Verena Schott beim Rückenschwimmen
EM

Para Schwimmen: Gold und zweimal Bronze zum EM-Auftakt

Verena Schott

Verena Schott hat aus deutscher Sicht für einen goldenen Auftakt am ersten Tag der Europameisterschaften im Para Schwimmen auf der portugiesischen Insel Madeira gesorgt. Tanja Scholz über 50 Meter Brust und die erst 15-jährige Charlotte Kast beim EM-Debüt über 200 Meter Lagen freuten sich über Bronze. Zudem feierte Maike Naomi Schwarz ihr Comeback auf der großen internationalen Bühne. Der zweite Wettkampftag startete mit einem Weltrekord von Taliso Engel (UPDATE).

2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 22. April 2024

Verena Schott legte auf Madeira einen Start nach Maß hin. Über 100 Meter Rücken gewann die 35-jährige Athletin vom BPRSV aus Cottbus die Goldmedaille in der Startklasse S6 (1:23,68 Minuten) vor Nora Meister aus der Schweiz. „Das war ein sehr gelungener Auftakt. Ich habe alle Vorgaben umgesetzt und bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Das gibt mir ein gutes Gefühl fürs Rückenschwimmen, auch mit Blick auf die Paralympics in Paris. Darüber bin ich glücklich“, resümiert Schott, die bei der EM noch weitere Medaillenchancen hat.

Für das erste deutsche Edelmetall auf Madeira hatte zuvor Tanja Scholz über 50 Meter Brust in der SB2 gesorgt (1:19,63 Minuten). Jubeln durfte auch die 15-jährige Charlotte Kast, die bei ihrem ersten internationalen Einsatz mit persönlicher Bestzeit Bronze über 200 Meter Lagen in der SM7 gewann (3:25,43 Minuten). Darüber hinaus setzte Maike Naomi Schwarz ein erstes Ausrufezeichen bei ihrem Comeback, nachdem sie vor drei Jahren aufgrund von Depressionen eine lange Wettkampfpause eingelegt und auch die Paralympics in Tokio verpasst hatte. Die 30-Jährige vom SC Potsdam schwamm über 100 Meter Rücken in 1:15,27 Minuten auf Platz vier in der Startklasse S12 und zu einem deutschen Rekord. Maurice Wetekam, der durch anhaltende Knieprobleme viel Trainingszeit verpasste, landete über 100 Meter Brust auf Rang acht.

Fulminant startete aus deutscher Sicht der zweite Wettkampftag mit einem Weltrekord für Taliso Engel über seine Paradestrecke 100 Meter Brust. Schon im Vorlauf unterstrich der 21-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen seine starke Form und schlug in 1:02,22 Minuten an. Damit war Engel noch schneller als bei seiner vorherigen weltweiten Bestmarke, die er bei den Paralympics in Tokio aufstellte (1:02,97 Minuten/Startklasse SB13). Im Finale kämpft der Paralympics-Sieger, Welt- und Europameister heute Abend (20:38h dt. Zeit) um Gold - und eventuell wieder einen neuen Weltrekord.

Nach dem ersten von sieben Wettkampftagen hat die Nationalmannschaft von Bundestrainerin Ute Schinkitz einmal Gold und zweimal Bronze auf dem Medaillenkonto.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite von World Para Swimming.


Text: Kevin Müller / DBS


Der deutsche Kader für die Para Schwimm-EM (Alter, Geburtsort, Verein):
Gina Böttcher (23 / Brandenburg a. d. Havel / SC Potsdam), Malte Braunschweig (23 / Berlin / Berliner Schwimmteam), Johanna Döhler (13 / Berlin / Berliner Schwimmteam), Taliso Engel (21 / Lauf a. d. Pegnitz / TSV Bayer 04 Leverkusen), Philip Hebmüller (17 / Neuss / Düsseldorfer SC), Justin Kaps (22 / Berlin / Berliner Schwimmteam), Charlotte Kast (15 / Berlin / Berliner Schwimmteam), Mira Jeanne Maack (20 / Berlin / Berliner Schwimmteam), Tanja Scholz (39 / Elmshorn / PSV Neumünster), Verena Schott (35 / Greifswald / BPRSV e.V.), Maike Naomi Schwarz (30 / Yokohama (Japan) / SC Potsdam), Elena Semechin (30 / Nowowoskresenowka (Kasachstan) / Berliner Schwimmteam), Tabea Nele Teschauer (17 / Berlin / Berliner Schwimmteam), Josia Topf (20 / Erlangen / SV Erlangen), Maurice Wetekam (18 / Dortmund / TSV Bayer 04 Leverkusen)