein
Rollstuhlcurling
Rollstuhlcurling wurde erstmals 2006 in Turin (Italien) in das Programm der Paralympischen Winterspiele aufgenommen. Die noch recht junge Sportart erfreut sich großer Beliebtheit. Sie wird von Sportler*innen mit Einschränkungen der unteren Extremitäten ausgeübt. Dazu zählen Personen, die im Alltag einen Rollstuhl nutzen oder nur kurze Strecken als Fußgänger absolvieren können. Rollstuhlcurling ist eine Präzisionssportart, die ein hohes taktisches und strategisches Verständnis erfordert. Eine Besonderheit stellen die geschlechtergemischten Teams dar. Der Regel des Rollstuhlcurlings nach muss jedes Team aus mindestens einem Mann und einer Frau bestehen. Rollstuhlcurling ist ein Mannschaftssport, bei dem vier Spieler*innen pro Team gegeneinander antreten. Ein Team besteht aus einem Lead, Second, Third und dem Skip, die*der als Kapitän*in die Strategie vorgibt. Gespielt wird auf einer 42,07 x 4,28 Meter langen Spielfläche (Rink), an deren Enden sich je eine Zielscheibe mit vier Ringen (Haus) befindet. Beide Mannschaften versuchen abwechselnd einen Curlingstein so nahe wie möglich in die Mitte des Hauses zu befördern. Dazu benutzen die Spieler*innen einen Stick, mit dem sie den Stein über das Eis schieben. Pro Durchgang (End) hat jede Mannschaft insgesamt acht Steine. Für jeden Stein, der näher als der gegnerische Stein in der Mitte des Hauses platziert ist, erhält die Mannschaft einen Punkt. Insgesamt werden acht Ends gespielt. Damit ein Spieler nach dem Loslassen des Curlingsteins auf dem Eis mit dem Rollstuhl nicht wegrutscht, wird er von einer*m Mitspieler*in gehalten. Ein zentraler Unterschied zum Fußgänger-Curling ist, dass der Boden vor dem Stein nicht gewischt wird. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Rollstuhlcurling ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.

Im Sommer

Ein Goalball-Spieler verteidigt das Tor und fängt den Ball ab
Goalball
Bereits seit 1976 gehört die traditionsreiche Sportart für Menschen mit Sehbehinderung zum Programm der Paralympics. Zwei Dreier-Teams spielen mit einem 1,25 Kilogramm schweren Klingelball auf neun Meter breite und 1,30 Meter hohe Tore, alle Sportler*innen tragen dabei Dunkelbrillen. Es ist ein rasanter und temporeicher Sport. Die Bälle erreichen in der Spitze bis zu 80 km/h, Abwehr- und Angriffsaktionen wechseln sich ständig ab. Das erfordert sowohl gute Kondition und Reaktion als auch Konzentration. Die Glocken im Ball ermöglichen es den Spieler*innen, die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung einzuschätzen. Deshalb müssen die Zuschauer*innen ruhig sein, während das Spiel läuft. Das Spielfeld ist 9 x 18 Meter groß und mit tastbaren Begrenzungslinien in drei Zonen eingeteilt: die Zone vor dem Tor für das jeweilige Team sowie eine neutrale Zone mittig. Die effektive Spielzeit beträgt 2 x 12 Minuten. Führt eine Mannschaft mit zehn Toren, ist das Spiel vorzeitig beendet. Besonders spektakulär wird Goalball durch die vielen Angriffsaktionen. Während einer 24-minütigen Partie haben beide Mannschaften im Schnitt über 100 Würfe. Dabei muss der Ball einmal in der jeweiligen Team-Zone sowie ein weiteres Mal in der neutralen Zone den Boden berühren. Auf nationaler Ebene dürfen auch Sportler*innen ohne Sehbehinderung entsprechend der Regeln am Ligabetrieb teilnehmen. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Goalball ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Para Badminton
