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Müller-Rottgardt und Tinnemeier verfehlen das Podest

Frank Tinnemeier hat sein Paralympics-Dilemma teilweise abgelegt, die Medaille "in der Form seines Lebens" aber verpasst. Katrin Müller-Rottgardt und Sebastian Fricke wurden nach Bronze über 100 Meter über die doppelte Distanz Vierte und Claudia Nicoleitzik jagt nach ihrem nächsten Edelmetall.

Autor: Wilhelm Seibert
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 13. September 2016

Der letzte Stoß war gleichzeitig der erste über 13 Meter – dabei hält Tinnemeier den Deutschen Rekord mit 14,33 Metern, was für Bronze gereicht hätte. „Ich habe überhaupt nicht reingefunden in den Wettkampf. Ich weiß auch nicht“, sagte er danach ratlos und sein Trainer Alexander Holstein ergänzte enttäuscht: „Er war in der Form seines Lebens.“

Für den 44-jährigen Tinnemeier, der für den TSV Hillentrup startet, geht damit das Paralympics-Dilemma weiter: Während er bei den Weltmeisterschaften 2011 (Platz fünf), 2013 (Silber) und 2015 (Bronze) starke Ergebnisse erzielte, wurde es bei den Paralympics nach Rang 13 in Peking 2008 und Platz 10 in London 2012 auch im dritten Anlauf nichts mit der Medaille. Trotzdem blickte er nach vorne: „Im Vergleich zu den letzten Paralympics war heute ja fast schon gut, aber trotzdem hatte ich mir mehr vorgenommen. Die WM in London im nächsten Jahr mache ich auf jeden Fall noch, Weltmeisterschaften scheinen mir ja zu liegen. Aber bis Tokio 2020 denke ich noch nicht.“

Nach Bronze über 100 Meter hat Katrin Müller-Rottgardt mit ihrem Guide Sebastian Fricke über die 200 Meter der Klasse T12 Rang vier belegt.

Die 34-Jährige, die für den TV Wattenscheid startet und von Simone Lüth trainiert wird, sprintete in 24,71 Sekunden ins Ziel, nachdem sie im Vorlauf auch schon mit der viertschnellsten Zeit ins Finale eingezogen war.

Über die Tatsache, dass sie zum zweiten Mal von der ungeliebten Innenbahn laufen mussten, zeigte sich Sebastian Fricke verärgert: „Bahn eins geht gar nicht klar, da bleibt Zeit liegen.“

Gold ging an die Kubanerin Omara Durand und Yuniol Kindelan in 23,05 Sekunden mit paralympischem Rekord, Silber an die Ukrainerin Oksana Boturchuk mit Volodymyr Burakov in 23,65 Sekunden, Bronze an Elena Chebanu und Hakim Ibrahimov aus Aserbaidschan in 23,80 Sekunden. Fricke konnte das neidlos anerkennen: „Wenn man sich die Zeiten anschaut, ist das nur fair, dass die die Medaillen gewonnen haben, wir waren ja fast eine Sekunde langsamer und hätten vielleicht eine 24 klein laufen können.“

Claudia Nicoleitzik hat in der Klasse T36 mit der drittschnellsten Zeit über 200 Meter das Finale morgen um 10.48 Uhr (Rio-Zeit) erreicht. Sie überquerte nach 31,18 Sekunden die Ziellinie und könnte nach ihrer Silbermedaille über 100 Meter wie in Peking und London auch jetzt wieder zwei Medaillen gewinnen.

Maike Hausberger und Isabelle Foerder verpassten über die 400 Meter der T37 den Einzug ins Finale: Hausberger wurde Neunte in 1:12,22 Minuten, Foerder Zehnte in 1:16,25 Minuten. 

Dennis Rill wurde über 100 Meter der Klasse T38 ebenfalls Zehnter in 12,03 Sekunden und schaffte es nicht in den Endlauf.