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Para Tischtennis: Neun Podiumsplätze bei den Egypt Para Open

Das paralympische Jahr hat begonnen und für die deutschen Para Tischtennisspieler*innen gilt es, noch fleißig Weltranglistenpunkte für die Qualifikation zu sammeln. Mit neun Podestplatzierungen bei den Egypt Para Open legte das Team mit Delegationsleiter Hannes Doesseler einen vielversprechenden Start hin.
Para Tischtennis: Neun Podiumsplätze bei den Egypt Para Open
Juliane Wolf und Nina Reck Foto: © Hannes Doesseler / DBS
29. Januar 2024

Erfolgreichste deutsche Spielerin im ägyptischen Giza war Juliane Wolf (WK 8) mit Platz eins im Einzel sowie Platz zwei und drei im Mixed und Doppel. Im Einzel unterlag die 35-jährige in der Gruppe noch ihrer späteren Finalgegnerin, Frederique van Hoof, aus den Niederlanden, der sie im Finale jedoch keine Chance ließ (3:0). Stark spielte auch die erst 20-jährige Nina Reck in der gleichen Wettkampfklasse auf: Sie gewann ihre Gruppe und bezwang dabei unter anderem die Weltranglistenachte Zsofia Arloy aus Ungarn (3:0). Im Halbfinale wurde Reck dann schließlich von Wolf gestoppt – sie durfte sich allerdings über einen guten dritten Platz freuen.

Wolf ging in der Mixedklasse XD14 gemeinsam mit Thomas Rau an den Tisch und war auch dort erfolgreich: Souverän gewannen die beiden ihre Gruppe und ließen auch im Halbfinale gegen die Schweden Sam Carl Gustafsson und Cajsa Stadler keinen Satz liegen (3:0). Im Endspiel zogen sie gegen Clement Berthier und Morgen Caillaud aus Frankreich mit 1:3 den Kürzeren.

Den Doppelwettbewerb (WD20) bestritt Wolf mit der Schwedin Anja Handen. Mit zwei glatten Siegen sowie einer knappen Niederlage zog das gemischte Doppel ins Halbfinale ein. Hier trafen sie auf die Ukrainerinnen Maryna Lytovchenko und Iryna Shynarova, gegen die sie in vier umkämpften Sätzen das Nachsehen hatten (1:3).

Auch Sandra Mikolaschek konnte ihren Jahresauftakt erfolgreich bestreiten: Die Düsseldorferin war in der kombinierten Wettkampfklasse 4+5 nicht zu stoppen. Sie gewann ihre Gruppenspiele gegen Ingela Lundbäck (Schweden) und die Lokalmatadorin Mona Abdelhak (Ägypten) und bekam als Gruppensiegerin im Viertelfinale ein Freilos. Im Halbfinale bezwang die 26-Jährige die Türkin Irem Oluk mit 3:1. Im Finale traf Mikolaschek auf Bhavina Patel – und auch gegen die in der Weltrangliste nur zwei Plätze hinter ihr platzierte Inderin gewann sie in vier Sätzen und holte sich den Sieg im Einzel.

Zusammen mit Jan Gürtler trat sie im Mixedwettbewerb der Klasse XD7 an. Das deutsche Duo gewann beide Gruppenspiele und bekam es im Viertelfinale mit dem venezolanischen Doppel, bestehend aus Roberto Quijada Orozco und Yoleidy Fernandez Andrade, zu tun. Durch einen ungefährdeten 3:0-Sieg gelang ihnen der Schritt unter die besten Vier, wo sie jedoch den starken Franzosen Florian Merrien und Flora Vautier mit 0:3 unterlagen.

Ihren dritten Podiumsplatz sicherte sich Mikolaschek im Doppel (WD 10) dann gemeinsam mit Flora Vautier. In der Gruppe mussten sie sich nur dem gemischten Doppel Mi Gyu Lee (Südkorea) und Carlotta Ragazzini (Italien) geschlagen geben (1:3), in den beiden folgenden Partien hatten sie jeweils in drei Sätzen keine Probleme. Im Halbfinale standen sie dann den eingespielten Inderinnen Bhavina Patel und Sonalben Patel gegenüber, die in vier Sätzen die Oberhand behielten (1:3) – Mikolschek durfte mit ihrer französischen Partnerin über Platz drei jubeln.

Bei den Herren spielten in der WK 6 gleich zwei deutsche Spieler groß auf: Thomas Rau sicherte sich den ersten Platz, sein junger Teamkollege Benedikt Müller wurde Dritter. Rau setzte sich in seiner Gruppe mit Siegen gegen Michael Azulay (Schweden), Marwan Elsokary (Ägypten) und Ibrahim Hamadtou (Ägypten), der mit seiner spektakulären Spielweise mit dem Schläger im Mund immer wieder für Aufsehen sorgt, souverän durch. Benedikt Müller sorgte mit seinem Sieg 3:1 über den Weltranglistensiebten Esteban Herault aus Frankreich für ein dickes Ausrufungszeichen. Auch das Match gegen den Ägypter Medhat Aboulkhair gestaltete der 20-Jährige siegreich (3:1), nur gegen Alberto Seone Alcaraz (Spanien) musste er sich in vier Sätzen geschlagen geben (1:3). Im Halbfinale trafen die beiden Deutschen aufeinander. Hier setzte sich der 39-jährige Rau mit seiner Erfahrung durch und zog ins Endspiel ein. Dort wartete Herault, den Rau ebenfalls mit 3:1 bezwingen konnte und damit einige Weltranglistenpunkte sammelte.

Eher durchwachsen lief das Einzel-Turnier für Jan Gürtler (WK 3), der nach Niederlagen schon in der Gruppenphase ausschied. Auch Björn Schnake und Hendrik Meyer schieden in der WK 7 jeweils als Gruppendritte aus. Hannes Doesseler, der die Spieler*innen in Giza betreute, war dennoch sehr zufrieden mit seinen Schützlingen: „Mit dreimal Gold, einmal Silber und fünfmal Bronze ist aus meiner Sicht der Start geglückt. So kann es gerne bei den nächsten Turnieren – dann in Europa – weitergehen.“

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Website der ITTF.

Text: Sonja Scholten / DBS