Para Badminton ist eine Rückschlagsportart, die von Sportler*innen mit unterschiedlichen körperlichen Beeinträchtigungen ausgeübt wird. Rollstuhlfahrer*innen, Menschen mit Einschränkungen an den Armen oder Beinen und Kleinwüchsige treten im Einzel, Doppel und Mixed an. Bei den Spielen in Tokio 2020 zählt Para Badminton erstmals zum paralympischen Wettkampfprogramm. Die Regeln im Para Badminton entsprechen überwiegend denen der olympischen Variante. Die Netzhöhe beträgt ebenfalls 1,55 Meter. Ein Punkt wird erzielt, wenn der Federball auf dem Spielfeld des*der Gegenspielers*in landet oder der*die Gegner*in den Ball ins Aus oder ins Netz spielt bzw. einen Fehler macht. Wer zuerst 21 Punkte hat (mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung), gewinnt einen Satz. Für einen Sieg muss ein*e Spieler*in zwei Sätze für sich entscheiden. Lediglich die Feldgröße wird in den unterschiedlichen Startklassen an die jeweilige Beeinträchtigung angepasst. So spielen Rollstuhlfahrer*innen im Einzel auf dem halben Feld ohne den Bereich zwischen Netz und vorderer Aufschlaglinie. Die stehenden Startklassen spielen in der Regel auf dem bekannten Badmintonfeld. Eine Ausnahme gibt es bei der Starklasse SL3, in der auf einem kompletten Halbfeld gespielt wird. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Badminton ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Der Abstand zwischen den geworfenen Boccia Bällen wird gemessen
Para Boccia
Para Boccia ist bereits seit 1984 Teil des paralympischen Programms und wird „Indoor“ gespielt. Es ist eine Präzisionssportart im Rollstuhl, die ein hohes Maß an Koordination, Taktik und Konzentration erfordert. Durch die individuellen Einschränkungen der Athlet*innen kann beim Wurf sogar die Maximalkraft erforderlich sein. Der Jackball (Zielball) wird als erster Ball ins Feld geworfen. Ziel ist es, die eigenen Bälle näher am weißen Jackball zu platzieren als die der gegnerischen Seite. Hierbei ist Werfen, Schießen oder Rollen über eine Rampe möglich. Wenn alle Bälle gespielt sind, gilt: Für jeden Ball, der näher als der des*der Gegners*in am Jackball liegt, gibt es einen Punkt. Das Spielfeld ist 12,5 Meter lang und 6 Meter breit. Gespielt wird mit Lederbällen mit unterschiedlichen Härtegraden und Oberflächen auf üblichen Hallenböden. Die Bälle sind in Größe, Gewicht und Rollverhalten genormt. Beim Para Boccia gibt es drei Disziplinen: Einzel, Doppel (Pair) und Team (3 gegen 3). Zudem wird international in vier Klassen unterteilt, wobei nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden wird, sondern nur nach der individuellen Einschränkung. In zwei der vier Klassen erhalten die Athlet*innen Unterstützung von Assistent*innen bei den Vorbereitungen für den Wurf/Schuss bzw. beim Ausrichten der Rampe. Ausgeübt wird Para Boccia u.a. von Athlet*innen mit Zerebralparese, Muskelatrophie und -dystrophie oder Tetraplegie. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Boccia ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Der Bogen eines Schützen ohne Arme wird mit den Füßen gespannt
Para Bogensport
Para Bogensport war die einzige Sportart bei den erstmals im Jahr 1948 ausgetragenen „Stoke Mandeville Games“, dem Vorläufer der Paralympics. Während das Bogenschießen damals zur medizinischen Rehabilitation für die Zielgruppe von Menschen mit einer Querschnittslähmung gedacht war, hat sich die Sportart auch zu einem festen Bestandteil des Wettkampfsports etabliert. Man unterscheidet zwischen den beiden Bogenarten Compound und Recurve. Mit dem Recurve-Bogen schießen die Sportler*innen mit Pfeilen auf eine 70 Meter entfernte Scheibe, beim Compound-Bogen, der ebenfalls bei den Paralympics zugelassen ist, beträgt die Entfernung 50 Meter. Die Scheibe weist einen Durchmesser von 122 bzw. 80 Zentimetern auf und ist vom Außenring von eins bis zehn (Recurve) sowie von sechs bis zehn in Ringe (Compound) eingeteilt. Je näher der Pfeil also an der Mitte ist, desto mehr Ringe werden erzielt.  Das paralympische Bogenschießen wird nicht nur von Menschen mit Rückenmarksschädigungen ausgeübt. Abhängig von den körperlichen Voraussetzungen treten die Sportler*innen in sitzenden oder stehenden Klassen an. Dabei gibt es sowohl Einzel- als auch Mixed- und Teamwettbewerbe. Sehbehinderte Sportler*innen können im Para Bogensport bis hin zu Welt- und Europameisterschaften antreten, derzeit jedoch nicht bei den Paralympics. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Bogensport ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Eine Reiterin auf ihrem Pferd
