Die deutschen Damen stehen zum 15ten Mal in Folge im Endspiel um die europäische Krone. Gegen das Team aus Frankreich setzte sich der Titelverteidiger ungefährdet mit 50:33 (12:6/19:12/41:23) durch und trifft nun am Freitag im großen Finale wie auch die Jahre zuvor auf den Dauerrivalen aus den Niederlanden. Die Herren verpassten die Sensation nur knapp und unterlagen den starken Türken hauchdünn mit 64:68. Auch die Herren-Auswahl trifft im Spiel um Platz drei auf die Niederlande.
Zu Beginn der Partie kamen die deutschen Damen gut ins Rollen und zogen sogleich mit einem 10:0 Lauf davon. Guter Arbeit in der Defense und beim Rebound war es zu verdanken, dass das Team aus Frankreich erst nach sechs gespielten Minuten mit dem 10:2 die ersten Punkte in der deutschen Reuse unterbringen konnte. Im zweiten Viertel agierte die Auswahl um Martin Otto etwas zu nachlässig, doch bis zur Halbzeitpause stand ein sieben-Punkte-Vorsprung auf dem Konto der deutsche Damen.
Zurück auf dem Parkett fanden die deutschen Damen dann wieder auf die Spur. Mit dem 26:16 (Minute 24) war die zweistellige Führung wieder hergestellt und der Bann gebrochen. Punkt um Punkt zog man nun der Equipe Tricolore davon und ließ spätestens beim 41:21 (Minute 29) keinen Zweifel mehr am verdienten Finaleinzug aufkommen. Ungefährdet und unter tosendem Jubel der mitgereisten Fans fuhren die deutschen Damen nach 40 Minuten mit einem 50:33 Erfolg glücklich vom Feld.
„Es war das erwartet schwere Spiel, vor dem wir vorher mehrfach gewarnt hatten. Es fehlte am Anfang die absolute Konsequenz und dadurch haben wir Frankreich zunächst im Spiel gehalten. Wir sind einfach nur stolz darauf, im Finale stehen zu dürfen und freuen uns auf das zweite Match in diesem Turnier gegen den Favoriten aus den Niederlanden“, freute sich ein erleichterter Martin Otto.
Hochball für das Finale im Pabellon Las Torres ist am Freitag um 16 Uhr (17 Uhr MESZ).
Herren verpassen die Sensation nur knapp
Der Finaltraum der deutschen Herren hingegen ist am Donnerstag Abend jäh geplatzt. In einem an Spannung nicht zu überbietenden Halbfinale hat sich das Team Germany nach 40 starken Minuten nicht selbst belohnt und musste sich knapp mit 64:68 (15:11/31:29/49:49) der Türkei geschlagen geben.
In der Neuauflage des Vorrunden-Duells ließen sich die deutschen Herren an diesem Abend nicht so eiskalt erwischen, wie noch wenige Tage zuvor. Kapitän Jan Haller markierte nach zwei Minuten die ersten Punkte für seine Farben und dem Team Germany gelang es, sich über das 10:9 (Minute 8) bis zum Ende des ersten Viertels mit dem 15:11 ein wenig abzusetzen. Mit Beginn der zweiten zehn Minuten kauften Nicolai Zeltingers Jungs der türkischen Auswahl dann mit einem 5:0 Lauf zum 20:11 (Minute 12) ein wenig den Schneid ab, agierten in der Folge dann aber nicht konsequent genug, um den Gegner auf Distanz zu halten. Mit dem 20:16 (Minute 14) und dem 21:23 (Minute 16) machte man den Vize-Europameister aus 2015 wieder stark. Doch mit der Pausensirene holte man sich durch einen schönen Buzzerbeater von Center Jan Gans wieder die knappe Führung zum 31:29 zurück.
Die zweite Halbzeit sollte dann nichts für schwache Nerven werden. Das Spiel wog nun hin und her und die deutschen Herren boten den Fans und Zuschauern im Pabellon Las Torres eine Partie, deren Spannung Ihresgleichen sucht. Der Auswahl von Nicolai Zeltinger wollte es nicht gelingen, sich entscheidend abzusetzen und bot den teils emotional aufgeladenen Türken immer wieder die Gelegenheit, zurück ins Spiel zu finden. Auch nach einer knappen 39:35 (Minute 24) Führung musste das Team Germany bis zum Ende des dritten Viertels wieder den Ausgleich zum 49:49 hinnehmen. In die Crunchtime ging es schlussendlich mit einer hauchdünnen 62:61 (Minute 38) Führung für die deutschen Herren. Ein vergebener Angriff in den letzten Sekunden und sichere Freiwürfe auf Seiten der türkischen Mannschaft ließen dann schlussendlich den Finaltraum der ING DiBa Korbjäger mit dem 64:68 Endstand platzen. Wie auch 2015 scheitern die Herren nach einem tollen Einsatz und Kampfgeist knapp im Halbfinale der Europameisterschaften.
„Ja wir sind gerade bitter enttäuscht. Nach so einem tollen Spiel hat es am Ende wieder nicht gereicht. Wenn man bedenkt, dass die Türkei in dieser Konstellation bereits seit acht Jahren zusammenspielt, dann können wir natürlich stolz darauf sein, wie wir die Mannschaft zusammen gebracht haben, wie die Jungs gespielt und auch gekämpft haben. Jetzt hoffen wir, dass wir uns am Freitag mit Bronze belohnen dürfen“, zog Headcoach Nicolai Zeltinger Resümee.
Im Spiel um Platz drei stehen sich die deutschen Herren nun am kommenden Freitag um 12:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) mit den Niederlanden auf Parkett gegenüber.