Zusätzlicher Startplatz: Skifahrerin Anna-Maria Rieder vergrößert die Deutsche Paralympische Mannschaft für die Paralympics in PyeongChang auf 20 Athletinnen und Athleten
Eine schönere Nachricht hätte sich Anna-Maria Rieder wohl kaum vorstellen können. Das Geschenk am Tag ihres 18. Geburtstags: das Ticket zu den Paralympischen Spielen in Südkorea vom 9. bis 18. März. Rieder ist damit die jüngste Athletin im Aufgebot des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), das nun 20 Sportlerinnen und Sportler sowie vier Guides umfasst.
Dabei musste die halbseitig gelähmte Skifahrerin vom RSV Murnau, die bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr überraschend Bronze gewonnen hatte, zunächst um ihre Teilnahme zittern. Der DBS hatte für das Nachwuchstalent einen zusätzlichen Startplatz beantragt, den das Internationale Paralympische Komitee am Freitagmorgen bewilligte. Sehr zur Freude von Anna-Maria Rieder, die die frohe Kunde per WhatsApp von Bundestrainer Justus Wolf in der Schule erreichte. „Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht und eine gute Entscheidung, zumal Anna-Maria aufgrund ihrer Platzierungen im Slalom in dieser und in der vergangenen Saison nicht ohne Medaillenchancen nach PyeongChang reist“, sagt Wolf. Die Oberammergauerin ist damit das Küken der Deutschen Paralympischen Mannschaft – doch verstecken wird sie sich in PyeongChang nicht.
Schon mit vier Jahren stand Rieder erstmals auf Skiern. Die Begeisterung hat sie von ihren Eltern Max und Marion geerbt, die Mutter Skilehrerin und der Vater Trainingswissenschaftler, beide am Olympiastützpunkt Ski alpin und beim SC Garmisch tätig. Auf der Piste kämpft Anna-Maria Rieder um gute Zeiten und Platzierungen, zu Beginn ihres Lebens war es ein Kampf ums Überleben. Bei der Geburt wog sie nur 700 Gramm, kam dreieinhalb Monate zu früh auf die Welt, am 2. Februar 2000. Exakt 18 Jahre später gibt’s das Paralympics-Ticket zum Geburtstag. Und, so viel ist schon jetzt sicher, in Südkorea wird sie ihrer persönlichen Lebensgeschichte ein weiteres aufregendes Kapitel hinzufügen. Anna-Maria Rieder ist dabei, wenn die Deutsche Paralympische Mannschaft am 4. März am Frankfurter Flughafen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu den Winterspielen verabschiedet wird.
Die Deutsche Paralympische Mannschaft für PyeongChang 2018:
Para Ski alpin: Anna-Lena Forster (BRSV Radolfzell / Baden), Georg Kreiter (RSV Murnau / Bayern), Thomas Nolte (MTV Braunschweig / Niedersachsen), Anna-Maria Rieder (RSV Murnau / Bayern), Noemi Ristau (SF/BG Marburg / Hessen), Andrea Rothfuss (VSG Mitteltal / Württemberg), Anna Schaffelhuber (TSV Bayerbach / Bayern); Begleitläufer: Lucien Gerkau (Noemi Ristau).
Para Ski nordisch: Alexander Ehler (SV Kirchzarten / Baden), Andrea Eskau (USC Magdeburg / Sachsen-Anhalt), Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg / Baden), Vivian Hösch (Ring der Körperbehinderten / Baden), Clara Klug (PSV München / Bayern), Steffen Lehmker (WSV Clausthal-Zellerfeld / Niedersachsen), Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg / Baden), Anja Wicker (MTV Stuttgart / Württemberg); Begleitläufer: Martin Härtl (Clara Klug), Lutz Klausmann (Nico Messinger), Florian Schillinger (Vivian Hösch).
Rollstuhlcurling: Wolf Meißner (CC Füssen / Bayern), Heike Melchior (Eintracht Frankfurt / Hessen), Harald Pavel (CC Schwenningen / Baden), Christiane Putzich (CC Füssen / Bayern), Martin Schlitt (Eintracht Frankfurt / Hessen).
<link http: www.deutsche-paralympische-mannschaft.de de external-link-new-window external link in new>Hier geht es zum gesamten deutschen Team für die Paralympics PyeongChang 2018.