Para Dressursport
Dressur ist die einzige Disziplin im paralympischen Reitsport und seit 1996 Teil des Wettkampfprogramms. Ziel im Para Dressursport ist es, eine Harmonie zwischen Sportler*innen und Pferd zu erlangen. Die Sportart wird von Athlet*innen mit unterschiedlichen Behinderungen ausgeübt, dazu gehören Rollstuhlfahrer*innen, Menschen mit Sehbehinderung sowie Sportler*innen mit Funktionseinschränkungen an den oberen oder unteren Extremitäten. Dafür wird ein ausgeprägtes Körpergefühl benötigt. Das Fehlen von Händen, Beinen oder Füßen wird durch kompensatorische Hilfsmittel ausgeglichen, so dass eine Kommunikation mit dem Pferd möglich ist. Reiter*innen mit Sehbehinderung erhalten zur Orientierung im Prüfungsviereck Unterstützung von außen. Nicht startberechtigt im paralympischen Dressursport sind Athlet*innen mit geistiger Behinderung. Insgesamt gibt es im Para Dressursport je nach Schwere der Behinderung fünf Startklassen, sogenannte „Grades“, so dass sich Athlet*innen mit vergleichbaren Einschränkungen im Wettkampf messen können. Für jedes Grade existieren eigene Aufgaben.  Die Aufgaben werden je nach Grade entweder in einem 20 x 40 Meter oder einem 20 x 60 Meter großen Dressurviereck auswendig geritten. Dabei absolvieren die Reiter*innen zunächst ein Pflichtprogramm mit vorgegebenen Lektionen und Linien. Im zweiten Teil wird eine individuell erarbeitete Kür präsentiert, bestehend aus selbstgewählter Linienführung und Musik, um die Stärken des Paares hervorzuheben. Neben den Einzelwettbewerben findet ein Teamwettbewerb statt. Jedes Team setzt sich aus drei oder vier Athlet*innen aus unterschiedlichen Grades zusammen. Der Teamwettbewerb wird gewertet mit der Addition aus der Teamaufgabe und der Championatsaufgabe. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Dressursport ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Eine Judoka setzt zum Wurf an
Para Judo
Para Judo wird im paralympischen Wettkampfsport ausschließlich von Sportler*innen mit einer Sehbehinderung oder Erblindung ausgeübt und ist seit 1988 paralympisch. Der Unterschied zur olympischen Variante ist, dass sich die Judoka unmittelbar vor Kampfbeginn und bei Unterbrechungen gegenseitig greifen müssen – dies wird auch als Kumi-kata bezeichnet. Dadurch wird die fehlende visuelle Kontaktaufnahme ein Stück weit ausgeglichen. Entscheidend für die Einteilung in die verschiedenen Startklassen sind das Gewicht und das Sehvermögen. Die Wettkämpfe finden sowohl bei den Herren (bis 60, bis 73, bis 90 und +90 Kilogramm) als auch bei den Damen (bis 48, bis 57, bis 70 und +70 Kilogramm) in vier Gewichtsklassen statt. Je nach Sehvermögen wird zudem in J1 (blind) und J2 (sehbehindert) unterteilt. Unabhängig von den verschiedenen Startklassen dauert ein Kampf maximal vier Minuten. Es gewinnt der*die Judoka, der*die nach Ablauf der Zeit die meisten Punkte erzielt hat oder im Laufe des Kampfes einen sogenannten Ippon (K.-o.-Wertung) geschafft hat. Für einen Ippon muss ein*e Judoka seinen*ihren Gegenüber entweder auf den Rücken werfen oder 20 Sekunden in einem Haltegriff festhalten, würgen oder hebeln, sodass sich diese*r nicht befreien kann. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Judo ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Weitspringer mit Prothese landet in der Sandgrube
Para Leichtathletik
Para Leichtathletik ist seit den ersten Paralympics im Jahr 1960 Teil des Wettkampfprogramms und ist die Sportart mit dem größten Teilnehmerfeld. Aufgrund der zahlreichen und vielfältigen Disziplinen wird Para Leichtathletik von Sportler*innen mit unterschiedlichen Behinderungen ausgeübt. Dazu zählen u. a. Athlet*innen mit Querschnittslähmung oder einer cerebralen Bewegungsstörung sowie Kleinwüchsige. Sportler*innen mit einer Sehbehinderung starten in der Regel mit einem Begleitläufer (Guide), Sportler*innen mit einer Querschnittslähmung beispielsweise in den Laufdisziplinen in einem Rennrollstuhl und Sportler*innen mit einer Beinamputation tragen spezielle Sportprothesen. In der Para Leichtathletik unterscheidet man ebenso wie im olympischen Sport zwischen den Lauf- und Sprungwettbewerben (Track Events) sowie den technischen Disziplinen (Field Events). Allerdings sind in der Para Leichtathletik nicht alle Disziplinen des olympischen Sports vertreten. So gehören Stabhochsprung, Hürden- und Hindernislauf, Hammerwerfen, Gehen und der Mehrkampf nicht zum paralympischen Wettkampfprogramm. Dafür gibt es den Keulenwurf als modifizierte Variante für Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen sowie Racerunning. Zusätzlich zum Regelwerk des Internationalen Leichtathletikverbandes gibt es Modifizierungen von „World Para Athletics“, die Richtlinien zu Hilfsmitteln, Prothesennutzung und Anpassungen von Sportanlagen umfassen. Die Para Leichtathletik hat sowohl mit Blick auf die Sportgeräte wie Prothesen oder Rennrollstühle als auch auf die sportlichen Leistungen eine rasante Entwicklung hingelegt. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen).  Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Leichtathletik ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Tandem-Teams beim Start ins Straßenrennen
Para Radsport
Para Radsport bietet aufgrund der unterschiedlichen Fahrradtypen Menschen mit fast allen Beeinträchtigungen die Möglichkeit zur Sportausübung. Es gibt Zwei- und Dreiräder, Handbikes sowie Tandems. Einzige Voraussetzung ist, dass Sportler*innen entweder die oberen oder unteren Extremitäten aktiv bewegen können. Athlet*innen mit körperlichen Beeinträchtigungen fahren in der Regel mit dem Handbike oder mit Zweirädern, bei Amputationen wird mit speziellen Arm- oder Beinprothesen eine Verbindung zum Rad hergestellt. Sportler*innen mit cerebralen Bewegungsstörungen und Problemen mit dem Gleichgewicht üben die Sportart häufig auf Dreirädern aus. Darüber hinaus sind sehbehinderte bzw. blinde Menschen mit sehenden Pilot*innen auf einem Tandem unterwegs. Im Para Radsport unterscheidet man zwischen den Wettkämpfen auf der Bahn und auf der Straße. Die Straßenrennen untergliedern sich in Einzelzeitfahren, Straßenrennen und Team Relay. Auf der Bahn gibt es verschiedene Disziplinen, von denen jedoch nicht alle zum paralympischen Wettkampfprogramm gehören: Verfolgung, Zeitfahren, Sprint, das Scratch-Rennen sowie das Omnium, eine Gesamtwertung aller Bahndisziplinen. Die Wettkämpfe auf dem Zwei- und Dreirad sowie mit dem Handbike werden je nach Ausprägung der Behinderung in weitere Startklassen unterteilt, um möglichst vergleichbare Wettkämpfe herzustellen. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Radsport ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Schwimmer tauchen nach dem Startsprung ins Wasser ein
Para Schwimmen
Para Schwimmen gehört zu den ältesten Sportarten im Behindertensport und ist seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms der Paralympics. Im Schwimmsport treten Sportler*innen mit nahezu allen Behinderungsarten an. Durch die physikalischen Eigenschaften des Wassers ist es möglich, den Sport unabhängig von der Schwere der Behinderung und in der Regel ohne Hilfsmittel auszuüben. Beim Para Schwimmen erfolgt eine funktionelle Klassifizierung, d.h. die Einteilung der Wettkampfklassen wird unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Sportler*innen vorgenommen. Diese Vorgehensweise dient dazu, möglichst faire Wettkampfbedingungen zu erreichen. Mit Blick auf das Regelwerk gibt es bei den Wettkämpfen insbesondere zwei Unterschiede zum olympischen Schwimmsport. So dürfen die Sportler*innen abhängig von ihrer Behinderung einen anderen Start ausführen. Möglich ist neben dem üblichen Start im Stehen auch ein sitzender oder hockender Start vom Startblock sowie ein Start aus dem Wasser. Außerdem dürfen sehbehinderte bzw. blinde Schwimmer*innen während des Rennens im Bereich der Wende oder des Ziels durch eine Assistenz („Tapper“) unterstützt werden, die durch eine Berührung auf den Hinterkopf oder die Schulter auf das nahende Beckenende hinweist. Die Nutzung von Prothesen oder anderweitigen Hilfsmitteln ist im Wettkampf untersagt.  Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Schwimmen ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Eine Para Sportschützin visiert das Ziel an
Para Sportschießen
Para Sportschießen gehört seit 1976 zum paralympischen Wettkampfprogramm und kann mit allen körperlichen Behinderungsarten ausgeübt werden. Die paralympischen Schießwettbewerbe werden mit Luftdruck- und Kleinkalibersportwaffen absolviert. Von den derzeit 13 paralympischen Disziplinen, die nur im Einzel ausgetragen werden, treten Herren und Damen in sieben Disziplinen gemischt an, jeweils drei Wettkämpfe sind speziell für Herren bzw. Damen vorgesehen. Die jeweiligen Disziplinen unterscheiden sich nach Sportwaffe, Distanz, Schussanzahl und Zeitlimit. Das Klassifizierungssystem macht es möglich, dass sich Athleten*innen mit unterschiedlichen Behinderungen in einem gemeinsamen Wettkampf vergleichen. Getrennt wird dabei in drei paralympische Hauptklassen: In der Klasse Pistole SH1 messen sich Schütz*innen mit Beeinträchtigungen der Arme und der Beine, wobei die Pistole selbst in der Hand gehalten werden kann. In der Klasse Gewehr SH1 starten Sportler*innen, die Beeinträchtigungen an den Beinen haben und das Gewehr in beiden Händen halten müssen. Daneben gibt es die Wettkampfklasse Gewehr SH2, in der Schütz*innen antreten, die das Gewehr nicht selbst halten können und deshalb einen Gewehrauflageständer verwenden. In allen Klassen nehmen die Sportler*innen entweder sitzend oder stehend teil. Die Sportler*innen schießen auf eine Scheibe, die aus zehn konzentrischen Ringen besteht. Ein Treffer in der Mitte der Scheibe bedeutet zehn Ringe. Für jeden weiteren äußeren Ring gibt es absteigend einen Ring weniger. In sieben paralympischen Gewehrdisziplinen mit hoher Leistungsdichte und im Finale ist die Scheibe in noch mehr Ringe unterteilt, sodass die höchste Ringzahl 10,9 Ringe beträgt. Auf diese Weise sollen Gleichstände nach Möglichkeit vermieden werden. Die Finals mit immer acht Sportler*innen beginnen wieder bei null. Es gewinnt der*die Sportler*in, der*die am Ende des Wettkampfes die meisten Ringe erzielt hat. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Sportschießen ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Para Tischtennis
Para Tischtennis gehört zu den ältesten Sportarten der Paralympics und ist bereits seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms. Identisch zum olympischen Sport finden im Para Tischtennis Wettkämpfe im Einzel und im Team (Zweiermannschaften) statt. Die Sportart kann von Menschen mit allen körperlichen Behinderungsarten ausgeübt werden. Seit den Paralympics 2012 in London gibt es auch Wettkämpfe für Athlet*innen mit geistiger Behinderung. Durch das Klassifizierungs- und Wettkampfklassensystem können Athlet*innen mit unterschiedlichen Behinderungen gegeneinander antreten. Sowohl in der sitzenden als auch in der stehenden Klasse gibt es jeweils fünf Wettkampfklassen (WK), in welche die Sportler*innen auf Grundlage ihrer funktionellen Möglichkeit zugeordnet werden. In der Wettkampfklasse 11 treten Athlet*innen mit geistiger Behinderung an. Para Tischtennis hat bis auf kleine Ausnahmen für Rollstuhlfahrer*innen (bei der Schlagreihenfolge im Doppel und beim Aufschlag) ein identisches Regelwerk mit der olympischen Variante. Spieler*innen im Rollstuhl mit einer hohen Lähmung verwenden häufig eine Manschette oder eine elastische Binde, um den Schläger an der Hand zu befestigen, und können so am Wettbewerb teilnehmen. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Tischtennis ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Ein Para Triathlet verlässt auf seinem Rennrad die Wechselzone
Para Triathlon
Para Triathlon wurde erstmals bei Spielen 2016 in Rio de Janeiro ins paralympische Wettkampfprogramm aufgenommen. Mit den drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen zählt Triathlon zu den ausdauerintensivsten Sportarten. Bei den Paralympics sowie bei internationalen Wettkämpfen treten die Sportler*innen in der Sprintdistanz an: 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer laufen. Trotz der unterschiedlichen Anforderungen in den drei Disziplinen wird Para Triathlon von Menschen mit vielen verschiedenen Behinderungsarten ausgeübt wie Sportler*innen mit Amputationen, Querschnittslähmung und Sehbehinderung sowie mit Muskelatrophie oder Zerebralparese.  Insgesamt gibt es neun Wettkampfklassen. Die Einteilung wird unter Berücksichtigung der Behinderung und der funktionellen Fähigkeiten vorgenommen. Anpassungen gibt es vor allem mit Blick auf die Verwendung von Hilfsmitteln, Sportgeräten und Helfer*innen. So sind auf dem Rad Fuß- oder Handprothesen zugelassen, um eine Verbindung zum Fahrrad herzustellen. Sportler*innen im Rollstuhl fahren Handbike statt Rad und auf dem letzten Abschnitt mit dem Rennrollstuhl. Blinde und sehbehinderte Sportler*innen bewältigen den Wettkampf gemeinsam mit einem*r Piloten*in und sitzen in der Teildisziplin Rad auf einem Tandem. Teilweise dürfen die Athlet*innen im Bereich der Wechselzone durch persönliche Helfer*innen unterstützt werden. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Para Triathlon ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Der Basketball wird neben einem Rollstuhl geprellt
Rollstuhlbasketball
Rollstuhlbasketball ist seit den Paralympics 1960 Teil des offiziellen Wettkampfprogramms. Genau wie im Fußgängerbasketball treten fünf Spieler*innen pro Team gegeneinander an. Für faire Ausgangsbedingungen wurde ein Punktesystem eingeführt. Auf der Grundlage einer funktionalen Klassifizierung mit Blick auf rollstuhlbasketballspezifische Fähigkeiten (z. B. Lenken des Rollstuhls oder Dribbeln und Passen des Balls) wird den Sportler*innen ein Punktewert zwischen 1 und 4.5 zugewiesen. Dabei erhalten Spieler*innen mit nur geringer Beeinträchtigung höhere Werte. Die Gesamtpunktzahl der fünf Spieler*innen einer Mannschaft auf dem Feld darf maximal 14 Punkte betragen. Spielfeldgröße und Spielzeit sind identisch mit der olympischen Variante. Regeltechnisch gibt es nur wenige Anpassungen: Es gibt kein Doppeldribbling, d.h. der Ball darf jederzeit mit beiden Händen aufgenommen oder auch auf dem Schoß abgelegt und im Anschluss weitergedribbelt werden. Die Spieler*innen können den Rollstuhl durch bis zu zwei Armschübe antreiben, bevor sie den Ball erneut dribbeln müssen. Ebenso ist erlaubt, den Rollstuhl fortzubewegen und gleichzeitig den Ball zu dribbeln. Beim Verteidigen gilt der Rollstuhl als Teil der Spieler*innen. Entsprechend sind das Rempeln oder Wegdrücken eines*r Gegenspielers*in genauso verboten wie Körperkontakt im Fußgängerbasketball. Für ein regelkonformes Verteidigen muss der*die verteidigende Spieler*in sich klar vor dem*der angreifenden Spieler*in befinden. Auf nationaler Ebene dürfen auch Sportler*innen ohne Behinderung unter Berücksichtigung des Punktesystems am Ligabetrieb teilnehmen. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Rollstuhlbasketball ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Zwei Rollstuhlfechter im Gefecht
Rollstuhlfechten
Rollstuhlfechten ist traditionell Teil der Paralympischen Spiele und steht allen Personen offen, denen eine Teilnahme am Fußgängerfechten aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung nicht möglich ist, z. B. bei Amputationen, Knieversteifungen und Querschnittlähmungen. Dabei werden die drei Waffengattungen Degen, Florett und Säbel ausgeübt. Die Sportler*innen dürfen bei den Paralympics in zwei der drei Disziplinen antreten. Es gibt sowohl Einzel- als auch Mannschaftswettbewerbe. Rollstuhlfechten unterscheidet sich dahingehend vom olympischen Fechten, dass die Athlet*innen sich nicht über die Fechtbahn („Planche“) bewegen und stattdessen der Rollstuhl am Boden fixiert wird. Der Abstand der Rollstühle wird durch die Körpergröße und Armlänge der Athlet*innen bestimmt und variiert zudem je nach Waffengattung. Davon abgesehen stimmt der Großteil der Regeln im Rollstuhlfechten mit denen der olympischen Variante überein. Dies gilt auch für die Trefferfläche der verschiedenen Waffengattungen: Im Florett ist es der gesamte Rumpf, beim Säbel zählen darüber hinaus auch die Arme und die Maske. Beim Degenfechten ist nur der Körper oberhalb der Hüfte und nicht wie sonst üblich der gesamte Körper Trefferfläche. Beim Rollstuhlfechten werden die Sportler*innen grundsätzlich in die drei Fechtklassen A, B und C eingeteilt. In der Klasse A starten Athlet*innen, die über eine intakte Bauch- und Rückenmuskulatur verfügen und keine Einschränkung am Fechtarm aufweisen. Athlet*innen der Klasse B haben eine eingeschränkte Funktion der Bauch- und Rückenmuskulatur, was sich auf die Sitzbalance auswirkt, jedoch liegen keine Einschränkungen an den Armen und Händen vor. Bei Rollstuhlfechter*innen der Klasse C ist neben der Bauch- und Rückenmuskulatur auch die Funktionalität der Arme und Hände beeinträchtigt. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Rollstuhlfechten ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Zwei Rollstuhlrugby-Spieler kämpfen um den Ball
Rollstuhlrugby
Die paralympische Variante des Rugbysports wurde in den 1970er Jahren in Kanada für Sportler*innen mit einer Tetraplegie, einer Form der Querschnittlähmung, entwickelt. Rollstuhlrugby bot damit von Beginn an für Menschen mit Einschränkungen an allen vier Extremitäten einen attraktiven Mannschaftssport. Inzwischen sind auch Sportler*innen mit Einschränkungen an drei Extremitäten klassifizierbar. Seit den Spielen 2000 in Sydney ist die Sportart Teil des paralympischen Programms. Im Rollstuhlrugby treten je vier Spieler*innen pro Mannschaft gegeneinander an. Gespielt wird mit einem speziellen Volleyball, der spätestens nach zehn Sekunden gedribbelt oder abgespielt werden muss. Eine Mannschaft erhält einen Punkt, wenn der*die ballbesitzende Spieler*in mit dem Ball die acht Meter breite Torlinie überquert und unter Kontrolle bringt. Der Rollstuhl wird von den Athlet*innen nicht nur zur Fortbewegung genutzt, sondern auch, um die Gegner*innen zu blocken. Körperkontakt und Tacklings, die die Gesundheit der Sportler*innen gefährden, sind verboten. Die (Netto-)Spieldauer beträgt 32 Minuten, unterteilt in vier Viertel. Mit 28 Metern Länge und 15 Metern Breite entspricht die Spielfeldgröße einem regulären Basketballfeld. Im Rollstuhlrugby wird ähnlich wie im Rollstuhlbasketball eine funktionelle Klassifizierung angewendet. Den Spieler*innen werden abhängig von ihren funktionalen Bewegungsmöglichkeiten Punktewerte zwischen 0.5 und 3.5 in halben Schritten zugeordnet. Je niedriger der Wert, desto stärker wirkt sich die Einschränkung auf die sportspezifischen Fähigkeiten wie Fahren, Dribbeln oder Passen aus. Der Gesamtwert aller Spieler*innen auf dem Platz darf maximal acht Punkte betragen. Um bei offiziellen Wettkämpfen spielberechtigt zu sein, muss eine deutliche Funktionseinschränkung an Armen und Beinen vorliegen. Dazu zählen u.a. Personen mit einer Querschnittslähmung, Zerebralparese, Dysmelien, Amputationen oder einer Muskeldystrophie. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Rollstuhlrugby ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Dein Schatten einer Rollstuhltennis-Spielerin auf dem Court
Rollstuhltennis
Rollstuhltennis gehört seit den Spielen 1992 zum paralympischen Programm. Die Dynamik der Sportart erfordert ein gutes Reaktionsvermögen, Schnelligkeit und ausgeprägte koordinative Fähigkeiten, um die Bewegung mit dem Rollstuhl und das Schlagen des Balles gleichzeitig ausführen zu können. Ausgeübt werden kann es von Sportler*innen mit körperlicher Behinderung, die zu einer erheblichen Funktionseinschränkung einer oder beider Beine führt. Rollstuhltennis wird somit vorwiegend von Menschen mit Querschnittslähmung, Amputationen sowie schweren Knie- oder Fußverletzungen ausgeübt Im Vergleich mit dem Fußgängertennis wurde die Anzahl der Bodenkontakte des Balles angepasst. So darf dieser im Rollstuhltennis zweimal aufspringen. Das erste Mal muss der Ball im regulären Feld aufkommen, beim zweiten Mal darf er auch außerhalb des Feldes landen. Rollstuhltennis können Spieler*innen mit einer Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit ausüben. Hinsichtlich der Klassifizierung rücken die verschiedenen Behinderungsarten in den Hintergrund. Es gibt für Damen und Herren jeweils eine offene Klasse sowie darüber hinaus eine Quadklasse, in der nur Menschen mit Einschränkungen an mindestens drei Extremitäten teilnehmen dürfen. Ein Start in der Quadklasse ist aber auch dann nicht zwingend. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Rollstuhltennis ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.
Ein Angriff beim Sitzvolleyball wird vom Gegner geblockt
Sitzvolleyball
Sitzvolleyball ist seit den Spielen 1980 in Arnhem bei den Paralympics vertreten und richtet sich vor allem an Personen mit Einschränkungen an den unteren Extremitäten, jedoch sind auch Personen mit Einschränkungen an den Armen klassifizierbar. In der paralympischen Variante treten genau wie beim Standvolleyball je sechs Spieler*innen pro Mannschaft gegeneinander an. Eine Mannschaft erhält einen Punkt, wenn sie den Ball auf den Boden im gegnerischen Feld spielt oder die gegnerische Mannschaft den Ball ins Aus schlägt bzw. es nicht schafft, den Ball innerhalb von drei Kontakten über das Netz zu schlagen. Gespielt werden bis zu fünf Sätze, somit gibt es drei Gewinnsätze, die bei 25 Punkten entschieden sind. Ein entscheidender fünfter Satz, der Tiebreak, wird nur bis 15 gezählt. Bei Gleichstand geht der Satz an das Team, das zuerst zwei Punkte Vorsprung hat. Das Reglement im Sitzvolleyball entspricht größtenteils dem des Standvolleyballs. Die Spielfeldgröße beträgt jedoch nur 10 x 6 Meter. Auch die Netzhöhe ist entsprechend angepasst und liegt bei den Männern bei 1,15 Meter und bei den Frauen bei 1,05 Meter. Eine bedeutende Regel ist, dass die Athlet*innen beim Spielen des Balls den Boden mit dem Gesäß berühren müssen. Ist dies nicht der Fall, wird es als „Lifting“ gewertet und stellt einen Verstoß dar. Zudem darf der Ball bei der Angabe am Netz geblockt werden. Während bei nationalen Veranstaltungen auch Spieler*innen ohne Einschränkungen teilnehmen dürfen, ist bei internationalen Wettkämpfen eine körperliche Beeinträchtigung Voraussetzung. Maximal eine Person auf dem Feld darf eine minimale Einschränkung haben, alle anderen müssen schwerere Beeinträchtigungen an einer oder mehreren Extremitäten aufweisen. Hier geht's zu den Ansprechpartner*innen auf der Homepage des Deutschen Behindertensportverbandes (Bundes- & Cheftrainer*innnen, DBS Sachbearbeiter*innen). Ein Erklärvideo zur Sportart, Informationen zu lokalen Ansprechpartner*innen sowie zu Veranstaltungen, bei denen du Sitzvolleyball ausprobieren kannst, findest du auf www.parasport.de.